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Bitterschokolade.doc
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11. Wie ich im Ambulatorium war

Diese Geschichte fängt gleich mit Ärger an, aber dann wurde der Ärger noch größer.

Ich wollte zum Fußballspiel gehen. Unsere Mannschaft spielte gegen die Mannschaft der Tauchlaer Schule. Die Fußballfans unserer Schule wollten im Chor rufen:

Mut, Mut – unsere Mannschaft ist gut! Vor, vor, vor – schießt schnell ein Tor!

Aber vor dem Spiel sagte mir Mama: «Du sollst ja zum Fußball gehen, aber vor dem Spiel kannst du doch schnell zum Ambulato- rium laufen und einen Medizinschein für mich abholen.» Es war eigentlich schon spät, aber was konnte ich machen? Mama erklärte mir den Weg bis zum Ambulatorium in der Schmidtstrasse. Dann rannte ich los.

Gerade in der Schmidtstrasse traf ich unsere Mannschaft und andere Kinder.

«Kommst du etwa nicht zum Spiel?» riefen mir die Freunde zu. «Doch, doch, aber zuerst hole ich für meine Mama im…»

Da hatte ich schon vergessen, wie das Ding hieß. Bruno merkte, dass ich stotterte, und er schimpfte gleich: «Findest wohl keine Ausrede, was?»

«Ich komme bestimmt zum Sportplatz!» antwortete ich. Aber wohin sollte ich jetzt gehen? Wie heißt es?

In der Schmidtstraße gibt es einen großen Lampenladen. Hieß das Ding, wohin ich gehen sollte, nicht Ampelatorium?

Ich ging in den Laden und sagte zum Verkäufer: «Ich will den Medizinschein für meine Mama abholen.»

Der Verkäufer runzelte die Stirn. «Medizinschein?» fragte er böse, und ich sah, dass er schlechter Laune war. Ich errötete bis hinter die Ohren. Ich war jetzt ärgerlich, aber über mich. Wie heißt das Ding bloß? «Ist hier nicht das Ampelatorium?» fragte ich den Verkäufer.

Der Verkäufer lachte plötzlich. «Du meinst das Ambulatorium, das Krankenhaus. Das ist nicht weit von hier, vier Häuser weiter in unserer Straße.»

Ich rannte wütend hinaus und erinnerte mich daran, dass ich mich beim Verkäufer nicht bedankte. Ich rannte wieder hinein, stieß dabei mit einem unbekannten Mann zusammen, rief ihm danke und rannte wieder hinaus. Puh! Hier war das Ambulatorium. Am Eingang saß eine Krankenschwester. «Na, Kleiner, wo fehlt es dir denn?»

Vom Rennen ging mir die Puste aus, und ich konnte nicht antworten, was ich wollte. «Ach, du hast Angst, willst sicherlich zum Zahnarzt. Beim Zahnarzt haben alle Kinder Angst.»

Ich habe vor dem Zahnarzt keine Angst, aber ich hatte immer noch keine Puste und konnte nichts sagen. Da stand ich gleich in einem großen Wartezimmer, und die Krankenschwester rief: «Ein kleiner Patient für Zahnarzt Henkel.»

Hopp, und schon saß ich auf dem großen Zahnarztstuhl. Der Doktor trat an den Stuhl und sagte: «Jetzt wollen wir uns deine Zähne ansehen. Wo tut´s weh?» Er blickte mir auf den Mund.

Ich machte den Mund nicht auf. Wozu denn? Aber Zahnarzt Henkel runzelte die Stirn: «So groß und noch Angst?»

«Nein», sagte ich, weiter konnte ich nichts sagen, da Zahnarzt Henkel mir schon einen Spiegel zwischen die Zähne geklemmt hatte und mit einem Stäbchen an meinen Zähnen herumkratzte.

«Du putzt dir nicht regelmäßig die Zähne; aha, hier ist auch eine kleine schwarze Stelle.»

«Hm… i… ha… Ma…» Das sollte heißen: Ich hole einen Schein für meine Mama. Da surrte schon der Bohrer. In meinem Mund schmeckte es süß und brennend. «Auf Wiedersehen, Kleiner», sagte der Arzt später.

Ich stand wieder im Wartezimmer. Und zwar allein. Eine andere Tür öffnete sich, eine Schwester rief: «Der nächste, bitte!»

Ich sah mich um. Ich mußte wohl der nächste sein.

«Wo hast du Beschwerden? Setz dich, also…», sagte der zweite Arzt.

Ich machte gehorsam den Mund auf, ließ mir den Hals befühlen, spürte, wie mir der Arzt in der Nase herumfuhr und in die Ohren leuchtete.

«Alles in Ordnung», rief der Arzt laut, «aber die Ohren haben einen kleinen Fehler».

Ich erschrak. Was war mit meinen Ohren?

«Du musst sie besser waschen. Sonst wird man einmal Mohrrüben darin säen.» Ja, Mama sagt immer dasselbe.

Wieder stand ich allein im Wartezimmer. Aus der dritten Tür kam der dritte Arzt. Ich sah auf das Schild an der Tür:

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