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2.7 Die Kategorie der Bestimmtheit und der Unbestimmtheit

Außer den oben geschilderten Kategorien besitzt das Substantiv die Kategorie der Bestimmtheit und der Unbestimmtheit. Diese Kategorie wird durch die Verbindung des Substantivs mit dem Artikel, das heißt auf analytische Weise ausgedrückt.

Der Artikel ist eine besondere Wortklasse unter den Funktionswörtern. Ebenso wie die Hilfsverben gehört er zu den HilfsWörtern mit morphologischer Funktion. Er fungiert im Bereich der Formenbildung des Substantivs so, wie die Hilfsverben im Bereich der Konjugation fungieren, und dient zur Bildung der analytischen Formen im substantivischen Paradigma.

Ein wesentlicher Charakterzug der Funktionswörter mit morphologischer Funktion ist, dass sie Flexibilia sind (z. B. de-n des, de-m, de-n). Sowohl das Wurzelmorphem des Artikels als auch seine Flexionsmorpheme dienen zum Ausdruck der grammatischen Kategorien des Substantivs

Indem der Artikel das Substantiv regelmäßig begleitet, dient er auch als einer der formalen Merkmale des Substantivs als Wortart. Jedes Wort bekommt bei der Substantivierung neben anderen Merkmalen des Substantivs auch den Artikel.

Die Grundfunktion des Artikels ist der Ausdruck der Bestimmtheit und der Unbestimmtheit.

Den Grundstock der Wortklasse Artikel bilden zwei Funktions Wörter: a) der bestimmte Artikel der und b) der unbestimmte Artikel ein

Der Verwendungsbereich des unbestimmten Artikels ist aber enger als der des bestimmten Artikels, da der unbestimmte Artikel infolge seiner etymologischen Verwandtschaft mit dem Numerale ein keine Pluralform hat. Auch im Singular verbindet sich der unbestimmte Artikel nicht mit allen Substantiven, sondern nur mit numerusfähigen, die im Singular eine gegliederte Einheit bezeichnen. Numerusunfähige Substantive, z. B. Stoffnamen, die eine ungegliederte Gesamtheit bezeichnen, oder nume-njsunfähige Abstrakta werden entweder mit dem bestimmten Artikel oder in der artikellosen Form verwendet.

In den Beispielen, wo dem Substantiv der Artikel fehlt, ist das Fehlen des Artikels dem bestimmten Artikel auf dieselbe Weise gegenübergestellt wie der unbestimmte Artikel; folglich ist das Fehlen des Artikels sirmhaltig und dient zum Ausdruck derselben grammatischen Bedeutung wie der unbestimmte Artikel. Daher spricht man in den Grammatiken heute nicht nur vom bestimmten und unbestimmten Artikel, sondern auch von der Nullform (O-Form) des Artikels oder vom Nullartikel. Zur Unterscheidung des Nullartikels von den anderen Fällen der Artikellosigkeit s. S. 196 f.

Als Ergänzung zu den singularischen Formen des bestimmten Artikels fungieren die sog. Verschmelzungen oder Kurzformen.

Im Bereich des unbestimmten bzw. des Nullartikels fungiert der sog. Negationsartikel kein [268], der zwei Bedeutungselemente in sich vereinigt: a) Verneinung und b) Unbestimmtheit; im Bereich der Bestimmtheit

Das System der Artikelformen einschließlich der Kurzformen und Nega-tionsartikel ist asymmetrisch:

Die traditionelle Benennung Kategorie der Bestimmtheit und der Unbestimmtheit und die entsprechenden Benennungen der korrelativen Artikelformen der und ein sind konventionelle Termini wie auch viele andere Termini der Grammatik; sie bringen die Bedeutung und die Punktionen der Artikelformen nur unvollständig zum Ausdruck.

Doch sind die Bestimmtheit und die Unbestimmtheit im eigentlichen Sinne wesentliche Komponenten der grammatischen Bedeutung des Artikels, so dass die nähere Betrachtung der Begriffe „Bestimmtheit" und „Unbestimmtheit einen notwendigen ersten Schritt zum tieferen Vordringen in das Wesen der behandelten Kategorie bildet.

