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Emil und Detektive.pdf
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2„Meine Mutter?“ fragte Emil, „aber keine Spur. Sie erlaubt mir alles. Aber ich tu's nicht. Verstehst du?“

3„Nein“, erklärte der Professor offen, „das versteh' ich nicht.“

4„So? Also pass mal auf. Habt ihr viel Geld?“

5„Das weiß ich nicht. Wir sprechen zu Hause wenig drüber.“

6„Ich glaube, wenn man zu Hause wenig über Geld spricht, hat man viel von der Sorte.“

7Der Professor dachte einen Moment nach und sagte: „Das ist schon möglich.“

8„Siehst du. Wir sprechen oft drüber, meine Mutter und ich. Wir haben eben wenig. Und sie muss fortwährend verdienen, und trotzdem reicht es an keiner Ecke. Aber wenn wir einen Klassenausflug machen, gibt mir meine Mutter genau so viel Geld mit, wie die anderen Jungen kriegen. Manchmal sogar noch mehr.“

9„Wie kann sie das denn?“

10„Das weiß ich nicht. Aber sie kann's. Und da bring ich dann eben die Hälfte wieder mit.“

11„Will sie das?“

12„Unsinn! Aber ich will's.“

13„Aha!“ sagte der Professor, „so ist das bei euch.“

1 „Jawohl (так точно, вот именно). So ist das (вот так обстоит дело). Und wenn sie mir erlaubt (если, когда она мне разрешает), mit Prötzsch (с Прёцшем) aus der ersten Etage (с первого этажа) bis neun Uhr abends (до девяти часов вечера) in die Heide zu gehen (в пустошь пойти = отправиться побродить), bin ich gegen sieben wieder zurück (то я к семи снова возвращаюсь). Weil ich nicht will (потому что я не хочу), dass sie allein in der Küche sitzt (чтобы она одна сидела на кухне) und Abendbrot isst (ела ужин: der Abend − вечер + das Brot − хлеб). Dabei (при этом) verlangt (требует) sie unbedingt (обязательно) = (настаивает), dass ich mit den andern bleiben soll (что я с другими, с остальными должен остаться). Ich hab's ja auch versucht (я это ведь и пробовал). Aber da macht mir das Vergnügen gar kein Vergnügen mehr (но тогда это удовольствие мне вовсе не доставляет

удовольствия). Und im Grunde (в принципе, m, в общем-то) freut sie sich (она

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радуется) ja doch (ведь все же), dass ich früh heimkomme (что я рано прихожу домой).“

2„Nee (нет, не-а)“, sagte der Professor. „Das ist bei uns allerdings anders (у нас это, однако, по-другому). Wenn ich wirklich zeitig nach Hause komme (если, когда

я действительно рано прихожу домой), kann ich wetten (могу поспорить, готов держать пари), sie sind im Theater (/что/ они в театре) oder eingeladen (или приглашены: einladen). Wir haben uns ja auch ganz gerne (мы тоже ведь хорошо

друг к другу относимся, любим друг друга: „имеем друг друга весьма охотно“). Muss man schon sagen (нужно уж сказать = это так, это точно). Aber wir machen wenig Gebrauch davon (но мы мало это используем, этим пользуемся: „делаем мало использования, m этого“).“

3„Es ist eben das Einzige (это как раз единственное = дело в том, что это

единственное), was wir uns leisten können (что мы можем себе позволить, что нам по карману)! Deswеgen bin ich noch lange kein Muttersöhnchen (поэтому я еще далеко не маменькин сынок, m = это вовсе не делает меня маменькиным

сынком). Und wer das nicht glaubt (кто этому не верит), den schmeiße ich an die

Wand (того я швырну на стену = того поколочу, прижму к стенке). Es ist eigentlich ganz einfach zu verstehen (это, собственно, совсем просто понять).“

4„Ich versteh' es schon (я вполне это понимаю: „уж понимаю“).“

5Die zwei Knaben (двое мальчиков: der Knabe) standen (стояли: stehen) eine

Zeit lang (какое-то время; lange − долго) im Torbogen (в арке ворот: das Tor − ворота + der Bogen − арка), ohne zu sprechen (не разговаривая: „без /того, чтобы/ разговаривать“).

6Es wurde Nacht (настала ночь). Sterne glitzerten (звезды мерцали). Und der

Mond schielte mit einem Auge (месяц косил одним глазом: das Auge) über die

Hochbahn weg (через наземную железную дорогу метро).

