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    1. Die Syntaktische Einteilung der Verben

Unter Valenz (Fügungspotenz, Wertigkeit) des Verbs versteht man die Fähigkeit des Verbs, eine bestimmte Anzahl von Leerstellen um sich zu eröffnen, d, h. die Zahl und die Art der Aktanten („Mitspieler") zu bestimmen, die das notwendige Minimum des Satzes bilden. Die sinnotwendigen und die fakultativen Satzglieder(Aktanten, Mitspieler) haben der quantitativen Charakter. Nach der Zahl der Mitspieler unterscheidet man: nullstellige, beschränkt einstellige, unbeschränkt einstellige Verben, erweitert einstellige Verben mit Dativ , erweitert einstellige Verben mit Genitiv, notwendig zweistellige, erweitert zweistellige, dreistellige Verben. Als „Satzzentrum" besitzt das Verb eine zweifache Valenz: a) die sog. linksgerichtete Valenz (das Subjekt des Satzes), b) die sog. rechtsgerichtete Valenz (Objekte bzw. obligatorische Umstandsergänzungen). Stepanova unterscheidet äußere und innere Valenz. Das ist die Verbindungsfähigkeit und Verknüpfbarkeit der Morpheme zwecks Wortbildung. Es gibt folgende Typen der Richtung der Valenz: zentrifugale, aktive, d.h. das Bestreben, andere Wörter sich zu unterordnen, und die zentripetale, passive Valenz, d.h. die Fähigkeit, sich an übergeordnete Wörter anzuschließen. Abramow versteht die von dem Verb als strukturellem Zentrum ausgehende Potenz als zentrifugal, die zu dem Verb hinführende Potenz als prädeterminierende. Interdependenz ist eine Art der syntaktischen Beziehungen, die gegenseitige Zuordnung – das Verhältnis zwischen dem Subjekt und dem finiten Verb ist. Auf Grund semantische und strukturellen Eigenschaften werden die deutschen Verben in einige Klassen eingeteilt: a) nach ihrer Leistung im Satz(d.h. ob das Verb als Träger einer lexikalen Bedeutung im Satz oder nur als Träger einer grammatischen Bedeutung im Satz fungiert): Vollverben, Nichtvollverben oder Hilfsverben; b) nach ihrer Beziehung zum Subjekt: persönliche, unpersönliche; c) nach ihrem Verhältnis zum Subjekt und Objekt: reflexive, reziproke; d) nach ihrer Beziehung zum Objekt: Subjektverben(Absolut), d.h. die Verben, die kein Objekt erfordern, und Objektverben(Relativ), die ein Objekt voraussetzen. Diese Einteilung kreuzt sich mit derjenigen in intransitive und transitive Verben, wenn man den formal-grammatischen Standpunkt vertritt. Die Transitivität bedeutet hier die Bezogenheit der Handlung auf alle Objekte oder nur auf das Akkusativobjekt. Verben, die ein Akkusativobjekt verlangen, das zugleich im Passivsatz zum Subjekt wird, werden als transitive Verben bezeichnet. Alle übrigen Verben heißen dementsprechend intransitive Verben. Verben, deren Begriff keines ergänzenden Objektes bedarf, wie z. B. laufen, leuchten, schlafen, werden subjektive(ergänzugsunfähigen) Verben genannt. Die objektiven Verben bezeichnen einen Vorgang, der stets auf eine andere Person bzw. ein anderes Ding gerichtet ist: geben, nehmen, fragen. Reflexive Verben sind die Verben, die ein zusätzliches Reflexivpronomen verlangen, das im Akkusativ oder im Dativ stehen kann. Die einzelnen Klassifikationsaspekte der strukturell-semantischen Klassifikation überschneiden sich, so dass jedes Verb in mehrere Klassen zugleich eingereiht werden muss: Vollverb, persönlich, kursiv, intransitiv(laufen).

