[Wolfgang_J._Kox,_Claudia_D._Spies]_Check-up_Ans(BookFi.org)
.pdf209 A-9.10
A-9 · Standards für HNO-Eingriffe |
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Monitoring |
Lagerung |
Standardmonitoring |
Rückenlage |
Invasive Blutdruckmessung |
Linker Arm ausgelagert |
Relaxometrie |
Kopf leicht abgeknickt |
Narkoseeinleitung
Jet-Gerät präoperativ überprüfen: Verbindung zum Bronchoskop mit Beatmung bzw. zum Stützrohr müssen problemlos möglich sein
Ausreichend kleine Tuben sind für Notfallsituationen vorzuhalten
Präoperativ testen, ob der Tubus durch das Stützrohr passt, der Konnektor muss entfernbar sein
Anschluss des Monitorings
Periphervenöser Zugang auf der linken Seite
Infusionsbeginn
Gabe von 15 mg Hydrocodon (Dicodid) s.c.
Punktion der A. radialis der nicht dominanten Hand in Seldinger-Technik nach Lokalanästhesie mit Lidocain 1%
Abnahme einer Ausgangs-BGA
Ausreichende Präoxygenierung
Vor Operationsbeginn ist die genaue Absprache mit dem Operateur über das geplante Vorgehen zwingend erforderlich!
Exakte Absprachen sind während des gesamten Eingriffes extrem wichtig!
Einleitung
Remifentanil 0,1–0,3 g/kgKG/min oder Alfentanil (ca. 0,2 mg/kgKG)
Propofol ca. 1–2 mg/kgKG (alternativ: Etomidate 0,1–0,2 mg/kg)
Wenn Beatmung möglich ist, Gabe von CisAtracurium 0,1 mg/kgKG
Maskenbeatmung und Übergabe an die Pulmonologen/HNO-Ärzte zur Einstellung des Stützrohrs
Jet-Ventilation über Stützrohr
Auskultation und Beurteilung der Effektivität der Beatmung
TIVA starten: Propofol (6–10 mg/kgKG/h), Remifentanil (0,1–0,3 g/kgKG/min)
Narkoseführung
Beatmung
Die Jet-Ventilation erfolgt über das Stützrohr
Die FIO2 ist abhängig vom Zustand des Patienten, paO2, SaO2, beträgt jedoch meist 1,0
Ein intraoperativer Wechsel des Beatmungsverfahrens mit zwischenzeitlicher Intubation über das Stützrohr kann in Abhängigkeit von der Dauer der Operation und dem Zustand des Patienten notwendig werden
Die Beatmung erfolgt immer manuell (hoher Beatmungsdruck notwendig)
Der intermittierende Übergang von Jet-Ventilation auf IPPV wird notwendig bei Abfall der SaO2 < 90% bzw. Anstieg des pCO2 > 80 mmHg, daher sind regelmäßige intraoperative BGA erforderlich
Narkose
TIVA mit Propofol (6–10 mg/kgKG/h) und Remifentanil (0,2–0,3 g/kgKG/min)
Nachinjektion von Cis-Atracurium (0,02 mg/kgKG) nach Bedarf (Relaxometrie)
Infusionen: Vollelektrolytlösungen
Häufige intraoperative BGA
Nach Rücksprache mit dem Operateur Gabe von Prednisolon zur abschwellenden Therapie
Da CO2 durch die Jet-Ventilation nicht adäquat eliminiert wird, ist eine zeitweise manuelle Beatmung über Maske oder Tubus notwendig, dies erfolgt immer in genauer Absprache mit dem Operateur!
Manipulationen am Tubus bei liegendem Stent müssen äußerst vorsichtig erfolgen: Gefahr der Stentdislokation!