7Der Professor räusperte sich (откашлялся) und fragte (спросил), ohne den andern anzusehn (не глядя на другого): „Da habt ihr euch wohl sehr lieb (вы,

видимо, очень любите друг друга)?“

8„Kolossál“, antwortete (ответил) Emil.

1 „Jawohl. So ist das. Und wenn sie mir erlaubt, mit Prötzsch aus der ersten Etage bis neun Uhr abends in die Heide zu gehen, bin ich gegen sieben wieder

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zurück. Weil ich nicht will, dass sie allein in der Küche sitzt und Abendbrot isst. Dabei verlangt sie unbedingt, dass ich mit den andern bleiben soll. Ich hab's ja auch versucht. Aber da macht mir das Vergnügen gar kein Vergnügen mehr. Und im Grunde freut sie sich ja doch, dass ich früh heimkomme.“

2„Nee“, sagte der Professor. „Das ist bei uns allerdings anders. Wenn ich wirklich zeitig nach Hause komme, kann ich wetten, sie sind im Theater oder eingeladen. Wir haben uns ja auch ganz gerne. Muss man schon sagen. Aber wir machen wenig Gebrauch davon.“

3„Es ist eben das Einzige, was wir uns leisten können! Deswegen bin ich noch lange kein Muttersöhnchen. Und wer das nicht glaubt, den schmeiße ich an die Wand. Es ist eigentlich ganz einfach zu verstehen.“

4„Ich versteh' es schon.“

5Die zwei Knaben standen eine Zeit lang im Torbogen, ohne zu sprechen.

6Es wurde Nacht. Sterne glitzerten. Und der Mond schielte mit einem Auge über die Hochbahn weg.

7Der Professor räusperte sich und fragte, ohne den andern anzusehn: „Da habt ihr euch wohl sehr lieb?“

8„Kolossal“, antwortete Emil.

Zwölftes Kapitel (двенадцатая глава)

Ein grüner Liftboy entpuppt sich (зеленый мальчишка-лифтер саморазоблачается: sich entpuppen вылупляться из куколки; оказываться на самом деле; die Puppe кукла)

1 Gegen zehn Uhr (около десяти часов) erschien (появилось: erscheinen) eine

Abordnung (подразделение) des Bereitschaftsdienstes (службы готовности,

резервного отряда) im Kinohofe (во дворе кинотеатра), brachte noch einmal Stullen angeschleppt (притащило еще раз бутерброды: „принесло притащенными“: bringen − принести; die Stulle − бутерброд), als gelte es (как будто нужно было, было важно), hundert hungernde Völker zu füttern (накормить

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сотню голодающих народов; das Volk), und erbat weitere Befehle (выразило

готовность выполнить дальнейшие приказания: erbitten − выпрашивать; bitten −

просить; der Befehl − приказ). Der Professor war sehr aufgebracht (был очень возмущен) und erklärte (заявил), sie hätten hier gar nichts zu suchen (что им здесь вовсе нечего делать: „нечего искать“), sondern am Nikolsburger Platz auf Traugott, den Verbindungsmann von der Telefonzentrale, zu warten (а /их задача/ − ждать на Никольсбургской площади Трауготта, связного диспетчерской).

2„Sei nicht so ekelhaft (не будь так отвратителен = таким вредным)!“ sagte

Petzold. „Wir sind ganz einfach neugierig (нам просто-напросто любопытно), wie es bei euch aussieht (как это у вас выглядит = что здесь у вас происходит).“

3„Und außerdem dachten wir schon (кроме того, мы уже подумали: denken),

euch sei was zugestoßen (с вами что-то стряслось: zustoßen; stoßen − толкать), weil Traugott überhaupt nicht kam (потому что Трауготт вообще не пришел)“, fügte

Gerold entschuldigend hinzu (добавил Герольд извиняясь = извиняющимся

тоном: zufügen − добавлять; sich entschuldigen − извиняться; die Schuld −

вина).

4„Wie viele sind noch (сколько еще /осталось/) am Nikolsburger Platz?“ fragte Emil.

5„Vier (четверо). Oder drei (или трое)“, berichtete (сообщил) Friedrich der Erste

(Фридрих Первый).

