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Клестер Ревина Немецкоговорящие страны.doc
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Text VI. Schriftsprache und mundart in der deutschsprachigen schweiz

Die schweizerische Nationalvariante des Hochdeutschen (Schweizer Hochdeutsch) wird fast ausschlieЯlich als Schriftsprache gebraucht, wдhrend das Schweizerdeutsch (Schwyzertьtsch) als gesprochene Sprache fungiert. Das Hochdeutsch der Schweizer hat ein spezifisches Geprдge und zeigt viele Eigentьmlichkeiten im grammatischen, lexikalischen und phonetischen Bereich. Diese Unterschiede und Abweichungen von der binnendeutschen Nationalvariante sind kodifiziert und tragen einen Normcharakter. Die schweizerischen Besonderheiten des Hochdeutschen (die so genannten Helvetismen) finden ihre Widerspiegelung in den Duden-Ausgaben.

Die Gesamtheit der alemannischen Mundarten, das Schwyzertьtsch, dient in erster Linie als Sprechsprache. Im schweizerdeutschen Sprachraum unterscheidet man drei Mundartgebiete: Niederalemannisch (Basel), Hochalemannisch (das schweizerische Mittelland) und Hцchstalemannisch (die alpinen Hochtдler des Berner Oberlandes, das Wallis, Unterwaiden, Uri, Glarus, die walserischen Talschaften Graubьndens). Das Gesamtalemannische hat viele gemeinsame Merkmale, so dass alle Deutschschweizer einander mьhelos verstehen kцnnen. Die schweizerischen Mundarten haben unterschiedliche Geltung: neben den lokalen Mundarten, die nur in einigen Dцrfern oder in einer Talschaft gesprochen werden, gibt es auch Mundarten regionalen und ьberregionalen Charakters. Als Beispiele der Ausgleichsmundart mit gesamtschweizerischer Geltung kцnnen Zьritььtsch (Zьrichdeutsch) und Bдrndьtsch (Berndeutsch) dienen.

In der Schweiz genieЯt die Mundart in allen sozialen Schichten ein groЯes Ansehen. Fьr die meisten Sprecher ist sie ein Symbol der Vertrautheit, Gemьtlichkeit, Heimat und Wдrme. Die Mundart wird heute teilweise im Gottesdienst, in Verhandlungen, im Rundfunk, Fernsehen und Film verwendet.

Mehr als 200 Autoren schreiben ihre Werke im Dialekt. Die hervorragendsten Vertreter dieser Literatur, die heute nicht nur Heimatdichtung und Liebeslyrik umfasst, sondern sich mit ganz modernen Problemen auseinandersetzt, sind die Dichter Traugott Meyer, Meinrad Lienert und Kurt Marti, der Prosaautor Rudolf von Tavel. Weit verbreitet und beliebt ist das Mundartchanson (M. Matter, F. Widmer, R. Krebs u.a.).

Die Dialekte mit dem Entwicklungsgrad von Schwyzertьtsch werden in der Linguistik als Halbsprachen oder Kulturdialekte bezeichnet. Der bekannte deutsche Sprachforscher H. Kloss charakterisierte Schwyzertьtsch als einen typischen Ausbaudialekt (1978), d.h. als Dialekt, der bewusst ausgebaut und gepflegt wird.

Texterläuterungen:

Hochdeutsch – литературный немецкий язык

das Gepräge – отпечаток

die alemannische Mundart – алеманнский диалект

die Ausgleichsmundart – диалект уравнивания.

36. Erzählen Sie den Text VI deutsch nach.

37. Stellen Sie 5–7 Fragen zum Inhalt des Teils a und lassen Sie Ihre Studienfreunde auf die Fragen antworten.

38. Lesen Sie den Text VII und schreiben Sie die wichtigste Information ins Heft ab text VII. Feste und brдuche der schweiz

Die Schweiz ist ein traditionsreiches Land. Die Schweizer pflegen ihr Volksbrauchtum und gedenken jдhrlich der bedeutendsten Ereignisse ihrer Geschichte. Unvermeidliche Attribute der Gedдchtnisfeiern sind Glockenlдuten sowie festliche Umzьge mit Orchestern, Herolden und Trachtengruppen.

