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Interessantes aus bayern

BAYERN IN EUROPÄISCHER SICHT

Unter den deutschen Ländern, in denen der europäische Gedanke seit vielen Jahrhunderten lebendig war, steht zweifellos Bayern in der vordersten Reihe. Seit seinem Eintritt in die Geschichte ist sich dieses Land stets seiner Verbundenheit mit Europa bewusst geblieben. Trotz des so oft ausgesprochenen Individualismus hat gerade Bayern nie seine Verbindung zu den Ländern Europas und die sich daraus ergebende Verpflichtung verleugnet. Als erstes festgeschlossenes Siedlungsgebiet Deutschlands ist von Bayern bereits kurz nach der Zeit der Völkerwanderung eine wirtschaftliche und geistige Kolonisation nach dem Osten und dem Südosten getragen worden. Die Lage Bayerns im Norden der Alpen und an den großen europäischen Nord-Süd-Straßen hat bewirkt, dass sich in einem echten Bauernland Handelsmetropolen von Weltrang bildeten und sich damit stets eine Berührung mit fremder Art und Sitte ergab. Die Salz- und Bernsteinstraßen, die Straßen, auf denen das nordische Eisen und römische Töpfereien nach Norden gingen, liefen durch bayerisches Land. Das Salz, das man in den bayerischen Bergen fand, wanderte von hier bis an die Ost- und Nordsee, nach Westen und Osten. Bis zum Anfang des vorigen Jahrhunderts gehörte Salz zu den wichtigsten Handelsartikeln, denn ohne Salz gab es keine Konservierung von Fisch, Fleisch und Gemüse. Und der Salzreichtum Bayerns schaffte auch eine enge Verknüpfung mit den benachbarten Ländern.

Die Nachbarschaft Italiens mit seiner hohen wirtschaftlichen und geistigen Kultur setzte Bayern in den Stand, wiederum als Mittler zwischen dem Süden und Norden, aber auch dem Osten aufzutreten.

Zu den westlichen und östlichen Nachbarn bestanden enge dynastische und wirtschaftliche Verbindungen. In der Zeit der Kreuzzüge nahm sich mancher bayerische Herr seine Standesgenossen aus der Provence zum Vorbild. Feinere Gesittung, ritterlicher Minnedienst fanden Eingang in Schlössern und Burgen des Bayernlandes.

Die bedeutendsten Kaufleute des Mittelalters, wie die Fugger, Welser und andere, waren bayerische Kaufherren, und der Reichtum der Fugger ist durch ihren Flachshandel begründet worden. Augsburg war durch die Fugger auch eine der wichtigsten Geld- und Finanzzentralen Europas.

Nürnberg zählte im Mittelalter ebenfalls zu den wichtigsten internationalen Handelsplätzen. Nürnberger und Augsburger Kaufleute hatten eigene Niederlassungen oder Korrespondenten in der Schweiz, in Frankreich, in Italien, in den Niederlanden, in Russland, Polen und den Balkanländern. Polnischer Honig, russische Pelze, Brabanter Tuche, Lyoner Seiden, Flämischer und russischer Flachs, Augsburger Leinen, italienische Brokate, spanische und italienische Weine, orientalische Gewürze und Farben, wie Purpur und Scharlach, wurden über bayerische Handelshäuser gekauft und verfrachtet.

Die politische Entwicklung vor allem nach Ausgang der Barockzeit, die immer stärkere Verlagerung der großen Handelswege aus dem Mittelmeer nach dem Atlantik verminderten jahrzehntelang das wirtschaftliche Gewicht Bayerns und seiner alten Handelsplätze. Eine Zeitlang scheint es, als ob Bayern mehr und mehr aus der europäischen Sicht verschwände und sein Genügen in der Land- und Forstwirtschaft finde.

Mit dem Heraufkommen des Maschinenzeitalters beginnen aber wieder die Räume um Nürnberg, Augsburg, München und die Mainstädte sich in das wirtschaftliche Potential Deutschlands einzuschalten. Es entsteht eine Reihe wichtiger Industriezweige, die in stetem Wachstum neue Weltgeltung erlangen. Nürnberger Spielzeug, wissenschaftliche Apparate, Fahrräder, Schreibmaschinen, Reißzeuge, Bleistifte und Erzeugnisse der Elektrotechnik erobern sich die Weltmärkte. In Fürth steht heute das größte Radio- und Fernsehwerk Europas. Auch in Augsburg entwickelt sich eine Maschinenindustrie von Weltgeltung. Die alte Tradition Augsburgs als Webereizentrum erhält neuen Auftrieb. Augsburger Textilfabriken liefern in alle Welt. In München, der Landeshauptstadt, entsteht, angeregt durch die Entdeckung Fraunhofers, eine international bedeutende optische Industrie, daneben Wggonfabriken, Motorenwerke, Gießereien und eine bedeutende Elektroindustrie.

