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Прочитайте текст „wenn viren gene aus dem dornröschenschlaf wecken, droht gefahr“, передайте его основное содержание.

Vor etwa zehn Jahren untersuchten die amerikanischen Molekularbiologen Michael Bishop und Harold Varmus ein Virus, das bei Hühnchen Krebs erzeugt. Sie analysierten das Krebsgen und stellten überrascht fest, daß Zellen von Hühnchen, die niemals einer Virusinfektion ausgesetzt waren, ein nahezu identisches Gen enthielten. Virologen nehmen nun an, daß bestimmte Viren irgendwann einmal im Laufe der Evolution Zellen infiziert und nach der Vermehrung auf Piratenart aus deren Erbgut Gene mitgenommen habe- die heute bekannten viralen Krebsgene.

In anderen Experimenten infizierten Forscher Hühnchen mit einer Virusvariante, der fast das gesamte eigene Krebsgen fehlte. Als sie nach einiger Zeit den Erreger wieder aus den Tieren isolierten, erhielten sie ein Tumorvirus, das sich ein komplettes Krebsgen angeeignet hatte. Dieses Krebsgen konnte nur aus dem Erbmaterial der Hühnchenzellen stammen - ein klarer Beweis, daß auch die Zellen gesunder Tiere ein potentielles Krebsgen enthalten können.

Inzwischen weiß man, daß alle Zellen, auch die des Menschen, eine Reihe von Genen beherbergen, die in Viren leicht verändert als Krebsgene vorliegen können. Diese Gene sind an sich noch nicht gefährlich. Während der Embryonalentwicklung erfüllen sie lebenswichtige Aufgaben bei der Wachstumskontrolle und fallen dann in einen genetischen Dornröschenschlaf. Wird ein solches Gen durch ein Virus in eine normale Zelle geschleust und beginnt dieses Gen auch zu arbeiten, wird aus ihr eine Krebszelle.

Die Krebsforscher haben bisher etwa 40 Krebsgene identifiziert. Viele davon sind auch Bestandteile des viralen Erbmaterials. Fieberhaft bemühen sich Wissenschaftler nun, aufzuklären, wie diese Krebsgene von ihren zellulären Gegenstücken unterscheiden und wie aus einem unauffälligen zellulären Gen ein Krebsgen wird, sobald es in ein Virus eingebaut und von ihm wieder in eine Zelle hineingetragen wird.

Tödliche Kombination: Warzen - Viren und ein Stoff aus Farn.

Krebsgene allein machen nicht automatisch krank. Wie kompliziert die Zusammenhänge zwischen Viren und dem Ausbruch einer Krebserkrankung sein können, belegte Ende der siebziger Jahre der Tierpathologe W.F.H. Jarrett in Glasgow. Ihm war aufgefallen, daß freiweidendes Vieh in Schottland weitaus häufiger an Speiseröhrenkrebs erkrankt als in England. Bei vielen krebskranken Tieren, die er in den Schlachthöfen untersuchte, fand Jarrett Warzen, die sehr häufig in unmittelbarer Nähe der bösartigen Geschwülste liegen. Warzen werden ebenfalls durch Viren hervorgerufen, durch die sogenannten Papilloma - Viren.

Jarrett vermutete einen Zusammenhang zwischen dem Auftreten der Warzen und den Krebsgeschwülsten. Bei seinen weiteren Recherchen stellte er fest, daß von Geschwülsten vor allem diejenigen Tiere heimgesucht wurden, die während einer Trockenperiode, als das Gras rar geworden war, auf den Weiden Farn gefressen hatten. Viren allein, so zeigte sich, verursachten kaum Geschwülste, und der Farn allein, der geringe Mengen einer krebsfördernden Substanz enthält, ebenfalls nicht. Beide zusammen jedoch bewirkten, daß neben den gutartigen Warzen Krebsgeschwülste entstanden.

Für Krebsforscher ist in den letzten Jahren immer deutlicher geworden, daß Viren bei der Krebsentstehung meist nur ein Faktor unter mehreren sind. Das macht es schwierig, die Zusammenhänge aufzuklären. Dazu kommt, daß zwischen der Infektion durch ein Virus und dem Auftreten der Krebserkrankung Jahrzehnte liegen können. So sind die Mechanismen einer viralen Krebsentstehung in vielen Fällen noch weitgehend ungeklärt.

Dennoch: Während vor wenigen Jahren die meisten Krebsforscher bezweifelten, daß Viren in größerem Umfang an der Entstehung menschlicher Tumore beteiligt sein könnten, hat sich dieses Bild nun grundsätzlich geändert, wie Professor Harald zur Hausen, Vorsitzender des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg, kürzlich bekräftigte. Etwa 20 Prozent aller Krebserkrankungen bei Frauen und zehn Prozent bei Männern lassen sich heute bereits mit spezifischen Virusinfektionen in Verbindung bringen.

Ein Beispiel ist der Leberkrebs, an dem- medizinischen Statistiken und Hochrechnungen zufolge jährlich etwa eine Million Menschen auf der Erde sterben. Zwischen 40 und 80 Prozent aller Patienten mit Leberkrebs haben in ihrem Blut spezifische Antikörper gegen bestimmte Eiweißmoleküle aus der Hülle des Hepatitis-B-Virus. In einer neueren Studie aus Taiwan wiesen 3454 von 22707 männlichen Regierungsangestellten Antikörper gegen das Virus in ihrem Blut auf. In einen Beobachtungszeitraum von viereinhalb Jahren traten bei den Untersuchten 71 Fälle von Leberkrebs auf, davon 70 bei Männern mit Antikörpern. Molekularbiologen bestätigten einen sehr engen Zusammenhang zwischen der Virusinfektion und der tödlichen Geschwulst: In den Leberkrebszellen fanden sie Spuren des Hepatitis-B-Virus, der sein eigenes Erbgut in das Erbgut der Krebszelle eingeschleust hatte.

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