[Wolfgang_J._Kox,_Claudia_D._Spies]_Check-up_Ans(BookFi.org)
.pdfAnästhesie
230 A-10.3 · Kataraktoperation (grauer Star)
A-10.3 |
Kataraktoperation (grauer Star) |
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Checkliste |
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LMA |
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PVK: 18 G |
W-MATTE |
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STAND-BY
Operationsdauer: ca. 30 min bei unkomplizierter Operation
Prämedikation: nach Standard
Besonderheiten
Häufigste Operationsindikation: altersbedingte Trübungen der Linse, daher alte Patienten; aber auch angeborene und erworbene Formen möglich (dann jüngere Patienten); eine der häufigsten Operationen weltweit
Die Operation besteht in der Eröffnung der
Vorderkammer, anschließend Zerkleinerung und Entfernung der Linse mit einem Ultraschallgerät, Einsatz einer Kunstlinse
Die Operation wird meist in Lokalanästhesie durchgeführt (mit Stand-by) und evtl. zusätzlicher Sedierung
Die häufigsten Komplikationen sind hypertensive Entgleisungen und bradykarde Rhythmusstörungen
Vorbereitung im OP
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Material |
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Medikamente |
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Periphervenöser Zugang (18 G) |
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NaCl 0,9% 10 ml |
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Sauerstoffnasensonde |
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Atropin 0,5 mg/ml |
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Bei LMA: Larynxmaske Größe 3–5 |
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Propofol 200 mg/20 ml, alternativ: |
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Propofolperfusor 1% bei LMA |
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Remifentanil (5 mg/50 ml) bei LMA |
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Vollelektrolytlösung |
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A-10 · Anästhesie in der Augenheilkunde
Monitoring
Standardmonitoring
Narkoseeinleitung
Anschluss des Monitorings
Periphervenöser Zugang
Infusionsbeginn
Durchführung der Lokalanästhesie durch den Operateur
Zur Sedierung: bei Bedarf Propofolboli 0,3–0,5 mg/ kgKG, Wiederholungen möglich
Applikation von Sauerstoff über eine Sauerstoffnasensonde unter den Tüchern
Einleitung bei Allgemeinanästhesie
Remifentanil 0,2–0,4 g/kgKG/min zur Einleitung, später Reduktion auf 0,1–0,2 g/kgKG/min
Propofol ca. 2 mg/kgKG
Intubation (Einführen der Larynxmaske) nach Erreichen einer ausreichenden Narkosetiefe
Gute Fixierung der Larynxmaske und nach Kopflagerung erneute Auskultation
Lagerung
Rückenlage, zur Extubation leichte Oberkörperhochlagerung
Narkoseführung
Gabe von Propofolnboli nach klinischem Bedarf
Behandlung von Bradykardien mit Atropin 0,25–0,5 mg, Aufforderung der Operateure zum Unterbrechen des operativen Reizes
231 A-10.3
Behandlung von hypertensiven Entgleisungen mit Uradipil (Ebrantil ) in 5- bis 10-mg-Fraktionen bis zum Eintritt des gewünschten Effektes
Beatmung bei Larynxmaske
Luft-O2-Gemisch, PEEP: 3 cm H2O
FIO2: 0,3–0,5
petCO2: 35–45 mmHg
Narkose
TIVA mit Propofol 5–8 mg/kgKG/h und Remifentanil: 0,1–0,3 g/kgKG/min
Auskühlung des Patienten vermeiden (CAVE: »shivering« postoperativ)
Auf Wunsch des Operateurs Senkung des Augeninnendrucks mit Mannit 0,5 g/kg i.v.