3.6-Zum Begriff der grammatischen Kategorie

Als strukturelles Zentrum des Satzes ist das Verb Träger einer vielseitigen Information, ohne die der Satz als Äußerung oder als Konstituente einer Äußerung (eines Textes) undenkbar ist. Diese Information verdanken wir den grammatischen Kategorien des Verbs. Die grammatischen Kategorien sind die in jedem Satz regelmäßig wiederkehrenden sprachlichen Zeichen besonderer Art, die die lexikalischen Zeichen überlagern und die Wörter in der Rede zu einem sinngemäßen zusammenhängenden Satzganzen, einer Äußerung gestalten. Wie alle sprachlichen Zeichen außer den Phonemen sind sie sinnhaltig und besitzen zwei unlöslich verbundene Seiten: Gestalt und Gehalt (Form und Inhalt). Das heißt, dass die grammatischen Kategorien bilaterale Kategorien sind. Im Gegensatz zum unerschöpflichen Reichtum an lexikalischen Zeichen, ist die Zahl der grammatischen Kategorien sehr beschränkt und ihre Denotate sind sehr eigenartig. Zwar liegen diese Denotaten in der objektiven Realität, doch sind die meisten davon auf nur eine Sphäre der objektiven Realität beschränkt, insbesondere auf den Sprechakt selbst, auf die Gestaltung der Rede. Es sind die Beziehungen, die bei jedem Sprechakt entstehen und deren Ausdruck die Äußerung gestaltet: die Beziehungen zwischen Sprecher, Äußerung und Außenwelt (der Gehalt der Kategorien der Zeit, der Person, des Modus), die Beziehungen zwischen den Teilen der Äußerung (die Subjekt-Prädikat-Beziehung), die kategorialen Charakteristiken der einzelnen Wortarten (die Kategorie des Genus beim Substantiv). Die Morphologie befasst sich mit zwei hierarchisch geordneten Systemen von grammatischen Kategorien: a) die Wortarten selbst; b) die grammatischen Kategorien der einzelnen flektierenden Wortarten. Die äußere Daseinsform der grammatischen Kategorien des Verbs ist das Paradigma des Verbs. Der Systemcharakter der grammatischen Kategorien findet seinen Ausdruck vor allem darin, dass jede grammatische Kategorie eine geschlossene Reihe von oppositionellen Formen und Bedeutungen ist. Die einzelnen Gegenglieder einer Opposition im Paradigma einer Wortart bezeichnen die modernen Sprachforscher mit dem Terminus Grammem. Wenn die Gegenüberstellung der Grammeme im Rahmen einer grammatischen Kategorie ausbleibt, spricht man von der Neutralisation der betreffenden Kategorie. Dies geschieht, weil nicht alle strukturell-semantischen Klassen von Wörtern im Rahmen einer Wortart gleichen Anteil am Paradigma haben, z. B., die paradigmatische Neutralisation der grammatischen Kategorie der Person und des Numerus bei den unpersönlichen Verben. Ausgangspunkt der Ausgliederung der grammatischen Kategorien ist das Paradigma des Verbs, also das System von Formen. Das Paradigma lässt sich durch mehrfache Teilung des Ganzen in binäre (zweiteilige) Oppositionen gliedern. Der Grund dafür die ist die Distribution der Wortformen. Zwei Wortformen oder Wortformengruppen, die niemals in derselben Position vorkommen bilden die Gegenglieder einer Opposition: finite Verbalformen / infinite Verbalformen. Die grammatische Kategorie, die von dieser Opposition geprägt wird, nennt man die Kategorie der Finität oder die Kategorie der Repräsentation. Nach Smirnitzky ist das differenzierende Merkmal dieser Kategorie die Art, wie der Vorgang durch jedes Gegenglied repräsentiert wird: verbal (finite Verbalformen), substantivisch (Infinitiv), adjektivisch (Partizip). Nach Jakobson sind die finiten Verbalformen das starke, merkmalhaltige Gegenglied der Opposition finite Verbalformen / infinite Verbalformen. Innerhalb der finiten Verbalformen sind vor allem durch weitere Untergliederung zu scheiden:

Finite Verbalformen

a) Imperativ(+) Nichtimperativ(-)

b) Konjunktiv (+) Indikativ(-)

für transitiven Verben:

c) Passiv(+) Aktiv(-) Passiv(+) Aktiv(-)

Der Imperativ steht dem Indikativ und dem Konjunktiv sowohl in syntagmatischer als auch in paradigmatischer Hinsicht isoliert gegenüber. Das differenzierende Merkmal des Imperativs ist der Ausdruck der Aufforderung. Das differenzierende Merkmal des Konjunktivs ist die Irrealität des Ausgesagten. Es gibt eine dreigliedrige Opposition im Rahmen der Kategorie der Person(Glinz ) - 1. und 2, Person (+), beteiligt am Gespräch, 3. Person (-), unbeteiligt am Gespräch. Das differenzierende Merkmal der grammatischen Kategorie der Person ist das Verhältnis zwischen dem Sprechenden und dem Subjekt der Äußerung. Das differenzierende Merkmal der Kategorie der Zeit ist das zeitliche Verhältnis zwischen dem Vorgang und dem Redemoment. Die dreigliedrige Opposition der grammatischen Kategorie der Zeit ist: Gegenwärtig/ Vergangen/ Zukünftig. Das Hauptmittel zur Erschließung der Bedeutung der grammatischen Kategorie bleibt auch heute die Interpretation der grammatischen Formen. Bei der Erschließung grammatischer Bedeutungen kommen vor allem in Betracht folgende Forschungsmethoden: die Ersatzprobe, die Transformatonsprobe. Die grammatischen Kategorien des Verbs haben das prädikative Wesen; sie gestalten den Satz als eine Äußerung und kommen den finiten Formen des Verbs als dem Prädikat des Satzes zu.