Aber auch durch ein anderes Erzeugnis knüpfen sich von Bayern aus wirtschaftliche Beziehungen in alle Welt. Es ist das berühmte bayerische Bier, das sich Weltruf verschaffen hat und zu einem der wichtigsten Exportartikel Bayerns geworden ist. Bayern war und ist heute noch das führende Bierland Europas und darüber hinaus wohl der ganzen Welt.

Erläuterung:

1.Fraunhofer, Joseph von, 6.3.1787 – 7.6.1826; Physiker und Glastechniker. Entwickelte optische Geräte (Mikroskope, Refraktoren u.a.) hoher Qualität durch neuartige Methoden zur Herstellung u. Bearbeitung von optischen Linsen. Er erfand das Beugungsgitter u. untersuchte damit die Spektren von Planeten u. Fixsternen. Entdeckte im Sonnenspektrum die als fraunhofersche Linien bezeichneten dunklen Absorptionslinien, anhand derer man die in der Sonnenatmosphäre enthaltenen Elemente bestimmen kann.

Aufgaben:

1.Sprechen Sie über die Geschichte Bayerns.

2.Fertigen Sie eine Stoffsammlung an über das Thema: „Bierkultur in Bayern“.

3.Diskutieren Sie mit Ihren Studienkollegen über das Thema „Bayern – ein Volk mit eigener Identität“.

BRANDENBURG

Die "Mark Brandenburg" wurde einst als "Streusandbüchse des Heiligen Römischen Reiches" ob ihrer vielen sandigen Böden bezeichnet. Und dennoch wurde "die Mark" die Kernregion des späteren Kö­nigreichs Preußen.

Heute hat das Land eine Fläche von rund 29 000 Quadratkilometern und 2,6 Mil­lionen Einwohner. Landeshauptstadt ist Potsdam (141 000 Einwohner), die ehema­lige preußische Residenzstadt mit Schloss und Park von Sanssouci. dem Schloss Cecilienhof und den Filmstudios in Babelsberg. Cottbus (129 000) ist Zentrum des Braunkohle­abbaus, aber auch der Textilindustrie. Brandenburg (93 000) ist die älteste Stadt. Sie war einst mit ihrer slawischen Fe­stung Brendanburg Namensgeberin für das Land.

Mit Albrecht dem Bären (aus dem Herrscherhaus der Askanier) beginnt im 12. Jahrhundert die Geschichte der Mark Branden­burg als ein eigenständiges deutsches Territorium. 1415 wurde Burggraf Friedrich VI. von Nürnberg (aus dem Haus Hohenzollern) Kurfürst von Brandenburg, der damit eine 500 Jahre dau­ernde Regierungszeit der Hohenzollern begründete. Durch Erb­schaft gewann Brandenburg 1614 im Westen einige Gebiete und 1618 im Osten das Herzogtum Preußen (das spätere Ostpreußen). Herausragende Landesherren waren Friedrich Wilhelm, genannt der Große Kurfürst (1640 - 88), König Wilhelm I., genannt der Soldatenkönig (1713 - 40) und sein Sohn Friedrich II., der Große (1740 - 86). Nach der Erlangung der Krone des "Königs in Preußen" am 18. Januar 1701 in Königsberg wurde "Preußen" offizieller Staatsname. Brandenburg wurde 1815 im Zuge einer grundlegenden Verwaltungsreform eine Provinz in dem größer gewordenen Staat. 1920 schied "Groß-Berlin" als selbständige preußische Verwaltungseinheit aus der Provinz Brandenburg aus. Nach dem Zweiten Weltkrieg wird Brandenburg ohne das östlich der Oder und Neiße gelegene Gebiet ein Land in der sowjetischen Besatzungszone und späteren DDR, die "Provinz Mark Brandenburg". Mit der formellen Auflösung des preußi­schen Staates durch das Alliierte Kontrollratsgesetz Nr.„46 vom 25. Februar 1947 lautet die offizielle Bezeichnung "Land Mark Brandenburg", bis dieses 1952 durch die Bezirke Frank­furt/Oder, Cottbus und Potsdam ersetzt wird. Seit 1990 be­steht wieder das "Land Brandenburg".

In der kargen Landschaft im Norddeutschen Tiefland wechselt sandig-lehmiges Hügelland ab mit feuchten, teilweise vermoor­ten Talebenen und zahlreichen Seen. Hier lebten und wirkten die Maler Adolf von Menzel und Max Liebermann, die Philoso­phen Georg Wilhelm Friedrich Hegel und Eduard Spranger, die Wissenschaftler Alexander und Wilhelm von Humboldt, der Dich­ter Heinrich von Kleist, der Baumeister Karl Friedrich Schinkel und der Bildhauer Johann Gottfried Schadow.

Die Landwirtschaft konzentriert sich auf Roggen, Hafer und Kartoffeln, in den Niederungen auf Weidewirtschaft. Die trockenen Sandböden sind der bevorzugte Standort für ausgedehnte Kiefernwälder. An Bodenschätzen wird vor allem Braunkohle in der Niederlausitz und bei Fürstenberg an der Oder abgebaut. Eisermetallurgie findet sich in Brandenburg, Hennigsdorf, Finow und Eisenhüttenstadt; Textilindustrie im Raum Guben, Forst und Luckenwalde; Petrochemie in Schwedt an der Oder. Die Industrie steht nach 40 Jahren Planwirtschaft in einem schwierigen Umstrukturierungsprozess. Viele veraltete, unren­table und extrem umweltschädliche Fabriken müssen umrüsten. Brandenburg soll wieder eine dynamische, kreative und blühen­de Region werden.