Vor Ausleitung 2 g Metamizol als Kurzinfusion auf 100 ml NaCl
Schonendes Entfernen der Larynxmaske ohne Husten und Pressen des Patienten und mit leichter Oberkörperhochlagerung
Vollelektrolytlösung
Extubation auf Operationstisch
Betreuung im Aufwachraum postoperativ
Postoperatives Management
Überwachung und Behandlung im Aufwachraum mit Standardmonitoring
Bei Schmerzen Gabe von 3–5 mg Piritramid; nach 10–15 min Wiederholung möglich
Bei ungewöhnlich starken Schmerzen Augenarzt konsultieren
Verlegung nach Anweisung
Anästhesie
232 A-10.4 · Keratoplastik (Hornhauttransplantation)
A-10.4 Keratoplastik (Hornhauttransplantation)
Checkliste
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ITN: oral |
PVK: 18 G |
W-MATTE |
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Operationsdauer: ca. 60 min bei unkomplizierter Operation
Prämedikation: nach Standard
Besonderheiten
Der Eingriff wird bei ausgedehnten Hornhauttrübungen, nach Verletzungen, Verätzungen und Infektionen, bei gravierenden Anomalien, Degenerationen und Dystrophien durchgeführt
Der Erfolg des Eingriffes ist auch von der Frische des Transplantats abhängig: Der Zeitraum zwischen Entnahme und Transplantation sollte möglichst kurz sein
Nach Entfernung der erkrankten Hornhaut ist die Vorderkammer des Empfängerauges vollständig eröffnet: jeder Anstieg des Augeninnendrucks sowie Husten und Pressen sind unbedingt zu vermeiden; daher meist Allgemeinanästhesie mit Intubation und kontinuierlicher Relaxierung
Bei der Operation unter einem Mikroskop darf es zu keinen Wackelbewegungen am Operationstisch oder am Patienten kommen!
Vorbereitung im OP
Material
Periphervenöser Zugang (18 G)
Woodbridge-Tubus 7,5–8,5 mm Innendurchmesser
Eventuell Blasenkatheter bei Gabe von Mannit zur Senkung des Augeninnendrucks bei komplizierten Operationen
Medikamente
NaCl 0,9% 10 ml
Atropin 0,5 mg/ml
Propofol 200 mg/20 ml
Propofolperfusor 1%
Mivacurium 20 mg/20 ml;
alternativ: Cis-Atracurium 20 mg/20 ml
Mivacuriumperfusor 40 mg/40 ml (alternativ: Cis-Atracurium 1 mg/ml, auch Bolusgaben möglich)
Remifentanil (5 mg/50 ml)
Vollelektrolytlösung
233 A-10.4
A-10 · Anästhesie in der Augenheilkunde
Monitoring
Standardmonitoring
Relaxometrie
Narkoseeinleitung
Anschluss des Monitorings
Periphervenöser Zugang
Infusionsbeginn
Einleitung
Remifentanil 0,2–0,4 g/kgKG/min zur Einleitung, später Reduktion auf 0,1–0,2 g/kgKG/min
Propofol ca. 2 mg/kgKG
Mivacurium: 0,2 mg/kgKG oder Cis-Atracurium 0,1–0,15 mg/kgKG
Intubation nach Erreichen einer ausreichenden Narkosetiefe und voller Relaxierung
Gute Fixierung des Tubus und erneute Auskultation nach Kopflagerung
Gabe eines Antibiotikums nach Rücksprache mit dem Ophthalmologen
Lagerung
Rückenlage, zur Extubation leichte Oberkörperhochlagerung
Der Patient darf unter keinen Umständen husten oder pressen, Kontrolle der Relaxierung mit Relaxometrie
Auskühlung des Patienten vermeiden (CAVE: »shivering« postoperativ)
Auf Wunsch des Operateurs Senkung des Augeninnendrucks mit Mannit 0,5 g/kgKG i.v.
Behandlung von Bradykardien mit Atropin 0,25–0,5 mg, Aufforderung an die Operateure, den operativen Reiz zu unterbrechen
Behandlung von hypertensiven Entgleisungen mit Uradipil (Ebrantil) in Fraktionen von 5–10 mg bis zum Eintritt des gewünschten Effektes
Vor Ausleitung 2 g Metamizol als Kurzinfusion auf 100 ml NaCl
Schonende Ausleitung der Narkose ohne Husten und Pressen des Patienten und mit leichter Oberkörperhochlagerung
Husten, Pressen, Übelkeit und Erbrechen mit konsekutiver Erhöhung des Augeninnendrucks unbedingt vermeiden: Immer auf ausreichende Anästhesietiefe achten!