Am 1. August, dem Tag der schweizerischen Bundesfeier, erinnern sich die Einwohner des Landes an das Jahr 1291, als die Eidgenossenschaft von den Vertretern der Urkantone Schwyz, Uri und Unterwaiden gegrьndet wurde. Pechfackeln, Flammenkreuze, bunte Lichter, zahlreiche Lampions und Feuerwerke begleiten dieses Fest. Sie symbolisieren Heimattreue und Heimatverbundenheit der Schweizer.

Am 15. November feiern die Schweizer den Tag des Sieges ьber das habsburgische Ritterheer am Morgarten (Kanton Zug, 1315). Im Mittelpunkt dieser Gedдchtnisfeier steht der Schьtzenwettbewerb beim Schlachtdenkmal.

Am 9. Juli, dem Tag der Niederlage des habsburgischen Ritterheeres bei Sempach (Kanton Luzern, 1386), besuchen zahlreiche Festteilnehmer das Schlachtdenkmal und die Gedдchtniskapelle.

Am 22. Juni gedenkt man der Schlacht bei Murten (Kanton Freiburg, 1476) gegen das burgundische Heer, die ein entscheidender Meilenstein im Kampf der Schweizer um ihre nationale Unabhдngigkeit war. An diesem Tag findet ein Jugendfest statt.

Zur Erinnerung an die Revolution 1848 werden am l. Mai im Kanton Neuenburg festliche Umzьge veranstaltet.

Weihnachten. In der Vorweihnachtszeit, zu Silvester und im Januar sind in der Schweiz verschiedene Lдrmumzьge verbreitet, deren Ursprung im heidnischen Altertum wurzelt. Der Lдrm soll angeblich bцse Geister vertreiben.

Am 6. Januar (dem Dreikцnigenabend) feiert man in Schwyz die «Greiflet». Ein Zug junger Leute in weiЯen Kitteln begibt sich langsam zum Brunnen des Hauptplatzes. Auf den Schultern tragen sie eine Holzstange, an der zwei groЯe Glocken (die «Treicheln») hдngen. Bei jedem Schritt der Umzugsteilnehmer ertцnen drцhnende Klдnge. Sobald die lдrmende Prozession den Brunnen des Hauptplatzes erreicht, beginnt ein humoristisches Gericht.

Fastnachtsbrдuche. In der Fastnachtszeit finden Maskenumzьge, Bдlle und Umkleidungen statt. Besonders interessant begeht man diese Feier in Basel. Hier feiert man drei Tage lang – vom Montag in der ersten Woche nach Aschermittwoch bis Mittwoch. Durch die Stadt ziehen kostьmierte und maskierte «Cliquen» (Fastnachtsvereinigungen). Sie tragen besondere Masken: die «Alti Dante» (alte Tante), der «Dumm Peter» u.a. In vielen Gaststдtten gibt es an diesen Tagen traditionelle Fastnachts-Mehlsuppe mit Zwiebelkuchen.

Ostern. Einer der verbreiteten Brдuche ist das «Eierlesen». Es findet am Ostersonntag und am Ostermontag statt. Zwei Mдnnermannschaften nehmen am Wettrennen teil. Die erste Mannschaft soll mцglichst viele Eier einsammeln, die am Boden auf kleinen Hдufchen Sдgemehl liegen. Die zweite Mannschaft soll eine bestimmte Strecke zurьcklegen. Wдhrend des Wettrennens und Eiersammelns fordern die Masken die Zuschauer zu SpaЯen heraus. Zuletzt wird die traditionelle "Eierpredigt" gehalten, in der das Leben der Dorfbewohner und die jьngsten Ereignisse verulkt werden.

Trachten. Als traditionsbewusstes Volk pflegen die Schweizer auch ihr Volksliedgut, ihre Tдnze und Trachten. Mдnnerchцre, gemischte Chцre sowie kirchliche Gesangvereine sind ьberall zu finden. Verbreitet sind auch Dorforchester.

Texterlдuterungen:

die Pechfackeln – факелы неудач

die Ritterheere – рыцарская армия

die Fastnacht – масленица

verulken – разыгрывать.