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Клестер Ревина Немецкоговорящие страны.doc
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9. Geben Sie den Inhalt des Textes II Teil c deutsch wieder.

10. Stellen Sie 8–10 Fragen zum Inhalt des Textes II und lassen Sie Ihre Studienfreunde auf die Fragen antworten.

11. Machen Sie sich mit dem Text III bekannt und geben Sie den Inhalt deutsch wieder text III. Sprachliche situation

Die luxemburgische sprachliche Situation ist einzigartig: hier werden in verschiedenen sozialen Kontexten drei Sprachen (Franzцsisch, Deutsch und Luxemburgisch) verwendet. Dieser Zustand ist durch die geschichtliche Entwicklung des Landes an der Grenze der germanischen und romanischen Sprach- und Kulturwelt bedingt.

Franzцsisch hat in Luxemburg ein дuЯerst hohes soziales Prestige. Es war und bleibt die Sprache der hцchsten Verwaltung, der AuЯenpolitik, Armee, Bildung, Wissenschaft und Rechtssprechung. Als Sprechsprache wird Franzцsisch unter Einheimischen nur von Vertretern der Oberschicht verwendet. Gleichzeitig spielt Franzцsisch die Rolle einer «lingua franca» im Umgang mit den romanischsprachigen Gastarbeitern – Portugiesen und Italienern. Die meisten Luxemburger, die keine hцhere Schule absolviert haben, beherrschen diese Sprache eher rezeptiv und reproduktiv, als aktiv. Ohne gute Franzцsisch-Kenntnisse ist es in Luxemburg unmцglich, eine Karriere in der Verwaltung und Wirtschaft sowie im Bankwesen zu machen.

Die Position des Deutschen in Luxemburg ist durch zwei Weltkriege und Okkupationen des Landes wesentlich geschwдcht. Trotzdem behauptet es seinen wichtigen Platz in der Primarschule. Noch vor kurzem herrschte Deutsch auch in der Kirche vor. Jetzt aber setzt sich dort das Luxemburgische durch. Im mьndlichen Verkehr mit den Einheimischen wird Deutsch nicht gebraucht. Die Luxemburger sprechen deutsch mit deutschsprachigen Auslдndern. Besonders stark bleibt die Position des Deutschen in der Presse und in der Literatur. Die meisten Luxemburger ziehen die deutsche Sprache im Wirtschafts- und Privatbriefwechsel vor. Dasselbe betrifft auch das Kommunalwesen. Nach dieser Sprache wird immer gegriffen, wenn man etwas genau erklдren muss (z. B. beim Verhцr, im Gericht u.a.). Zu diesem Zweck werden die franzцsischsprachigen Formulare ins Deutsche ьbersetzt. Bei den Sitzungen des Parlaments wird Deutsch nicht gebraucht, aber die Resьmees der Debatten werden ins Deutsche ьbersetzt. Es gibt einige Domдnen, wo Deutsch ein Tabu ist (Glьckwunschkarten, Einladungen, Heirats- und Todesanzeigen, Proklamationen, Denkmal- und Grabsteininschriften, StraЯennamen u.a.) – ьberall dort, wo diese Sprache das Nationalgefьhl der Luxemburger verletzt. Hier werden Franzцsisch und Luxemburgisch vorgezogen.

Die meisten Luxemburger beherrschen das mit ihrer Muttersprache nahverwandte Deutsche besser als das Franzцsische. Sie ziehen es vor, deutschsprachige Bьcher, Zeitungen und Zeitschriften zu lesen. Die deutsche Sprache hat in Luxemburg keinen nationalen Kode. Ihr Status ist nicht als eine nationale Sprachvariante (wie z. B. in der Schweiz), sondern als Usus zu bezeichnen, der sich spontan, ohne Regelung durch die Sprachwissenschaftler und Sprachlehrer entwickelte.

Die Muttersprache der Luxemburger, das Luxemburgische ist eines der Hauptmerkmale der nationalen Identitдt, wird im mьndlichen Umgang von allen Einheimischen gebraucht und herrscht in dieser Domдne absolut vor.

Man verwendet das Luxemburgische neben dem Franzцsischen im Parlament, neben dem Deutschen in der Kirche, neben den beiden im Gericht. Es gibt luxemburgische Radio- und Fernsehsendungen, Lust- und Singspiele, Bьcher und Zeitungsartikel. Luxemburgisch werden verschiedene Wirtschaftsprobleme in Betrieben besprochen. Da aber die schriftliche Norm des Luxemburgischen nicht ganz geregelt ist (es besteht seit 1975 nur die orthographische Norm), bleibt sein schriftlicher Gebrauch eben dadurch eingeschrдnkt. AuЯerdem wollen die Luxemburger auf die beiden anderen Amtssprachen nicht verzichten: gute Deutsch- und Franzцsisch-Kenntnisse machen sie weltoffen und helfen die Leistungen der europдischen Kultur und Zivilisation erschlieЯen. Deshalb verwenden die meisten Luxemburger ziemlich selten ihre Muttersprache auch im Briefwechsel.