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Учебник Лингвистика 3 семестр (Восстановлен).doc
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Aufsätze

Freizeit an der Schmerzgrenze! Warum suchen Menschen nach immer ausgefalleneren und extremeren Freizeitaktivitäten?

Aufsatzbeispiel

TEXTSTRUKTUR

A. Die Freizeitindustrie ist ein wichtiger Wirtschaftszweig

B. Welche Gründe gibt es für die Ausübung ausgefallener und extremer Freizeitaktivitäten?

1 gesellschaftlicher Art

1.1 im Hinblick auf die Medien

1.1.1 gezielte Werbung

1.1.2 Beeinflussung durch Presse, Funk und Fernsehen

1.2 im Hinblick auf den Beruf

1.2.1 Ausgleich zum monotonen Berufsleben

1.2.2 Überschuss an freier Zeit

2 persönlicher Art

2.1 Suche nach Selbstbestätigung

2.1.1 Gruppenzwang

2.1.2 Mutproben

2.1.3 Geltungsbedürfnis

2.2 Ausbruch aus normalem Alltag

2.2.1 Auseinandersetzung mit Naturelementen

2.2.2 Sehnsucht nach übermenschlichen Fähigkeiten

2.2.3 übertriebene Risikobereitschaft

2.2.4 Nervenkitzel und Abenteuerlust

С Zumindest einen Teil seiner Freizeit sollte man geruhsam verbringen.

A. Mit der Arbeitszeitverkürzung ist als neuer Wirtschaftszweig die Freizeitindustrie entstanden. Davon profitieren Gastronomie, Reiseunternehmen, Fitness- und Sportzentren ebenso wie Kulturbetriebe, Verlage und Spiel- und Sportgerätehersteller. Nicht zuletzt bedeutet diese Entwicklung auch für Autofirmen ein gewinnbringendes Geschäft, denn die Erholungssuchenden wollen schnellstmöglich die Freizeitzentren und Vergnügungsparks erreichen. Freizeit kostet also Geld und kann zum teuren Spaß werden. Dabei genügt es vielen schon lange nicht mehr, „nur" Tennis zu spielen oder Ski zu fahren, sie suchen nach einer weit ausgefalleneren Freizeitbeschäftigung.

B. Verschiedene Gründe sind dafür ausschlaggebend, dass sich Bundesbürger in

1 zunehmendem Maße für extreme Freizeitaktivitäten interessieren. Einige Ursachen 1.1 sind gesellschaftlicher Art. So spielen etwa die Medien eine nicht unwesentliche

1.1.1 Rolle. Bei ausgefallenen Sportarten wird Werbung verstärkt eingesetzt. Die Sportartikelindustrie will auch auf diesem Gebiet ihren Umsatz steigern, bestimmte Urlaubsregionen wollen ihre Vielfalt demonstrieren und dadurch ihre Attraktivität erhöhen, sodass beide gezielt für sportliche Aktivitäten wie Paragliding oder Drachenfliegen werben. Genau wie bei anderen Produkten werden dadurch Wünsche geweckt, die schließlich befriedigt werden, indem man diese Betätigung ausübt.

1.1.2 Ähnliches gilt für die Beeinflussung durch Presse, Funk und Fernsehen. Gerade in Action-Filmen scheint es ein Leichtes zu sein, in Fahrstuhlschächten oder auf fahrenden Zügen herumzuklettern. Auch in Zeitungsartikeln und Fernsehsendungen werden ungewöhnliche Freizeitvergnügungen vorgestellt und dadurch bekannt gemacht. Wenn junge Männer und Frauen vom House-Running, bei dem man gesichert Hochhäuser vertikal hinabläuft, und dem damit verbundenen unbeschreiblichen Gefühl berichten, wird mancher Leser oder Zuschauer zur Nachahmung angeregt. Gab er sich bis dahin noch mit Joggen zufrieden, will er nun auch den „letzten Kick" spüren.

1.2 Die veränderte Berufswelt ist ebenso ein Auslöser für den Wunsch nach extremen

1.2.1 Freizeitaktivitäten. Zahlreiche Arbeitnehmer empfinden ihre beruflichen Aufgaben - ob im Büro oder im Industriebetrieb - als zu monoton. Tagein tagaus erledigen sie dieselben Tätigkeiten mit denselben Handgriffen in derselben Umgebung. Da scheint ein Besuch in einem Laserdrom Abwechslung in das Leben zu bringen. Mit der Waffe in der Hand führt man einen intergalaktischen Krieg und ist jetzt nicht mehr ein Rädchen von vielen im Arbeitsgetriebe, sondern Herr über Leben und Tod. Auf diese Weise wollen so manche dem eintönigen Berufsalltag entrinnen.

