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Zu Hause

I. Machen Sie Übungen schriftlich.

1. Gebrauchen Sie die eingeklammerten Wörter im richtigen Kasus.

Ich gratuliere (die Mutter, der Vater, die Eltern, das Kind) zum Geburtstag.

Er gratuliert (die Lehrerin, die Freundin, die Großmutter) zum Frauentag.

Gratulierst du (die Freunde, die Verwandten) zum Neujahr?

Die Eltern gratulierten (die Kinder, der Sohn, die Tochter) zum Geburtstag?

Die Gäste wünschten (ich, wir, das Geburtstagskind) viel Glück.

Ich wünschte (mein Freund, sie) viel Freude.

Was wünschst du gewöhnlich (die Eltern, deine Freundin)?

Er schenkte (sein Sohn, seine Kinder) Schallplatten.

Was schenkst du (dein Vater, deine Großmutter)?

Schenken wir (unsere Eltern, unser Freund, das Geburtstagskind) Bücher!

Das Geburtstagskind dankte (die Gäste, sie/Sg., die Eltern, der Freund) für das Geschenk.

Die Kinder danken (sie/Pl., die Mutter und der Vater) für ihre Sorge.

Die Großmutter dankt (der Enkel, sie/Pl.) für die Hilfe.

Die Freunde machten (das Geburtstagskind, die Frau) Geschenke.

Die Gäste machen (ihr Freund, das Mädchen) ein Geschenk.

Die Geschenke gefielen (das Geburtstagskind).

Das Geschenk gefällt (ich, mein Freund).

Gefallen die Geschenke (du, deine Freundin)?

Der Student feierte (sein Geburtstag).

Wann feierst du (dein Geburtstag)?

2. Setzen Sie das passende Verb im Präteritum ein.

Die Kinder … den Eltern für die Geschenke.

Wir … dir alles Gute.

Die Freunde … zum Geburtstag.

Meine Schwester … mir eine Schallplatte.

Das Geschenk … uns gut.

Wann … dein Bruder seinen Geburtstag?

Ich … ein Brötchen und … eine Tasse Kaffee.

Peter … ein Lied.

Der Salat … mir gut.

II. Schreiben Sie Ihrer Brieffreundin, wie sie Ihren Geburtstag feierten.

III. Bereiten Sie anhand des Textes „Alfons Zitterbacke erzählt“

Inszenierungen vor:

1. Familie Zitterbacke bereitet sich auf den Besuch vor.

2. Die Gastgeber und die Gäste begrüßen sich.

3. Am Tisch.

4. Nach dem Essen.

Lesetexte

Lesen Sie und erzählen nach.

Manches können Deutsche schwer verstehen

(nach Ruth Hermann)

Ezrails Schwester Hicran saß in der Stubenecke1 hinter einem Sessel versteckt und weinte.

„Was hat sie?“ fragte ich.

„Sie sagt, sie muss einen Badeanzug haben“, erklärte Ezrail, „ihre Klasse hat jetzt Schwimmen. Es ist doch wohl klar, dass sie das nicht mitmachen kann.“

„Natürlich nicht. Warum sagt sie es ihrer Lehrerin nicht?“

„Hab ich! Hab ich gesagt! Brachte Hicran schluchzend raus.

„Und?“

„Sie sagt, Schwimmen gehört zum Unterricht, alle müssen mit.“

Hicran spricht schlecht Deutsch, und sie hatte der Lehrerin deshalb vielleicht nicht begreiflich machen können, dass es für türkische Mädchen ein Unding2 ist, sich im Badeanzug, also fast nackt, sehen zu lassen. Mehr als die Hälfte der Schüler in ihrer Klasse sind Jungen!

„Die deutschen Mädchen haben mich ausgelacht3!“ sagte Hicran.

„Jedenfalls ist klar, dass es nicht geht“, sagte Ezrail, „also wozu brauchst du einen Badeanzug?“

„Ich will ihn nicht anziehen, ich will ihn nur vorzeigen, wenn die Lehrerin morgen danach fragt. Natürlich könnte ich es nicht machen – ich meine, mich so sehen lassen.“

Ich hatte die Idee, Hicran könnte doch einfach in die Badeanstalt mitgehen, aber dann sagen, sie hätte Halsschmerzen. Mit Halsschmerzen braucht man nicht zu baden.