Erläuterungen:

1.Menzel, Adolph von, 8.12.1815 – 9.2.1905, Maler; bildete sich als Maler im Wesentlichen autodidaktisch. Mit seinen Lithographien profilierte er sich als bedeutendster Vertreter dieser Kunst in Deutschkand. In der freien malerischen Haltung, der Wiedergabe des unmittelbaren Eindrucks u. mit dem besonderen Interesse an Farbwirkungen u. Lichtreflexen wirkte er wegbereitend für den dt. Impressionismus.

2.Liebermann, Max, 20.7.1847 – 8.2.1935, Maler u. Grafiker, studierte in Berlin u. Weimar, bildete sich in Paris fort, lebte seit 1884 in Berlin. L., der bedeutendste Vertreter des dt. Impressionismus, wurde von den Nationalsozialisten wegen seiner judischen Abstammung verfemt. Malte bewegte Srtaßenszenen, Porträts, Strand- und Dünenlandschaften.

3.Hegel, Georg Wilhelm Friedrich, 27.8.1770 – 14-11-1831, Philosoph; studierte am Tübinger Stift zusammen mit F.Hölderlin u. F.W.Schelling; wurde 1805 Professor in Jena, 1816 Professor in Heidelberg u. 1818 in Berlin. Der Höhepunkt seiner Philosophie ist „Phänomenologie des Geistes“ (1807). Im Mittelpunkt seines Systems steht das Absolute, der Weltgeist, in seinen verschiedenen Ausgestaltungen. Das Absolute entwickelt sich „dialektisch“. Die Dialektik ist die Entwicklung in Gegensätzen u. Widersprüchen (Dreischritt von These, Antithese u. Synthese). Gehalt u. Methoden der Philosophie H.s waren von großem Einfluss sowohl auf philosophisch-geisteswissenschaftliches wie auf politisch-soziales Denken.

4.Spranger, Eduard, 27.6.1882 – 17.9.1963, Psychologe u. Pädagoge; seit 1920 Professor in Berlin, seit 1946 in Tübingen; führte die lebens-, geschichts- u. kulturphilosophischen Forschungen W. Diltheys fort. Er gab durch seine Typologie des menschlichen Verhaltens der Persönlichkeits- u. Jugendforschung entscheidende Anregungen u. suchte eine geisteswissenschaftliche Psychologie zu begründen.

5.Humboldt, Alexander Freiherr von, 14.9.1769 – 6.5.1859, Naturforscher u. Geograph; 1799-1804 forschte er in Südamerika; begründete die Pflanzengeographie. Seine Vorlesungen in Berlin 1827/28 eröffneten eine neue Blütezeit der Naturwiss. In Deutschland.

Humboldt, Wilhelm Freiherr von, 22.6.1767 – 8.4.1835, Gelehrter u. Politiker; war befreundet mit Schiller u. Goethe. H. konzipierte die Berliner Universität u. das neuhumanistische Gymnasium; war Staatsminister u. vertrat Preußen auf dem Wiener Kongress. H. war ein hervorragender Sprachwissenschaftler, bedeutend für die Entwicklung der Sprachwissenschaft war seine Auffassung, in jeder Sprache sei eine besondere Weltansicht begründet.

6.Kleist, Heinrich von, 18.10.1777 – 21.11.1811; bedeutender Dichter, vor allem Dramatiker u. Erzähler; K. gilt als eigentlicher Begründer der deutschen Novellistik. Seine stärkste erzählerische Leistung ist „Michael Kolhaas“. Zusammen mit Hebel gilt K. als Begründer der deutschen Anekdote.

7.Schinkel, Karl Friedrich, 13.3.1781 – 9.10.1841, Baumeister u. Maler. Aus Baugesinnung u. Schönheitsideal der Antike u. Überlegungen der Zweckmäßigkeit entwickelte er seinen vorbildhaft wirkenden klassizistischen Stil. Zu seinen Hauptwerken gehören die Neue Wache, das Schauspielhaus, das Alte Museum in Berlin. Sein Wirken in der Oberbaudeputation in Berlin war von maßgebendem Einfluss im ganzen preußischen Gebiet.

8.Schadow, Johann Gottfried, 20.5.1764 - 27.1.1850, Bildhauer u. Grafiker; leitete seit 1788 die Berliner Hofbildhauerwerkstatt u. wurde 1815 Direktor der Akademie. Als bedeutendster Bildhauer des deutschen Klassizismus vereinigte er in seinen Werken sinnliche Naturerfassung u. realistische Porträtwiedergabe mit idealer Form. Zu seinen Schülern gehören u.a. C.Tieck u. C.D.Rauch.

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