1.2.2 Dies ist allerdings nur möglich, weil sich durch die Arbeitszeitverkürzung ein Überschuss an freier Zeit ergeben hat. Da zudem in der heutigen Berufs weit wenige Tätigkeiten einen hohen körperlichen Einsatz verlangen, will man die viele Freizeit aktiv verbringen. Doch mit dem Zuviel an freier Zeit sind manche überfordert, sie wissen nichts mit sich anzufangen und herkömmliche Beschäftigungen erscheinen ihnen zu langweilig. So fährt man am Wochenende oder nach Arbeitsschluss in ein Freizeitcenter und vergnügt sich an Automaten oder Simulationsmaschinen. „Virtuelle Realität" heißt das neue Erlebnisgefühl. An Zeit scheitert diese Art der ausgefallenen Freizeitbeschäftigung nicht, höchstens am Geld.

2 In erster Linie liegen die Gründe dafür aber im persönlichen Bereich. Die Suche

2.1 nach Selbstbestätigung spielt hierbei eine ganz wesentliche Rolle. Manche der

2.1.1 extremen Freizeitaktivitäten werden nur in Gruppen ausgeführt. Einer versucht den anderen zu überbieten und durch die gegenseitige Stimulation und auf der Suche nach „dem absoluten Feeling" lassen sich vor allem junge Menschen auf äußerst riskante Dinge ein. Ein lebensgefährliches Hobby von Großstadtkindern ist das S-Bahn- und Fahrstuhl-Surfen. Bei diesem zweifelhaften Freizeitvergnügen hängen sich Jugendliche, vorwiegend im Alter zwischen 10 und 15 Jahren, an die Außenwände von S-Bahnen oder fahren im Fahrstuhlschacht abbruchreifer Häuser, indem sie etwa an den Stahltauen unter der Fahrstuhlkabine durch den Schacht rasen. Das Unglück aber ist bei solchen Unternehmungen vorprogrammiert. Immer wieder hört man von Surf-Gruppen, von denen bereits ein Mitglied in den Tod fuhr oder im Rollstuhl landete. Doch der gegenseitige Ansporn in der Gruppe ist größer als die Vernunft.

2.1.2 Eine weitere Ursache für extremes Freizeitverhalten sind Mutproben. Um anerkannt zu werden und nicht als feige zu gelten, lassen sich Kids auf unsinnige Mutproben ein, wobei auch hier die Gruppe die entscheidende Rolle spielt. Es kann von einem Neumitglied verlangt werden, dass es seine Männlichkeit durch Dosenstechen und Wetttrinken unter Beweis stellen soll. Innerhalb kürzester Zeit muss der Kandidat mehrere Dosen Alkohol leeren. Er wird daran gemessen, wie viel er verträgt und ob er in betrunkenem Zustand bereit ist, sein Fahrzeug zu lenken. Wer sich diesen Mutproben aussetzt, geht unverantwortlich und fahrlässig mit sich selbst und anderen um.

2.1.3 Ein ausgeprägtes Geltungsbedürfnis spielt bei vielen eine ganz wesentliche Rolle, warum sie außergewöhnliche Freizeitbeschäftigungen ausüben. Hatte vor 20 bis 30 Jahren Tennis als „weißer Sport" noch relativ elitären Charakter, so ist er heute zum Volkssport geworden. Eine ähnliche Entwicklung erfolgte bei vielen anderen Sportarten. Will jemand aus der breiten Masse hervorstechen oder sucht Anerkennung, so muss er schon mit ausgefallenen Freizeitaktivitäten aufwarten, wie z. B. Helikopter-Skiing oder Canyon-Trekking. Viele erfüllt es mit Stolz, wenn sie mit etwas Außergewöhnlichem prahlen können. Für die meisten ist der entscheidende Anlass für eine ungewöhnliche Freizeitbeschäftigung, dass sie aus dem normalen Alltag ausbrechen wollen. Viele sind alltagsmüde, darum suchen sie die Auseinandersetzung mit Naturelementen wie Wind und Wasser. Beim Mountain-Rafting spüren sie den hautnahen Kontakt zum Wasser, dessen Kraft und die damit verbundene Gefahr weit mehr als etwa bei einer Tretboot-Tour. Hat man die ereignisreiche Wildwasserfahrt - vielleicht sogar als unsportlicher Durchschnittsbürger - hinter sich gebracht, stellt sich bei so manchem eine innere Befriedigung ein. Er hat sich der Prüfung mit der Naturgewalt Wasser gestellt und sie bestanden. Durch die aufregende und unmittelbare Konfrontation mit diesem Urelement hat er wieder seine eigene Lebendigkeit erfahren. Auch das kann ein Grund für ausgefallene Freizeitaktivitäten sein.