Die grammatische Bedeutung der Bestimmtheit und Unbestimmtheit (auch uetimtheit und Indefinitheit genannt) hängt damit zusammen, dass die Bedeutung des Wortes einen verallgemeinernden Charakter hat. Jedes Wort dient zur Benennung unzähliger Gegenstände oder Lebewesen derselben Gattung sowie zum Ausdruck des allgemeinen Begriffes über diese Gegenstände bzw. Lebewesen. So bezeichnen die Wörter Mensch, Haus, Katze, Baum usw. sowohl die verallgemeinerten Begriffe dieser Gegenstände als auch die ganze Gattung der betreffenden Gegenstände (der sog. generalisierende Gebrauch der Substantive: Die Katze ist ein Haustier) und jeden einzelnen Gegenstand der betreffenden Gattung (der sog. individualisierende Gebrauch: die Katze des Nachbars),

Jedes Mal bezieht der Sprecher seine Äußerung auf einen bestimmten Gegenstand, er referiert auf ihn. Die Bezugnahme eines Wortes auf einen konkreten Gegenstand im Prozess des Kommunizierens nennt man die Referenz. Der Sprecher bezieht das Wort auf einen bestimmten Gegenstand und steuert durch Referenzanweisungen das Verstehen seiner Äußerung durch den Hörer, indem er auf die eine oder die andere Weise signalisiert, von welchem konkreten Einzelgegenstand der Gattung die Rede ist. Angesichts der Pluralität der durch ein Substantiv bezeichneten Gegenstände ist der Ausdruck der Referenz eine notwendige kommunikati-onsorientierte Komponente jeder Äußerung. Durch Referenzanweisungen wird der gemeinte Gegenstand für den Hörer identifiziert (Nehmen Sie, bitte, diesen Apfel), es wird ihm zu verstehen gegeben, dass die Rede von einem ihm unbekannten Gegenstand ist (Ich will dir ein Buch geben) oder dass ein beliebiger Einzelgegenstand gemeint ist (Gib mir, bitte, einen Bleistift),

als auch grammatische Ausdrucksmittel. Eine wesentliche Rolle spielt natürlich auch der Kontext.

Ein lexikalisches Mittel der Identifizierung sind vor allem die Attribute des Substantivs, die ein individuelles Merkmal des Gegenstandes angeben, ihn durch einen Eigennamen oder eine spezielle Benennung kenntlich machen oder auf ihn direkt hinweisen. Alle diese Attribute machen den Gegenstand zum einmaligen, einzigartigen in der Redesituation.

Das wichtigste grammatische Mittel der Identifizierung von Gegenständen ist der bestimmte Artikel. Er unterscheidet sich von den lexikalischen Referenzanweisungen vor allem durch den abstrakten Charakter seiner Bedeutung. Während die lexikalischen näheren Bestimmungen auf konkrete Merkmale des genannten Gegenstandes hinweisen, ist der Artikel von diesen konkreten Charakterzügen abstrahiert. Die durch den Artikel signalisierte Bestimmtheit des Gegenstandes (seine Einmaligkeit in der gegebenen Sprechsituation) hat einen abstrakten Charakter. Der bestimmte Artikel signalisiert nur, dass der Sprecher und der Hörer ein und denselben Gegenstand meinen; er identifiziert den Gegenstand, von dem der Sprecher redet, mit dem Gegenstand, der dem Hörer bekannt ist und der sich in seinem Gesichtskreis befindet.

