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3.7 Zur Kategorie der Person, der Repräsentation und des Numerus

Das Ziel der Kategorie der Repräsentation ist die Zusammenfassung des Finitums und der Infinita zu einer Wortart Verb. Es gibt drei Darstellungsarten eines Vorgangs oder eines Zustandes: verbal (das Finitum), substantivisch (der Infinitiv), adjektivisch (das Partizip)(Smirnizkij, Moskalskaja). Die Information, die durch diese Kategorien vermittelt wird, geht vom Sprechenden aus, ist auf seine Sprechintention (Redeabsicht) abgestimmt und an den Gesprächspartner adressiert. Die Abwandlung der Verben nach der Person zeigt, auf wen der Sprechende die Äußerung bezieht: auf sich selbst (1. Person), auf seinen Gesprächspartner (2. Person) oder auf eine Person, die am Gespräch keinen Anteil nimmt, bzw. auf einen Gegenstand (3, Person). Die Kategorie der Person beruht also auf der Opposition: sprechend / angesprochen / besprochen, die das Kommunikationsmodell widerspiegelt. Die differenzierenden Merkmale, die die Grammeme der 1„ 2. und 3. Person kennzeichnen, sind: 1) die Beteiligung /Nichtbeteiligung am Gespräch; 2) die Beteiligung am Gespräch: als Sprechender / als Hörer. Die Personalendungen des Verbs faßt man gemeinsam mit den substantivischen Lexemen im Nominativ zu einer umfangreicheren Kategorie zusammen, die Kategorie der Personalität (Bondarko, Gak). Die Kategorie der kommunikativen Rollen(die Quantität) erfaßt die substantivischen Lexeme in jedem Kasus und die Personalendungen. Im konkreten Kommunikationsakt kännen die einzelnen kommunikativen Rollen bei den dafür günstigen konsituationellen Bedingungen durch die anderen Gegenglieder der betreffenden Kategorie ausgedrückt werden(Abramow). Die Kategorie des Numerus dient, um die Anzahl der Handlungs- bzw. Zustandsträger, zu denen der Adressant gehört, zu bezeichnen. Die Singularform signalisiert die Singularität des Handlungs- bzw. Zustandsträgers. Die Pluralform bezeichnet eine gegliederte Vielheit , d.h. mehrere Vertreter einer Gattung. Die Kategorien der Person und des Numerus werden synkretisch durch die Personalendungen des Verbs ausgedrückt. Alle Besonderheiten bei der Verwendung der Grammeme der Person und des Numerus des Verbs beruhen auf Transposition (es werden gleichzeitig Personalform und Personalpronomen transponiert). Neutralisation der Kategorien der Person und des Numerus liegt bei unpersönlichen Verben vor und beim unpersönlichen Gebrauch persönlicher Verben, d. h. bei den sog. gelegentlichen Impersonalien (es riecht nach Gebratenem).

    1. Die Kategorie der Zeit des deutschen Verbs

Die verbalen Formen, die die zeitliche Einordnung eines Geschehens bezeichnen, werden traditionell Tempusformen genannt und in ihrer Gesamtheit als Kategorie des Tempus angesehen. Diese Kategorie wird als Kern des grammatisch-lexikalen oder funktional-semantischen Feldes, d.h. eines umfangreichen Gebildes betrachtet, zu dem auch andere sprachliche Mittel zum Ausdruck der temporalen Bedeutungen gerechnet werden. Auch diese Kategorie gehört zu den prädikativen Kategorien. Sie prägt den Satz als eine Äußerung oder als Teil einer Äußerung, indem sie die zeitlichen Verhältnisse zwischen dem Inhalt der Äußerung und dem Redemoment herstellt. Traditionell wird der Bezug auf den Redemoment als absolute Zeitbedeutung und der Bezug auf ein anderes Geschehen als relative Zeitbedeutung bezeichnet. Die binäre Gegenüberstellung von absoluten und relativen Tempora beruht auf der Opposition einfache zeitliche Perspektive – doppelte zeitliche Perspektive. Innerhalb der absoluten Tempora reglementiert die Beziehungen zwischen den Tempusformen folgende Opposition: Gültigkeit im Redemoment/Ausbleiben des Geschehens im Redemoment, Ablauf vor dem Redemoment/Eintritt nach dem Redemoment. Innerhalb der relativen Tempora herrscht die dreigliedrige Opposition: Ablauf von einem anderen Geschehen/Aktualität des vergangenen Geschehens im Redemoment/Distanzierung des vergangenen Geschehens vom Redemoment. Schendels baut folgendes Schema des deutschen Tempussystems auf:

Das Präsens bezeichnet vor allem den Zeitpunkt, sozusagen den Augenblick, der mit dem Redemoment zusammenfällt. Es wird zur Bezeichnung der praktisch unbegrenzten Handlungen und immer gültigen Sachverhalte verwendet. Schendels unterscheidet das inklusive und das exklusive Präsens. Das erstere schließt den Redemoment mit ein, das letztere bezieht sich auf Vergangenheit oder Zukunft (schließt also den Redemoment aus) oder ist in zeitlicher Hinsicht „neutral". Das Präsens verleiht der Aufforderung den Klang eines nachdrücklichen herrischen Befehls, der die Möglichkeit von Unfolgsamkeit ausschließt und das Angeordnete aus dem Bereich des Gewünschten in den des Realisierten verschiebt. Das ist das imperativische Präsens. Die syntagmatische Bedeutung des futuristischen Präsens besteht darin, dass das Präsens die Zukunft nur im günstigen Kontext bezeichnen kann, d.h. in Verbindung mit einem Adverbiale der Zeit (sofort, in einer Stunde), in futurischer Umgebung. Das 1. Futur ist die einzige, paradigmatische Ausdrucksform der Zukunft, die die Zukunft im neutralen Kontext bezeichnen kann. Das 1. Futur zeigt, dass von einem Geschehen gesprochen wird, das im Redemoment noch ausbleibt und erst nach dem Redemoment eintreten wird und enthält in seiner Grundbedeutung zwei Bedeutungskomponenten (Seme): „Ausbleiben des Geschehens im Redemoment" und „Eintritt des Geschehens nach dem Redemoment". Ebenso wie das Präsens kann das 1. Futur in den Bereich anderer Grammen transponiert werden, z. B. in den Bereich des Imperativs. Das imperativische 1. Futur dient zum Ausdruck eines nachdrücklichen, herrischen Befehls und wahrt seine zeitliche Bedeutung, so dass ihm folgende Bedeutungskomponenten (Seme) innewohnen: „Ausbleiben des Geschehens im Redemoment" und „Aufforderung zur Handlung". Eine andere syntagmatische Bedeutung des 1. Futurs ist das hypothetische Futur. Beim hypothetischen Futur handelt es sich um eine zweifache Transposition: a) Eine modale Transposition aus dem Bereich des Indikativs als Realitätsform in den Bereich der Formen mit hypothetischer Bedeutung; b) Eine zeitliche Transposition in den Bereich des Präsens. Der Bedeutungsgehalt des hypothetischen Futurs ist: „Annahme" und „Gültigkeit im Redemoment". Die Grundbedeutung des 2. Futurs ist also der Ausdruck der Vorzeitigkeit in der Zukunft. Der Bedeutungsgehalt dieses Tempus ist: „Ausbleiben des Geschehens im Redemoment" und „Ablauf vor einem anderen zukünftigen Geschehen oder einem ausstehenden und ins Auge gefassten Zeitpunkt". Das hypothetische 2. Futur dient zum Ausdruck einer Vermutung, die auf die Vergangenheit bezogen ist. Der Bedeutungsgehalt des hypothetischen 2. Futurs ist also: „Vermutung", „Ausbleiben des Geschehens im Redemoment" und „Ablauf vor dem Redemoment". Das Präteritum fungiert als direktes Vergangenheitstempus. Viele Grammatiker meinen, dass das Präteritum ein absolut in der Vergangenheit ablaufendes Geschehen ohne Bezug auf die Gegenwart ausdrückt. Das Präteritum bezieht das Geschehen wie alle direkten Tempora auf den Redemoment. Es zeigt, dass das Geschehnis vor dem Redemoment, d.h. in der Vergangenheit abgelaufen ist. Der Bedeutungsgehalt des Präteritums ist also: „Ausbleiben des Geschehens im Redemoment", „Ablauf vor dem Redemoment" und „Distanzierung des vergangenen Geschehens vom Redemoment". Das Präteritum ist das Tempus der Erzählung, deshalb kennzeichnet das Präteritum der erleben Rede die Rede und die Gedanken der Romanhelden, die diese auf die Gegenwart oder die Zukunft beziehen. Er verwendet als Synonym des Präsens. Das erklärt sich dadurch, dass in der lebten Rede „Autorensprache und Figurensprache ineinanderfließen. Die syntagmatische Bedeutung des Präteritums ist die relative zeitliche Bedeutung der Gleichzeitigkeit in der Vergangenheit. Die Eigenart des Perfekts besteht darin, dass das Perfekt das Geschehen der Vergangenheit mit der Gegenwart verknüpft. Der Bedeutungsgehalt des Perfekts ist: „Ausbleiben des Geschehens im Redemoment", „Ablauf vor dem Redemoment" und „Aktualität im Redemoment". Die Resultativität ist aber eine syntagmatische Bedeutungsschattierung des Perfekts, sie kommt zum Vorschein, wenn der Kontext auf das Resultat oder die Folgen des im Perfekt dargestellten Geschehens direkt hinweist. Vor allem anderen aber ist das Perfekt das Vergangenheitstempus des Dialogs. Als ein relatives (indirektes) Tempus dient das Perfekt zum Ausdruck der Vorzeitigkeit eines Geschehens in Bezug auf ein anderes im Redemoment gültiges Geschehen. Der Bedeutungsgehalt des relativen Perfekts ist also: „Ausbleiben des Geschehens im Redemoment" und „Ablauf vor einem im Redemoment gültigen Geschehen". Das relative Perfekt erscheint auch in Verbindung mit dem 1. Futur oder mit dem futurischen Präsens als Synonym des 2. Futurs. Das Plusquamperfekt dient zum Ausdruck der sog. Vorvergangenheit, d. h. der Vorzeitigkeit in der Vergangenheit und wird nur in Verbindung mit den Vergangenheitstempora gebraucht. Der Bedeutungsgehalt des Plusquamperfekts ist also: „Ausbleiben des Geschehens im Redemoment" und „Ablauf vor einem anderen vergangenen Geschehen". Außer dem relativen Gebrauch kann das Plusquamperfekt zuweilen in Verbindung mit dem Präteritum dieselben absoluten Bedeutungen haben, die sonst dem Perfekt eigen sind, nur dass sie aus dem Bereich des Dialogs auf die Ebene der epischen Erzählung transponiert sind. Gleich dem Perfekt kann das Plusquamperfekt beim Ausdruck einer resultativen Beziehung zwischen zwei Geschehnissen verwendet werden.