Vorgehen am Ende der Operation
Nach Absprache mit dem Operateur
Maskenbeatmung des Patienten bis zum Abklingen der Narkose ist günstig, da hier die Gefahr der Stentdislokation klein ist
Anästhesie
210 A-9.10 · Stenteinlage
Falls dies nicht möglich sein sollte, erfolgt eine Intubation über das Stützrohr mit fiberoptischer Tubuslagekontrolle durch den Operateur und vorsichtiger Extubation nach Optimierung
der pulmonalen Situation
Wenn die Extubation vorerst gar nicht möglich erscheint, soll der Patient mit Fixierung des Tubus und anschließender fiberoptischer Lagekontrolle auf die Intensivstation verlegt werden
Nur wenn der Patient nach dem Eingriff eine suffiziente Spontanatmung ohne Stridor aufweist und die BGA ungefähr den Ausgangswerten entsprechen, kann der Patient zur weiteren Betreuung in den Aufwachraum verlegt werden
Kritische Momente
Kreislaufreaktionen bei Einsetzen des Stützrohrs (extreme Bradykardien)
Operateur informieren
Sofortige Lageoptimierung (Stützrohr lockern)
Gegebenenfalls Atropin, Orciprenalin
Pulmonale Spastik durch intraoperative Manipulationen
Applikation von Theophyllin und Prednisolon
Intraoperative Beatmungspausen zur Platzierung des Stents
Genaues Monitoring erforderlich
Bei Verschlechterung des Patienten Maßnahme vorübergehend unterbrechen und Patienten beatmen
Fortsetzung der Manipulationen erst nach ausreichender Erholung des Patienten
Stentdislokationen
Manipulationen am Tubus und Absaugmanöver dürfen nur mit extremer Vorsicht erfolgen
Schonende Extubation – Pressen und Husten des Patienten sind zu vermeiden
Postoperatives Management
Standardmonitoring
Applikation von Sauerstoff (2–4 l/min)
Anfeuchtung der Atemluft mittels Vernebler vorteilhaft
Längere Überwachung mit regelmäßigen BGAKontrollen erforderlich
CAVE: Patient soll möglichst nicht husten: ggf. 15 mg Hydrocodon (Dicodid) s.c.
Bei Verschlechterung der pulmonalen Situation ohne erkennbare andere Ursache erfolgt eine sofortige Information des Operateurs (Sekretverhalt im Stent, Stentdislokation)
O2-Gabe, bei respiratorischer Insuffizienz Versuch der Maskenbeatmung, falls dies nicht möglich ist, Versuch der Notfallintubation mit dem kleinstmöglichen Tubus als Ultima ratio, große Gefahr der Stentdislokation
Literatur
Jones LM, Mair EA, Fitzpatrick TM, Lyon RD, Feuerstein IM (2000) Multidisciplinary airway stent team: a comprehensive approach and protocol for tracheobronchial stent treatment. Ann Otol Rhinol Laryngol 109 (10 Pt 1): 889–898
211 A-9.10
A-9 · Standards für HNO-Eingriffe
Raum für Notizen
Anästhesie
212 A-9.11 · Tumoroperationen mit Tracheotomie und/oder plastische Deckung mit Lappen
A-9.11 Tumoroperationen mit Tracheotomie
und/oder plastische Deckung mit Lappen
Checkliste
ITN: oral |
PVK: 18 G und 14 G |
W-MATTE |
Blutprodukte |
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ZVK (3-Lumen) |
W-TOUCH |
Infusionsanwärmer, |
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z. B. HOTLINE |
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Arterie |
DK mit Temp. |
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Operationsdauer: ca. 2–5 h
Prämedikation: nach Standard
Lage des Tumors und mögliche Intubationshindernisse eruieren, evtl. Metastasen mit anästhesiologischer Relevanz (pulmonal/zerebral) erfassen
Ausführliche Information des Patienten über erweitertes Monitoring, postoperative Intensivtherapie, Wahrscheinlichkeit einer Fremdbluttransfusion
Vorgehen bei evtl. Intubationsschwierigkeiten
mit der Möglichkeit der fiberoptischen Intubation im Wachzustand bei entsprechender Indikation besprechen
Besonderheiten
Zu diesen Eingriffen zählen z. B. maligne Melanome, Parotistumoren, Malignome im Nasenbzw. Ohrbereich. Alter und Begleiterkrankungen der Patienten sind sehr variabel. Art und Ausmaß des Eingriffs sind unterschiedlich, deshalb vorher genaue Absprache mit dem Operateur treffen, da Monitoring und Notwendigkeit der postoperativen Intensivtherapie davon abhängig sind.