Vollelektrolytlösung
Extubation auf Operationstisch
Betreuung im Aufwachraum postoperativ
Narkoseführung
Beatmung
Luft-O2-Gemisch, PEEP: 3 cm H2O
FIO2: 0,3–0,5
petCO2: 35–45 mmHg
Narkose
TIVA mit Propofol 5–8 mg/kgKG/h, Remifentanil 0,1–0,3 g/kgKG/min, Mivacurium 0,5 mg/kgKG/h oder Cis-Atracurium 0,1–0,15 mg/kgKG;
Postoperatives Management
Überwachung und Behandlung im Aufwachraum mit Standardmonitoring
Bei Schmerzen Gabe von 3–5 mg Piritramid; nach 10–15 min Wiederholung möglich
Bei ungewöhnlich starken Schmerzen Augenarzt konsultieren
Verlegung nach Anweisung
Anästhesie
234 A-10.5 · Eingriffe bei Kindern in der Augenheilkunde
A-10.5 Eingriffe bei Kindern in der Augenheilkunde
Checkliste
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LMA |
PVK: 20–24 G |
W-MATTE |
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Operationsdauer: ca. 5–30 min, je nach Eingriff
Prämedikation: nach Standard, ca. 1 h präoperativ Applikation von 2 EMLA-Pflastern an typischen Punktionsstellen (Ellenbeugen oder Handrücken) für eine schmerzarme periphere Venenpunktion
Besonderheiten
Zu diesen Eingriffen zählen: Retinopathia praematurorum (Frühchen), Narkoseuntersuchung am Auge bei Kindern, Tränen-Nasengang-Sondierung bzw. -Spülung bei Kindern.
Kinder mit Augenerkrankungen müssen häufig im Verlauf durch den Augenarzt untersucht werden. Damit die Untersuchung durchgeführt werden kann, ist bei den meisten Kindern eine Narkose erforderlich. Da dies selten länger als 15–30 min dauert, ist eine Maskenoder Larynxmaskennarkose möglich, eine gute Kooperation zwischen Anästhesist und Augenarzt vorausgesetzt.
Retinopathia praematurorum: Erkrankung bei Frühgeborenen mit einem Netzhautuntergang und -ablösung durch Gefäßeinsprossung. Therapie: Auslösung einer lokalisierten Entzündungsreaktion durch Kälteoder Laserapplikation mit dem Ziel der Wiederanlagerung der Netzhaut. Häufige Begleiterkrankungen: bronchopulmonale Dysplasie, Hirnstammunreife mit Apnoen, Hirnblutungen, Hirndruck, Krampfanamnesen, Ductus arteriosus persistens, Bradykardien. Die ophthalmologischen Eingriffe sind gut in Allgemeinanästhesie via Larynxmaske durchführbar, es sei denn, das Kind ist bereits vor der Operation intubiert und beatmet oder muss verlegt werden.
Tränen-Nasengang-Sondierung: Kurzer Eingriff von 5–15 min. Nach einer Sondierung oder Spülung des Ductus nasolacrimalis wird durch Blaufärbung des Spülwassers im Pharynx getestet, ob der Ductus durchgängig ist. Da die Larynxmaske keinen vollständigen Aspirationsschutz bietet, muss bei Verwendung größerer Mengen Spülflüssigkeit (Rücksprache mit dem Augenarzt) eine Intubationsnarkose durchgeführt werden.
Vorbereitung im OP
Material
Periphervenöser Zugang (ja nach Alter des Kindes 20–24 G)
Larynxmaske, Größe je nach Alter des Kindes: s. Übersicht im allgemeinen Teil
Tubus in Bereitschaft bzw. bei Spülungen Tubus nach Größe und Alter des Kindes
Medikamente
NaCl 0,9% 10 ml
Atropin 0,5 mg/ml
Propofol 200 mg/20 ml (Propofol-Lipuro)
Propofolperfusor 1%
Remifentanil (5 mg/50 ml); Alfentanilbolus 0,1–0,5 mg; Fentanyl 0,001–0,05 mg
Gegebenenfalls Cis-Atracurium 5 mg/5 ml
Gegebenenfalls Sevofluran-Verdampfer zur Einleitung
Paracetamol-Suppositorien (je nach Alter des Kindes)
Vollelektrolytlösung oder PÄDII-Lösung
A-10 · Anästhesie in der Augenheilkunde
Monitoring
Standardmonitoring
Temperatursonde
Narkoseeinleitung
OP aufwärmen