6„Es können auch nur zwei sein (могут быть также только два)“, meinte (сказал,

выразил свое мнение) Gerold.

7„Frage sie ja nicht weiter (не спрашивай же их дальше)!“ rief (крикнул: rufen)

der Professor wütend (в бешенстве, разъяренно: die Wut − ярость, бешенство), „sonst sagen sie noch (иначе они еще скажут), es wäre überhaupt niemand mehr dort (что там вообще никого больше нет)!“

8„Schrei gefälligst nicht so (Не ори так, пожалуйста)“, sagte Petzold, „du hast mir einen Dreck zu befehlen (что ты раскомандовался: „ты мне дерьмо можешь приказывать = вовсе не можешь мне ничего приказывать).“

9„Ich schlage vor (предлагаю: vorschlagen), dass Petzold sofort ausgewiesen wird

(чтобы Петцольд сейчас же был изгнан: ausweisen) und dass man ihm verbietet

(и чтобы ему запретили), weiterhin (в дальнейшем) an der Jagd teilzunehmen

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(принимать участие в охоте: der Teil − часть)“, rief (крикнул) der Professor und stampfte mit dem Fuß auf (топнул ногой, m).

1Gegen zehn Uhr erschien eine Abordnung des Bereitschaftsdienstes im Kinohofe, brachte noch einmal Stullen angeschleppt, als gelte es, hundert hungernde Völker zu füttern, und erbat weitere Befehle. Der Professor war sehr aufgebracht und erklärte, sie hätten hier gar nichts zu suchen, sondern am Nikolsburger Platz auf Traugott, den Verbindungsmann von der Telefonzentrale, zu warten.

2„Sei nicht so ekelhaft!“ sagte Petzold. „Wir sind ganz einfach neugierig, wie es bei euch aussieht.“

3„Und außerdem dachten wir schon, euch sei was zugestoßen, weil Traugott überhaupt nicht kam“, fügte Gerold entschuldigend hinzu.

4„Wie viele sind noch am Nikolsburger Platz?“ fragte Emil.

5„Vier. Oder drei“, berichtete Friedrich der Erste.

6„Es können auch nur zwei sein“, meinte Gerold.

7„Frage sie ja nicht weiter!“ rief der Professor wütend, „sonst sagen sie noch, es wäre überhaupt niemand mehr dort!“

8„Schrei gefälligst nicht so“, sagte Petzold, „du hast mir einen Dreck zu befehlen.“

9„Ich schlage vor, dass Petzold sofort ausgewiesen wird und dass man ihm verbietet, weiterhin an der Jagd teilzunehmen“, rief der Professor und stampfte mit dem Fuß auf.

1 „Es tut mir Leid (мне жаль: „это делает мне жаль“), dass ihr euch meinetwegen zankt (что вы из-за меня ссоритесь)“, sagte Emil. „Wir wollen wie im Reichstag abstimmen (давайте проголосуем, как в рейхстаге = мы хотим …: die Stimme −

голос). Ich beantrage nur (я предлагаю только, вношу предложение; der Antrag −

предложение, заявление, ходатайство), Petzold streng zu verwarnen (строго предупредить). Denn es geht natürlich nicht (так как это, конечно, не годится), dass jeder einfach tut (чтобы каждый просто делал), was er will (что хочет).“

2 „Macht euch ja nicht mausig (не наглейте: sich mausig machen − вести себя

нахально, развязно), ihr Saukerle (гады: die Sau свинья + der Kerl − парень)! Ich

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gehe sowieso (я уйду в любом случае: „так или иначе“), dass ihr's wisst (чтобы вы это знали)!“ Dann sagte (затем сказал) Petzold noch etwas (еще что-то, кое-что) furchtbar Unanständiges (ужасно неприличное: die Furcht − страх) und zog ab

(удалился: abziehen).

3 „Er hat uns (он нас) überhaupt (вообще) erst (сначала, первый) angestiftet

(подбил /на это/: anstiften − подстрекать, stiften − учреждать, основывать). Sonst wären wir gar nicht hierher gelaufen (иначе бы мы вовсе сюда не прибежали)“, erzählte (рассказал) Gerold. „Und Zerlett ist im Bereitschaftslager

резервном лагере: „в лагере готовности“) zurückgeblieben (остался: zurückbleiben).“

4 „Kein Wort mehr über Petzold (ни слова больше о Петцольде)“, befahl

(приказал: befehlen) der Professor und sprach schon wieder (говорил уже снова) ganz ruhig (совершенно спокойно). Er nahm sich mächtig zusammen (ему удалось совладать с собой: „он мощно взял себя вместе, собрался“: sich zusammennehmen). „Erledigt (с этим вопросом покончено: „улажено“).“

5„Und was wird nun aus uns (а что будет теперь с нами: „из нас“)?“ fragte Friedrich der Erste.