Vorbereitung im OP
Material
Periphervenöse Zugänge (14 G/18 G)
Endotrachealtubus (Woodbridge) 7,0–8,5 mm Innendurchmesser
Notfallwagen für die schwierige Intubation
Magensonde mit Mandrin (16 Ch)
Katheter für arterielle Blutdruckmessung (20 G)
ZVK (7 F, 3-Lumen)
Blasenkatheter mit Temperaturmessung
Druckwandler und Spülsysteme für Arterie und ZVD
Steriler Tisch für Arterie und ZVK-Anlage
Warm-Touch
Hotline
Medikamente
NaCl 0,9% 10 ml
Atropin 0,5 mg/ml
Remifentanilperfusor 5 mg/50 ml
Propofol 200 mg/20 ml
Propofolperfusor 1%
Rocuronium
Eventuell Dopaminperfusor 250 mg/50 ml
Eventuell Nitroperfusor 20 mg/50 ml
Vollelektrolytlösungen
Plasmaexpander
Blut und Blutprodukte
Erythrozytenkonzentrate: 2
FFP-Einheiten: 2 auf Abruf
Thrombozytenkonzentrate: spezielle Indikationen
A-9 · Standards für HNO-Eingriffe |
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213 |
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A-9.11 |
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Monitoring |
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Lagerung |
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Standardmonitoring |
Rückenlage |
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Arterielle Druckmessung |
Ein Arm kann meist ausgelagert werden |
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Zentraler Venendruck |
Der Kopf wird vom Operateur leicht abgeknickt |
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Blasenkatheter mit Temperatursonde |
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und zur Seite geneigt |
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Narkoseeinleitung |
Narkoseführung |
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Der Operateur sollte bei zu erwartenden Intubationsschwierigkeiten bereits
bei der Einleitung anwesend sein.
Bei ausgedehntem Tumorbefund (Intubationsprobleme) wird in Absprache mit dem Operateur bereits präoperativ der Zeitpunkt der Tracheotomie festgelegt (Standard A-9.13)
Vor der Einleitung Punktionsmöglichkeiten und Ort der Tubusfixation mit dem Operateur besprechen
Anschluss des Monitorings
Periphervenöser Zugang
Infusionsbeginn
Auf ausreichende Präoxygenierung achten
Einleitung
Fentanyl 3–5 g/kgKG
Propofol 2–3 mg/kgKG, alternativ: Thiopental 3–5 mg/kgKG
Wenn eine sichere Beatmung mit der Maske möglich ist, Gabe von Rocuronium 0,6 mg/kgKG
Intubation und Auskultation
Falls notwendig: Rachentamponade legen
TIVA starten: Propofol (6–10 mg/kg/h), Remifentanil (0,2–0,3 g/kgKG/min)
ZVK-Anlage wahlweise über die V. subclavia (nicht auf der Seite der Operation bzw. der »neck dissection«) oder über die V. femoralis (hinderlich bei der postoperativen Mobilisierung des Patienten)
Bei geplanter »neck dissection« keine ZVK-Anlage über die Jugularvenen (beidseits)
Arterielle Punktion der A. radialis (alternativ auch A. femoralis möglich)
Anlage eines Blasenkatheters mit Temperatursonde
Mindestens 2 großlumige periphere Venenverweilkanülen
Gabe des Antibiotikums nach Rücksprache mit dem Operateur
Schutz der Augen durch Augensalbe und Augenpflaster
Beatmung
N2O-O2-Gemisch, PEEP: 5 cm H2O
FIO2: 0,3–0,5
petCO2: 35–40 mmHg
Narkose
TIVA mit Propofol (6–10 mg/kgKG/min) und Remifentanil (0,2–0,3 mg/kgKG/min), v. a. wenn kein postoperativer Intensivaufenthalt geplant ist
Operateur fragen, ob nach der Intubation eine weitere Muskelrelaxation möglich ist: unerwünscht bei Operationen im Bereich des N. facialis
Bei Bedarf Nachrelaxation mit Cis-Atracurium (0,02 mg/kgKG)
Intraoperativ Gefahr der Tubusdislokation oder -abknickung durch den Operateur, daher bei Beatmungsproblemen immer zuerst die Tubuslage überprüfen!