2.2.2 Hinzu kommt noch der seit jeher gehegte Wunsch nach übermenschlichen Fähigkeiten. Dabei steht der Traum vom Fliegen an erster Stelle. Allein über den Wolken zu schweben und die Erde von oben zu betrachten soll nicht nur den Vögeln vorbehalten sein. Beim Paragliding und Drachenfliegen will man selbst dieses Glücksgefühl verspüren. Völlig ohne Sportgerät, nur mit einem entsprechenden Anzug, wird man in einer sog. Thrillmaschine in einem Luftkanal emporgehoben und schwebt je nach Können einige Sekunden in der Luft. Diese ausgefallene Freizeitaktivität findet immer mehr Anhänger.

2.2.3 Eine Hauptursache für extremes Freizeitverhalten ist die hohe Risikobereitschaft. Man will die eigenen Grenzen erkennen oder sogar überschreiten. Nach dem Motto „no risk – no fun" misst so mancher bei privaten Autorennen auf einsamen Waldstrecken oder auch Autobahnabschnitten sein Fahrkönnen und die Schnelle seines Fahrzeuges mit dem eines Kontrahenten. Noch schlimmer ist das sog. „Joy-Riding", bei dem junge Leute in gestohlenen Autos bei Verfolgungsjagden ihr Leben aufs Spiel setzen. Hier handelt es sich schon eindeutig um kriminelle Delikte, doch ihr Verlangen nach „action" und Risiko ist größer als ihr Unrechtsbewusstsein oder die Angst vor einem tödlichen Unfall.

2.2.4 Nicht zuletzt ist die Sehnsucht nach Abenteuer und Nervenkitzel für eine ausgefallene Freizeitaktivität ausschlaggebend. Gerade Menschen, bei denen das Leben ansonsten in geordneten Bahnen verläuft, wollen wenigstens für kurze Augenblicke etwas Außergewöhnliches, den „absoluten Thrill", erleben. Schule, Berufsausbildung, Heirat, Gründung einer Familie, all das hat sich erwartungsgemäß entwickelt. Darum wagt so jemand vielleicht das Bungee-Jumping, um das Kribbeln, die innere Unruhe, ja Angst- oder sogar Panikzustände vor dem Sprung zu spüren und zu überwinden. Doch sind das nicht schon Auswüchse einer satten Gesellschaft?

Wie deutlich wurde, umfassen ausgefallene Freizeitaktivitäten ein sehr breites Feld, das von außergewöhnlichen Tätigkeiten bis hin zu lebensbedrohlichen und kriminellen reicht. Viele davon sind mit Stress und Anspannung verbunden. Die Menschen müssen jedoch erkennen, dass es sich nicht lohnt, in der Freizeit nach immer Außergewöhnlicherem, Gefährlicherem und Sensationellerem zu streben. Bei einigen wird bereits ein neuer Trend nach mehr Besinnung, Ruhe und auch Konsumverzicht beobachtet. Sie haben erkannt, dass man seine Mußestunden genießen sollte. Dies ist ein wichtiger Prozess zur Selbstfindung und inneren Zufriedenheit.

Schreiben Sie einen Aufsatz zum angegebenen Thema nach dem Plan.

Junge Leute reisen gern. Das bringt Vorteile, aber auch Gefahren mit sich.

A. Junge Leute reisen gern.

B. Welche Vorteile, aber auch Gefahren ergeben sich daraus?

1 Vorteile

1.1 Kennenlernen neuer Länder und Kulturen

1.1.1 geschichtliche Schauplätze

1.1.2 fremdländischer Lebensstil und andere Mentalität

1.1.3 fremde Sprachen

1.1.4 interessante Bekanntschaften

1.2 Förderung der Selbstständigkeit

1.2.1 Ablösung von der Familie

1.2.2 Meistern schwieriger Situationen

1.2.3 Gewinn an Erfahrung

1.3 Veränderung der Lebensanschauung

1.3.1 Weltoffenheit durch Sammeln neuer Eindrücke

1.3.2 Toleranz gegenüber anderen Menschen und Kulturen

1.3.3 Überdenken alter Wertvorstellungen

2 Gefahren

2.1 durch Fremdeinwirkung

2.1.1 Anstecken mit gefährlichen Krankheitserregern

2.1.2 leichte Beute für Diebesbanden

2.1.3 vereinzelte Gewaltdelikte

2.2 durch Eigenverschulden

2.2.1 Sorglosigkeit und Unerfahrenheit

2.2.2 riskante Art des Reisens (Trampen)

2.2.3 Kontaktaufnahme zu Sekten

2.2.4 Berührung mit Drogen

С Junge Leute sollten die Welt entdecken, bevor sie eine Familie gründen.