6„Das Beste wird sein (самое лучшее будет), ihr wartet (вы подождете) bis Gustav aus dem Hotel eintrifft (пока Густав /не/ прибудет из гостиницы, n: eintreffen) und Bericht gibt (даст сообщение, доклад = доложит ситуацию)“, schlug

Emil vor (предложил: vorschlagen).

7„Gut“, sagte der Professor. „Ist das dort nicht der Hotelboy (не лифтер ли там)?“

8„Ja, das ist er (это он)“, bestätigte (подтвердил) Emil.

1„Es tut mir Leid, dass ihr euch meinetwegen zankt“, sagte Emil. „Wir wollen wie im Reichstag abstimmen. Ich beantrage nur, Petzold streng zu verwarnen. Denn es geht natürlich nicht, dass jeder einfach tut, was er will.“

2„Macht euch ja nicht mausig, ihr Saukerle! Ich gehe sowieso, dass ihr's wisst!“ Dann sagte Petzold noch etwas furchtbar Unanständiges und zog ab.

3„Er hat uns überhaupt erst angestiftet. Sonst wären wir gar nicht hierher gelaufen“, erzählte Gerold. „Und Zerlett ist im Bereitschaftslager zurückgeblieben.“

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4„Kein Wort mehr über Petzold“, befahl der Professor und sprach schon wieder ganz ruhig. Er nahm sich mächtig zusammen. „Erledigt.“

5„Und was wird nun aus uns?“ fragte Friedrich der Erste.

6„Das Beste wird sein, ihr wartet bis Gustav aus dem Hotel eintrifft und Bericht gibt“, schlug Emil vor.

7„Gut“, sagte der Professor. „Ist das dort nicht der Hotelboy?“

8„Ja, das ist er“, bestätigte Emil.

1Im Torbogen stand (в арке стоял: stehen) − in einer grünen Livree (в зеленой

ливрее) und mit einem genau so grünen (с точно таким же зеленым), schräg sitzenden (набекрень, косо сидящем) Käppi auf dem Kopf (кепи, n на голове) − ein Junge (мальчик). Er winkte (махнул, сделал знак рукой) den andern (остальным) und kam langsam näher (подходил медленно ближе).

2„Eine schneidige (отличную, шикарную: „мужественную, энергичную“;

schneiden − резать) Uniform hat er an (униформу он имеет на себе) = (униформа

− блеск). Donnerwetter (черт побери)!“ meinte Gerold neidisch (завистливо; der Neid − зависть).

3„Bringst du von unserm Spion Gustav Nachricht (ты принес сообщение, f от нашего шпиона Густава)?“ rief (крикнул: rufen) der Professor.

4Der Boy war schon ganz nahe (был уже совсем близко), nickte (кивнул) und sagte: „Jawohl (так точно, именно так).“

5„Also, bitte schön (пожалуйста), was gibt's (что там = что случилось, что нового)?“ fragte Emil gespannt (нетерпеливо, в нетерпеливом ожидании:

„напряженно“: spannen − натягивать /лук/).

6 Da erklang plötzlich eine Hupe (тут вдруг зазвучал клаксон: erklingen)! Und der grüne (зеленый) Boy sprang wie verrückt (запрыгал как сумасшедший: springen) im Hausflur (по двору: der Flur − коридор) hin und her (туда-сюда) und lachte

(смеялся). „Emil, Mensch!“ rief er, „bist du aber dämlich (ну и тупой же ты)!“

7Es war nämlich (это был именно = дело в том, что это был) nicht der Boy, sondern Gustav selber (не лифтер, а Густав сам = собственной персоной).

8„Du grüner Junge (ты зеленый мальчик = молокосос)!“ schimpfte (ругнулся)

Emil zum Spaß (в шутку). Da lachten die andern auch (тут остальные тоже

рассмеялись). Bis jemand (пока кто-то) in einem der Hofhäuser (в одном из

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