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Теор.грамм. 4 курс.docx
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    1. Zur Paradigmatik der Wortart Verb

Unter Paradigma einer Wortart versteht man die Gesamtheit der Wortformen, die den Wörtern der betreffenden Wortart eigen sind. Das Paradigma hat einen Systemcharakter. Alle Wortformen im Paradigma sind aufeinander abgestimmt und stehen einander als Gegenglieder einer Opposition gegenüber, z.B., ich rufe/du rufst /er ruft. Unter Opposition verstehen wir die autonomische Beziehung der Gegenglieder im Rahmen einer grammatischen Bedeutung, die die betreffenden Wortformen unterscheiden lässt. Das Paradigma des Verbs beruht auf dem Zusammenspiel mehrerer Oppositionen: a) sprechend – angesprochen – besprochen(1.-2.-3.Person); b) Einheit-Mehrzahl(Sg.-Pl.); c) auf eine Person bezogen-allgemein gegenübergestellt(finite-infinite Formen);d) aktivisch-passivisch; e) geschehen-vollzogen; f) zeitlicher-modaler Charakter. Die Kombination der Oppositionen nach Person und Numerus ist das Mikroparadigma des Verbs. Die Mikroparadigmen des Präsens, Präteritums, Perfekts, Plusquamperfekts u.s.w. sind durch weitere Oppositionen zeitlichen und modalen Charakters aufeinander abgestimmt, was sie zu einem Gesamt- oder Makroparadigma vereint. Jede finite Verbalform erscheint als ein Kreuzpunkt mehrerer Oppositionen und als Gegenglied zu allen anderen Wortformen des Makroparadigmas. Mikroparadigmen der infiniten Formen: a) geschehen-vollzogen(Part 1-Part2); b) aktivisch-passivisch(Part1-Part2, Inf.Aktiv-Inf.Passiv); c) allgemein-vorgegangen(Inf.1-Inf.2). Als Varianten des Verbalparadigmas dienen die einzelnen unvollständigeren Paradigmen, deren Umfang von der Anzahl und dem Charakter der grammatischen Oppositionen bestimmt wird, die den einzelnen strukturell-semantischen Klassen von Verben eigen sind.

    1. Die morphologische Charakteristik des Verbs

Im Makroparadigma (Konjugationssystem) des Finitums spielen die Grundformen (Infinitiv, Präteritumstamm, der Stamm des Partizips 2) eine große Rolle. Entsprechend der Bildung der Grundformen werden die finiten Verben in 2 große Hauptgruppen eingeteilt: schwache und starke Verben. Kennzeichnend für die Verben der schwachen Konjugation ist die Invariabilität des Wurzelmorphems, das als Träger der lexikalischen Bedeutung des Verbs fungiert. Alle einfachen grammatischen Formen dieser Verben werden durch Anfügung(присоединение) affixaler Morpheme gebildet (-e,-st,-t,-te,-test, ge-leb-t). Von den affixalen Morphemen gelten als das Merkmal der schwachen Konjugation die sog. Dentalsuffixe -te-/-ete -im Präteritum, -t-/-et im 2. Partizip. Das Hauptcharakteristikum der starken Konjugation ist dagegen die Variabilität des Wurzelmorphems. Das Wurzelmorphem der starken Verben hat einen synkretischen Charakter, da es nicht nur Träger der lexikalischen Bedeutung des Wortes ist, sondern durch sein Alternieren(чередование) sich auch zusammen mit den affixalen Morphemen an der Gestaltung der Wortformen im Paradigma des Verbs beteiligt und Mitträger grammatischer Bedeutungen der Verbalformen ist. Nach dem Charakter des Ablauts in den Grundformen werden die starken Verben in die sogenannten Ablautreihen eingeteilt. Meistens werden der Einteilung der starken Verben der Gegenwartssprache die 7 Ablautreihen des Althochdeutschen zugrunde gelegt(Paul). Ein Nachteil dieser Klassifikation ist, dass die Verteilung der starken Verben nach den einzelnen Ablautreihen wohl geschichtlich berechtigt und vielfach widerspruchsvoll ist. Einige Verfasser(Moskalskaja, Schendels, Sinder) modifizieren die historische Klassifikation, indem sie den Einzelveränderungen im Formenbestand einiger starker Verben, sowie der allgemeinen Komplizierung des Ablautsystems. Nach der Identität/Nichtidentität der Vokale in den Grundformen teilen die starken Verben sich in drei Gruppen: 1) Verben mit dem gleichen Vokal in der 1. und 3. Grundform(raten-geraten), 2) Verben mit verschiedenen Stammvokalen in allen Grandformen(finden-fand-gefunden), 3) Verben mit gleichem Stammvokal in der 2. und 3. Grundform(schreiben-schrieb-geschrieben). Nach der Vokalqualität im Präteritum klassifiziert man die starken Verben auf: 1) i-Vokal(schrieb), 2) u-Vokal(trug), 3) o-Vokal(bog), 4) a-Vokal(fand). Die Rolle der starken Konjugation in der Formenbildung ist ausnehmend groß, da die Anzahl der starken Verben durch Ableitung (Präfixbildungen) und zum Teil durch Zusammensetzung uneingeschränkt wachsen kann. Die Verben, deren Grundformen irregulär gebildet werden, nennt man unregelmässige Verben. Die Verben, die gleichzeitig wie schwache und starke Verben konjugieren können, heißen die Verben mit schwankender Konjugation. Eine Sondergruppe unter den Verben bilden die sogenannten Präterito-Präsentien. Die Bezeichnung erklärt sich aus ihrem formalen Aufbau: Formen, die dem Präteritum der starken Verben entsprechen, besitzen präsentische Bedeutung, und ein mit dem Dentalsuffix der schwachen Verben gebildetes Präteritum komplettiert den Formenbestand.