Aber Ezrail fand das nicht gut, weil es nur einmal klappen4 könnte. Kein Mensch würde seiner Schwester wochenlang Halsschmerzen glauben.

„Hör auf zu heulen5!“ schnauzte6 er Hicran an. „Ich bringe die Sache in Ordnung.“

Es ist für Mädchen immer gut, einen großen Bruder zu haben. Ezrail ist also am nächsten Tag zum Schulleiter7 gegangen. Der ist ziemlich nett und hat ihn angehört, obwohl er gerade eine wichtige Besprechung mit einem Lehrer hatte.

„Meine Schwester Hicran Ahmetoglu kann am Schwimmunterricht nicht teilnehmen, weil dadurch ihr ganzes Leben zerstört wird“, hat Ezrail gesagt.

„Das musst du mir erklären.“

„Es ist eine Schande für ein türkisches Mädchen, wenn Männer es nackt sehen, verstehen Sie?“

„Nicht ganz. Wieso denn nackt?“

„Badeanzug ist wie nackt.“

„Aber von welchen Männern sprichst du?“

„Von den Jungen in der Klasse – die werden doch Männer. Und kein Mann würde meine Schwester dann jemals heiraten. Mädchen, die so etwas tun, sind geschändet. Es geht nicht, wirklich, es ist ganz unmöglich.“

„Gut“, hat unser Schulleiter gesagt, „jedes Volk hat seine Sitten, und die hat man zu respektieren. Ich werde der Klassenlehrerin sagen, dass deine Schwester vom Schwimmen befreit ist.“

Er hat sich eine Notiz gemacht, und Ezrail hat sich mit einer höflichen Verbeugung bedankt. Ein Glück, dass er die Sache in Ordnung bringen konnte! Für türkische Schülerinnen in anderen

Klassen unserer Schule hat es diese Schwierigkeit nicht mehr gegeben. Ezrail hat die Frage, wie er sich ausdrückte, „grundsätzlich geregelt“.

Uns Jungen machte das Baden natürlich großen Spaß. Ich habe mich in jenem Sommer freigeschwommen8, Ezrail und Hakan auch.

Im Herbst habe ich zum erstenmal eine andere Gegend von Deutschland gesehen, die Lüneburger Heide. Wir waren zehn Tage in einem Schullandheim, die ganze Klasse zusammen mit unserem Klassenlehrer und der Lehrerin, bei der wir Erdkunde hatten. Nur die türkischen Mädchen durften nicht mit, weil ihre Eltern es nicht erlaubten.

Saime Eraslam, die schon viel länger in Deutschland war als ich, die beste Freundin von Sabine Heitmann, war ganz verzweifelt. „Nichts darf man!“ sagte sie. „Ich will nicht so werden wie meine Mutter. Ich wäre viel lieber ein deutsches Mädchen. Die haben es gut! Meine Eltern sollen bloß nicht denken, dass ich alles tu, was sie wollen!“

Ich hatte noch nie ein türkisches Mädchen so sprechen gehört.

„Was meinst du damit?“ fragte ich.

„Wenn ich vierzehn bin, soll ich in die Türkei. Sie sagen, in die Heimat. Aber ich weiß ja gar nicht, wie es da ist! Ich war erst drei, als ich wegging.“

„Ezrail Ahmetoglu war sogar erst zwei Jahre alt.“

„Der kann natürlich hierbleiben – klar, er ist ja ein Junge.“

„Eben.“

„Ich soll zu meinen Großeltern, die ich überhaupt kenne! Stell dir das vor! Und wenn ich fünfzehn bin –„

Saime sprach nicht weiter, und das war auch nicht nötig. Ich wusste, dass sie an ihrem fünfzehnten Geburtstag einen Mann aus ihrem Dorf heiraten sollte, der schon fünfundzwanzig war.

Das war zwischen ihren und seinen Eltern längst abgemacht9. Saime hatte ihn natürlich noch nie gesehen. Sie war, wie ich, gerade erst zehn.

Texterläuterungen:

1 die Stubenecke – die Zimmerecke

2 das Unding – etwas, das nicht geht/das es nicht gibt

3 auslachen – lachen, weil man etwas kritisiert, nicht gut findet

4 klappen – etwas klappt = etwas geht gut

5 heulen – weinen

6 anschnauzen – unfreundlich laut sprechen

7 der Schulleiter – der Direktor

8 sich freischwimmen – fünfzehn Minuten schwimmen können

9 abgemacht – verabredet

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