Infusionen: Vollelektrolytlösungen als Basis; in Abhängigkeit vom Volumenverlust auch kolloidale Lösungen
Bei starker Blutung und entsprechender Indikation nach BGA: Gabe von EK und FFP, rechtzeitiges Nachkreuzen
Regelmäßige Laborkontrollen und adäquater Ausgleich bestehender Defizite
Zur Verminderung des Blutverlustes Operation in kontrollierter Hypotension:
Dopamin (1,5 g/kgKG/min); Drucksenkung durch kontinuierliche Gabe von Nitroglycerin (0,2–2 g/kgKG/min), alternativ Uradipil
Level 1 zur schnellen Transfusion günstig
Plastische Deckung mittels Lappen
Keine Punktionen an der Seite, an der der Lappen entnommen werden soll
Durchblutungsstörungen möglich bei Radialislappen und Pektoralislappen, Monitoring der SaO2 an der entsprechenden Seite
Anästhesie
214 A-9.11 · Tumoroperationen mit Tracheotomie und/oder plastische Deckung mit Lappen
Lagerungshinweise des Operateurs für die postoperative Phase dokumentieren
(z. B. keine Überstreckung des Kopfs)
Durchblutungsoptimierung auf Wunsch des Operateurs mit Pentoxifyllin (maximal 900 mg/24 h)
–CAVE: hämorrhagischer Schock, Verlustkoagulopathie
–Postoperative Überwachung auf der Intensivstation erforderlich: Patienten analgosediert, intubiert und beatmet mit Monitoring verlegen
Kritische Momente
Massive Blutung
–Rechtzeitig Hilfe holen
–Konsequenter Volumenersatz und Transfusionen
–Bei vitaler Indikation auch ungekreuzte Konserven geben, unbedingt Bedside-Test durchführen
–Auf Gerinnungsstörungen achten: Gabe von FFP, AT III, evtl. auch TK und Fibrinogen, ggf. Rücksprache mit dem Gerinnungsdienst
Postoperatives Management
Überwachung mit Fortsetzung des erweiterten Monitorings einschließlich der notwendigen Laborkontrollen (Hb, Hkt, Elektrolyte, Gerinnung, BGA) bis zur sicheren Stabilisierung des Patienten
Literatur
Delank KW, Stoll W (2000) Modern diagnosis and therapy of laryngeal tumors: a review. Dtsch Med Wochenschr 125 (39): 1169– 1172
215 A-9.11
A-9 · Standards für HNO-Eingriffe
Raum für Notizen
Anästhesie
216 A-9.12 · Tumoroperationen (ohne Tracheotomie, ohne plastische Deckung mit Lappen)
A-9.12 Tumoroperationen (ohne Tracheotomie,
ohne plastische Deckung mit Lappen)
Checkliste
ITN: oral |
PVK: 18 G und 14 G |
W-MATTE |
Blutprodukte |
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ZVK (7 F, 3-Lumen) |
W-TOUCH |
Infusionsanwärmer, |
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z. B. HOTLINE |
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Arterie |
DK mit Temp. |
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Operationsdauer: ca. 2–5 h
Prämedikation: nach Standard
Lage des Tumors und mögliche Intubationshindernisse eruieren, evtl. Metastasen mit anästhesiologischer Relevanz (pulmonal/zerebral) erfassen
Ausführliche Information des Patienten über erweitertes Monitoring, postoperative Intensivtherapie, Wahrscheinlichkeit einer Fremdbluttransfusion