Ein anderer Charakterzug des Artikels, der ihn von den lexikalischen Signalen der Bestimmtheit unterscheidet, ist die Regelmäßigkeit seiner Verwendung. Jedes Substantiv (außer den Eigennamen) wird in der Rede durch den Artikel als ein bestimmtes oder ein unbestimmtes gekennzeichnet. Der Gegenstand kann in folgenden Fällen als dem Hörer (Leser) bekannt, in seinem Gesichtskreis befindlich gelten (auch wenn das Substantiv keine näheren Bestimmungen hat):

1. Wenn ein schon vorher erwähnter Gegenstand in den Gesichtskreis des Hörers (Lesers) gerückt ist:

2. Wenn der Gegenstand zum ersten Mal erwähnt wird, aber situations bedingt und deshalb situationsbestimmt ist.

Situation entscheidende Bedeutung.

3. "Wenn eine Person, ein Gegenstand oder eine Erscheinung allgemein oder einem bestimmten Kreis von Menschen bekannt sind:

Der unbestimmte Artikel signalisiert, dass auf einen Gegenstand referiert wird, der sich bis dahin in dem Gesichtskreis des Hörers überhaupt nicht oder nicht in diesem Zusammenhang befunden hatte.

Семинар 3,4 Das Verb

3.1 Allgemeine Charakteristik des deutschen Verbs als Wortart

1-Allgemeines

Die modernen Grammatikforscher heben die Vorrangstellung des Verbs unter den Wortarten hervor. Die Abgrenzung der Wortart Verb hängt unmittelbar mit dem angewandten Prinzip der Einteilung des Wortbestandes in die Wortklassen zusammen. Entweder werden die Infinita gemeinsam mit dem Finitum zu einer Wortart zusammengefasst oder die Infinita werden irgendwie anders eingeordnet oder als eigenständige Wortarten angesetzt. Wenn man sich auf das komplexe Einteilungsprinzip stützt, kann man die kategoriale Bedeutung (die Bedeutung, die bei jedem Verb als Hintergrund seiner lexikalischen Bedeutung angenommen werden kann) des Verbs angeben. Diese Bedeutung wird als Prozess, Vorhang(W. Admoni), Geschehen, Prozessualität(Stepanowa, Helbig), das Sein(Erben, Moskalskaja), das Sein als Tätigkeit, Zustand(Abramow). Dabei ist es offenbar, dass ein Zustand dynamisch und statistisch sein kann(Abramow). Zahlenmäßig ist das Verb die zweitgrößte nach dem Substantiv Wortart. Das Verb spielt dank seiner inhaltlichen Prägung die zentrale Rolle im Satz. Die Verben bezeichnen ein Geschehen oder Sein und liefern also geradezu den Aussagekern(Erben). Die finiten Formen des Verbs haben eine zweifache Valenz: die linksgerichtete und die rechtsgerichtete Valenz. Nach Brinkmann und Glinz ist das Verb das satzbildende Wort, was sich durch die Valenz des Verbs erklärt. Dem Finitum kommt im Satz die Rolle des strukturellen Zentrum zu. Durch die Valenzeigenschaften des Verbs wird die Ausgestaltung des Satzes in ihren Grundzügen reglementiert. Zu den wichtigsten Besonderheiten des Verbs gehört seine Tendenz zur Zwei- oder Mehrteiligkeit, wobei diese Teile zwei strukturelle Zentren im Satz bilden, die voneinander distanziert sind(Admoni). In der morphologischen Struktur des Verbs vereinigen sich logisch-grammatische(das Genus, die Zahl und teilweise die Person) und die kommunikativ-grammatische(die Zeit, das Modus und zum Teil die Person). Man unterscheidet finiten und infiniten Formen des Verbs. Die Funktionen der finiten Formen: die zusammengesetzte Formen des Verbs zu bilden, z.B., er ist gekommen, wird gelobt, hat geantwortet; wie nominale Redeteile zu funktionieren, z.B., er hofft zu genesen-er hofft auf die Genesung. Die morphologische Struktur der finiten und der infiniten Verbalformen ist grundverschieden. Das Verbum finitum wird konjugiert. Der Infinitiv bleibt unverändert. Man unterscheidet einfache(synthetische) [laufen] und zusammengesetzte(analytische) [er ist gekommen] Wortformen des Verbs- Eine eigenartige Stellung im System der infiniten verbalen Formen nahmen die Formen mit der Partikel zu ein.