Anschluss des Monitorings (bei Maskeneinleitung als Minimum EKG und SpO2)
i.v.- oder Maskeneinleitung mit Sevofluran
Legen des periphervenösen Zugangs
Infusionsbeginn
Bei »Frühchen«: Fentanyl 2–3 g/kgKG
Ansonsten: Remifentanil 0,2–0,4 g/kgKG/min zur Einleitung, später Reduktion
auf 0,1–0,2 g/kgKG/min
Propofol Lipuro ca. 0,5–2 mg/kgKG
Platzieren der Larynxmaske/Intubation
Gabe von Paracetamol-Supp., Dosierung nach Alter und Gewicht des Kindes
Gute Fixierung des Larynxmaske und erneute Auskultation nach Kopflagerung
Lagerung
Rückenlage
Narkoseführung
Beatmung
Luft-O2-Gemisch, PEEP: 3 cm H2O
FIO2: 0,3–0,5; je nach peripherer SaO2: Ziel 90–95% (bei »Frühchen«)
petCO2: 35–45 mmHg
235 A-10.5
Narkose
Narkose mit Sevofluran aufrechterhalten
Remifentanil: 0,1–0,3 g/kgKG/min; Alfentanilbolus 0,1–0,5 mg; Fentanyl 0,001–0,05 mg
Behandlung von Bradykardien mit Atropin
0,01 mg/kgKG, Aufforderung der Operateure zum Unterbrechen des operativen Reizes
Schonende Ausleitung der Narkose: Entfernung der Larynxmaske beim noch schlafenden aber schon spontanatmenden Kind
Frühchen kommen häufig von einer neonatologischen Intensivstation und werden postoperativ wieder zurückverlegt: Präoperativ Absprache mit den behandelnden Kollegen, ob das Kind nachbeatmet werden soll oder nicht
Ansonsten Verlegung in den Aufwachraum
Postoperatives Management
Überwachung und Behandlung im Aufwachraum mit Monitoring der O2-Sättigung (Pulsoxymetrie)
Bei Schmerzen Gabe von 0,1 mg/kgKG Piritramid; nach 15–20 min Wiederholung möglich (selten erforderlich bei Narkoseuntersuchungen)
Bei ungewöhnlich starken Schmerzen Augenarzt konsultieren
Bei Übelkeit und Erbrechen: Gabe von Dimen- hydrinat-Zäpfchen (= Vomex A-Suppositorien), Dosierung nach KG
Verlegung nach Anweisung
Anästhesie
236 A-10.6 · Netzhautablösung (Amotio/Ablatio retinae)
A-10.6 Netzhautablösung (Amotio/Ablatio retinae)
Checkliste
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ITN: oral |
PVK: 18 G |
W-MATTE |
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Operationsdauer: ca. 60–90 min bei unkomplizierter Operation
Prämedikation: nach Standard
Besonderheiten
Die Netzhautablösung ist ein dringender Notfall durch akute Bedrohung des Sehvermögens, führt unbehandelt immer zu schwerer Sehbehinderung bis hin zur Blindheit!
Es gelangt Glaskörperflüssigkeit zwischen Netzhaut und Pigmentepithel (v. a. im Alter und bei hoher Myopie). Alle Formen der Netzhautischämie können zur Netzhautablösung führen.
Durch eine »eindellende Operation« wird von außen durch eine Plombe der Augapfel eingedellt und so die
voneinander getrennten Schichten wieder in Kontakt zueinander gebracht; zusätzlich kann durch Kryoapplikation der Netzhautriss an den Rändern künstlich vernarbt werden.
Durch Zug an den Augenmuskeln kann häufig der okulokardiale Reflex ausgelöst werden.
Manchmal wünscht sich der Operateur eine Senkung des Augeninnendrucks, weil die Operation am »weichen« Bulbus u. U. technisch einfacher durchzuführen ist und so die durch die Eindellung hervorgerufene Erhöhung des Drucks reduziert werden kann: Mannit 0,5 g/kgKG mit unmittelbarem Effekt (CAVE: evtl. Blasenkatheter).
Komplizierte Netzhautablösungen sind nur durch eine Entfernung des Glaskörpers und anschließende Endotamponade zu behandeln (CAVE: N2O).
Lagerung postoperativ nach Maßgabe der Operateure: Bei Endotamponade (öloder gasförmig) soll die Netzhaut auf ihre Unterlage gedrückt werden.