Vorgehen bei evtl. Intubationsschwierigkeiten
mit der Möglichkeit der fiberoptischen Intubation im Wachzustand bei entsprechender Indikation besprechen
Zu diesen Eingriffen zählen
z. B. maligne Melanome
Parotistumoren
Malignome im Nasenbzw. Ohrbereich
Besonderheiten
Alter und Begleiterkrankungen der Patienten sind sehr variabel
Art und Ausmaß der Eingriffe sind unterschiedlich – vorher genaue Absprache mit dem Operateur treffen, da Monitoring und Notwendigkeit der postoperativen Intensivtherapie davon abhängig sind
Vorbereitung im OP
Material
Periphervenöse Zugänge (14 G/18 G)
Endotrachealtubus (Woodbridge) 7,0–8,5 mm Innendurchmesser
Notfallwagen für die schwierige Intubation
Magensonde mit Mandrin (16 Ch)
Katheter für arterielle Blutdruckmessung
ZVK (7 F, 3-Lumen)
Blasenkatheter mit Temperaturmessung
Druckwandler und Spülsysteme für Arterie und ZVD
Steriler Tisch für Arterie und ZVK-Anlage
Warm-Touch
Hotline
Medikamente
NaCl 0,9% 10 ml
Atropin 0,5 mg/ml
Remifentanilperfusor 5 mg/50 ml
Propofol 200 mg/20 ml
Propofolperfusor 1%
Rocuronium
Eventuell Dopaminperfusor 250 mg/50 ml
Eventuell Nitroperfusor 20 mg/50 ml
Vollelektrolytlösungen
Plasmaexpander
Blut und Blutprodukte
Erythrozytenkonzentrate: 2
FFP-Einheiten: 2 auf Abruf
Thrombozytenkonzentrate: spezielle Indikationen
A-9 · Standards für HNO-Eingriffe
Monitoring
Standardmonitoring
Gegebenenfalls erweitertes Monitoring: arterielle Druckmessung, ZVD-Messung, Blasenkatheter mit Temperatursonde
Narkoseeinleitung – Anästhesiebeginn
Vor der Einleitung Punktionsmöglichkeiten und Ort der Tubusfixation mit dem Operateur besprechen
Anschluss des Monitorings
Periphervenöser Zugang
Infusionsbeginn
Operateur sollte bei erwarteten Intubationsschwierigkeiten bereits bei der Einleitung anwesend sein
Auf ausreichende Präoxygenierung achten
Einleitung
Remifentanilperfusor 0,3–0,5 g/kgKG/min (nach der Einleitung Reduktion möglich)
Propofol 2–3 mg/kgKG (alternativ: Thiopental 3–5 mg/kgKG)
Wenn eine sichere Beatmung mit der Maske möglich ist, Gabe von Rocuronium 0,6 mg/kgKG, ggf. Mivacurium (0,2 mg/kgKG)
Intubation und Auskultation
Falls notwendig: Rachentamponade legen
TIVA starten:
–Propofol 6–10 mg/kg/h
–Remifentanil 0,2–0,3 g/kgKG/min
ZVK-Anlage wahlweise über die V. subclavia (nicht auf der Seite der Operation bzw. der »neck dissection«) oder über die V. femoralis (hinderlich bei der postoperativen Mobilisierung des Patienten)
Bei geplanter »neck dissection« keine ZVK-Anlage über die Jugularvenen (beidseits)
Arterielle Punktion der A. radialis (alternativ A. femoralis möglich)
Anlage eines Blasenkatheters mit Temperatursonde
Nach der Einleitung Vorhandensein von mindestens 2 großlumigen peripheren Venenverweilkanülen sichern
Gabe des Antibiotikums nach Rücksprache mit dem Operateur
Schutz der Augen durch Augensalbe und Augenpflaster
217 A-9.12
Lagerung
Rückenlage
Ein Arm kann meist ausgelagert werden