Vorbereitung im OP
Material
Periphervenöser Zugang (18 G)
Woodbridge-Tubus 7,5–8,5 mm Innendurchmesser
Eventuell Blasenkatheter bei Gabe von Mannit zur Senkung des Augeninnendrucks bei komplizierten Operationen
Medikamente
NaCl 0,9% 10 ml
Atropin 0,5 mg/ml
Propofol 200 mg/20 ml
Propofolperfusor 1%
Mivacurium 20 mg/20 ml; alternativ: Cis-Atracurium 20 mg/20 ml
Mivacuriumperfusor 40 mg/40 ml (Cis-Atracuriumperfusor 40 mg/40 ml)
Remifentanil (5 mg/50 ml); Fentanylbolus 0,05–0,1 mg
Vollelektrolytlösung
A-10 · Anästhesie in der Augenheilkunde
Monitoring
Standardmonitoring
Relaxometrie
Temperatursonde
Narkoseeinleitung
Anschluss des Monitorings
Periphervenöser Zugang
Infusionsbeginn
Einleitung
Remifentanil 0,2–0,4 g/kgKG/min zur Einleitung, dann Reduktion auf 0,1–0,2 g/kgKG/min; alternativ: Fentanylbolus 0,05–0,1 mg
Propofol ca. 2 mg/kgKG
Mivacurium: 0,2 mg/kgKG; alternativ: Cis-Atracurium 0,1–0,15 mg/kgKG
Intubation nach Erreichen einer ausreichenden Narkosetiefe und voller Relaxierung
Gute Fixierung des Tubus und nach Kopflagerung erneute Auskultation
Einführen der Temperatursonde
Gabe eines Antibiotikums nach Rücksprache mit dem Ophthalmologen
Lagerung
Rückenlage, zur Extubation leichte Oberkörperhochlagerung
237 A-10.6
Narkose
TIVA mit Propofol 5–8 mg/kgKG/h, Remifentanil 0,1–0,3 g/kgKG/min; Fentanylbolus 0,05–0,1 mg
Mivacuriumperfusor: 0,5 mg/kgKG/h; alternativ: Cis-Atracuriumperfusor 0,1–0,15 mg/kgKG/h; der Patient darf unter keinen Umständen husten oder pressen, Kontrolle der Relaxierung mit Relaxometrie und Anpassung der Dosis: Reduktion oder Erhöhung um 0,1 mg/kgKG/h
Auskühlung des Patienten vermeiden (CAVE: »shivering« postoperativ)
Auf Wunsch des Operateurs Senkung des Augeninnendrucks mit Mannit 0,5 g/kg i.v.
Behandlung von Bradykardien mit Atropin 0,25–0,5 mg, Aufforderung an die Operateure, den operativen Reiz zu unterbrechen
Behandlung von hypertensiven Entgleisungen mit Uradipil (Ebrantil ) in 5- bis 10-mg-Fraktionen bis zum Eintritt des gewünschten Effektes
Vor Ausleitung: 2 g Metamizol als Kurzinfusion auf 100 ml NaCl
Schonende Ausleitung der Narkose ohne Husten und Pressen des Patienten und mit leichter Oberkörperhochlagerung
Intraoperativ immer auf eine ausreichende Anästhesietiefe achten
Infusion: Vollelektrolytlösung
Extubation auf dem Operationstisch
Betreuung im Aufwachraum postoperativ
Narkoseführung
Beatmung
Luft-O2-Gemisch, PEEP: 3–5 cm H2O
FIO2: 0,3–0,5
petCO2: 35–45 mmHg
Postoperatives Management
Überwachung und Behandlung im Aufwachraum mit Standardmonitoring
Bei Schmerzen Gabe von 3–5 mg Piritramid; nach 10–15 min Wiederholung möglich
Bei ungewöhnlich starken Schmerzen Augenarzt konsultieren
Verlegung nach Anweisung
Anästhesie
238 A-10.7 · Versorgung von perforierenden Augenverletzungen
A-10.7 Versorgung von perforierenden Augenverletzungen
Checkliste
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ITN: oral |
PVK: 18 G |
W-MATTE |
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Operationsdauer: ca. 60–120 min je nach Ausdehnung des Eingriffs
Prämedikation: nach Standard
Besonderheiten
Perforierende Augenverletzungen erfordern ein rasches Handeln: Verlust von Augeninhalt oder Gefahr der Infektion, der Augenarzt entscheidet, ob die Nüchternheitsgrenze eingehalten werden kann!
Meist sind die Patienten nicht nüchtern: Ileuseinleitung mit Succinylcholin und ohne Maskenzwischenbeatmung in tiefer Narkose
Regionalanästhesie nicht möglich, weil durch die LA der Augeninnendruck stark ansteigen würde
Senkung des systemischen Blutdrucks, da der Augendruck in etwa mit dem systemischen Blutdruck korreliert. CAVE: Expulsive Blutungen des Auges bei Blutdruckanstieg sind möglich
Vorbereitung im OP
Material
Periphervenöser Zugang (18 G)
Woodbridge-Tubus 7,5–8,5 mm Innendurchmesser
Großlumiger Operationssauger mit dickem Absaugkatheter
Medikamente
NaCl 0,9% 10 ml
Atropin 0,5 mg/ml
Propofol 200 mg/20 ml,
alternativ: Thiopental 500 mg/20 ml
Propofolperfusor 1%
Succinylcholin 100 mg/5 ml
Cis-Atracurium 15 mg/15 ml
Remifentanil (5 mg/50 ml)
Vollelektrolytlösung
239 A-10.7
A-10 · Anästhesie in der Augenheilkunde
Monitoring
Standardmonitoring
Relaxometrie
Narkoseeinleitung
Anschluss des Monitorings
Periphervenöser Zugang
Infusionsbeginn
Einleitung
Ileuseinleitung: Allgemeines Vorgehen wie in den allgemeinen Standards dargestellt; auf ausreichende Präoxygenierung achten
Präcurarisierung mit 1 mg Cis-Atracurium
Remifentanil 0,2–0,4 g/kgKG/min zur Einleitung, später Reduktion auf 0,1–0,2 g/kgKG/min
Propofol ca. 2 mg/kgKG, alternativ Thiopental 3–5 mg/kgKG
Intubation nach Erreichen einer tiefen Narkose
Cis-Atracurium 0,1–0,15 mg/kgKG
Gute Fixierung des Tubus und erneute Auskultation nach Kopflagerung
Gabe eines Antibiotikums nach Rücksprache mit dem Ophthalmologen
Lagerung
Rückenlage, zur Extubation leichte Oberkörperhochlagerung
Narkoseführung
Beatmung
Luft-O2-Gemisch, PEEP: 3 cm H2O
FIO2: 0,3–0,5
petCO2: 35–45 mmHg
Narkose
TIVA mit Propofol: 5–8 mg/kgKG/h und Remifentanil: 0,1–0,3 g/kgKG/min
Cis-Atracurium nach Bedarf über Perfusor, der Patient darf unter keinen Umständen husten, pressen oder sich bewegen, Kontrolle der Relaxierung mit Relaxometrie!
Auskühlung des Patienten vermeiden (CAVE: »shivering« postoperativ)
Auf Wunsch des Operateurs Senkung des Augeninnendrucks mit Mannit 0,5 g/kgKG i.v.
Behandlung von Bradykardien mit Atropin 0,25–0,5 mg, Aufforderung der Operateure zum Unterbrechen des operativen Reizes
Behandlung von hypertensiven Entgleisungen mit Uradipil (Ebrantil) in 5- bis 10-mg-Fraktionen bis zum Eintritt des gewünschten Effektes
Vor Ausleitung 2 g Metamizol als Kurzinfusion auf 100 ml NaCl
Schonende Ausleitung der Narkose ohne Husten und Pressen des Patienten und mit leichter Oberkörperhochlagerung
Während der gesamten perioperativen Phase führen Husten, Pressen, Übelkeit und Erbrechen zu einer Erhöhung des Augeninnendrucks und damit zu einer Gefährdung des Operationserfolges. Intraoperativ ist deshalb immer auf eine ausreichende Anästhesietiefe zu achten.
Vollelektrolytlösung
Eventuell vor Narkoseausleitung Magen über Magensonde entleeren
Die Narkoseausleitung und Extubation des nicht nüchternen Patienten stellt immer eine heikle Situation dar: Der Patient darf erst extubiert werden, wenn die Schutzreflexe vollständig zurückgekehrt sind, allerdings müssen in der Aufwachphase Husten und Pressen vermieden werden.
Betreuung im Aufwachraum postoperativ
Postoperatives Management
Überwachung und Behandlung im Aufwachraum mit Standardmonitoring
Bei Schmerzen Gabe von 3–5 mg Piritramid; nach 10–15 min Wiederholung möglich
Bei ungewöhnlich starken Schmerzen Augenarzt konsultieren
Verlegung nach Anweisung