Narkoseführung
Beatmung
N2O-O2-Gemisch, PEEP: 5 cm H2O
FIO2: 0,3–0,5
petCO2: 35–40 mmHg
Narkose
Führung der Narkose als TIVA mit Propofol (6–10 mg/kgKG/h) und Remifentanil
(0,2–0,3 g/kgKG/min) – v. a. wenn kein postoperativer
Intensivaufenthalt geplant ist
Operateur fragen, ob nach der Intubation eine weitere Muskelrelaxation möglich ist: unerwünscht bei Operationen im Bereich des N. facialis
Bei Bedarf Nachrelaxation mit Cis-Atracurium 0,02 mg/kgKG
Infusionen: Vollelektrolytlösungen als Basis; in Abhängigkeit vom Volumenverlust auch kolloidale Lösungen
Bei starker Blutung und entsprechender Indikation nach BGA: Gabe von EK und FFP, rechtzeitig Nachkreuzen
Regelmäßige Laborkontrollen und adäquater Ausgleich bestehender Defizite
Zur Verminderung des Blutverlustes Operation in kontrollierter Hypotension: Dopamin
(1,5 g/kgKG/min); Drucksenkung durch kontinuierliche Gabe von Nitroglycerin (0,2–2 g/kgKG/min) alternativ Urapidil
Level 1 zur schnellen Transfusion günstig
Bei geplanter Extubation vor Operationsende: Gabe von 2 g Metamizol/100 ml und 5–10 mg Morphin i.v.; parallel dazu Reduktion der Remifentanildosis
Vor Extubation oder Verlegung Rachentamponade wieder entfernen
Übliche Extubationskriterien müssen erfüllt sein
Bei vorhandenem ITS-Bett Extubation nicht erzwingen, insbesondere nicht bei hohen intraoperativen Blutverlusten, langer Operationszeit und niedriger Körpertemperatur
Anästhesie
218 A-9.12 · Tumoroperationen (ohne Tracheotomie, ohne plastische Deckung mit Lappen)
Kritische Momente
Bei Intubationsschwierigkeiten Verhalten entsprechend den Richtlinien für die schwierige Intubation
Intraoperative Tubusdislokation oder -abknickung durch den Operateur, daher bei Beatmungsproblemen zuerst Tubuslage überprüfen
Massive Blutung
Rechtzeitig Hilfe holen
Konsequenter Volumenersatz und Transfusion
Bei vitaler Indikation auch ungekreuzte Konserven geben, unbedingt Bedside-Test durchführen
Auf Gerinnungsstörungen achten: Gabe von FFP, AT III, evtl. auch TK und Fibrinogen, ggf. Rücksprache mit dem Gerinnungsdienst
CAVE: hämorrhagischer Schock, Verlustkoagulopathie
Postoperative Überwachung auf der Intensivstation erforderlich: Patienten analgosediert, intubiert und beatmet mit Monitoring verlegen
Postoperatives Management
Aufwachraum/ITS
Standardmonitoring und Applikation von Sauerstoff (2–4 l/min)
Längere Überwachung mit vorübergehender Fortsetzung des erweiterten Monitorings einschließlich der notwendigen Laborkontrollen (Hb, Hkt, Elektrolyte, Gerinnung, BGA) bis
zur sicheren Stabilisierung des Patienten
Arterielle Leine vor Verlegung entfernen – Druckverband für 2 h anlegen mit entsprechender regelmäßiger Überprüfung der peripheren Durchblutung und Dokumentation der Zeit der Anlage und des Entfernens
Literatur
Delank KW, Stoll W (2000) Modern diagnosis and therapy of laryngeal tumors: a review. Dtsch Med Wochenschr 125 (39): 1169– 1172