Добавил:
Upload Опубликованный материал нарушает ваши авторские права? Сообщите нам.
Вуз: Предмет: Файл:
16 lander - _____ _. __.rtf
Скачиваний:
22
Добавлен:
26.08.2019
Размер:
1.53 Mб
Скачать

Interessantes aus saarland

SAARLAND

Die Saar, ein Nebenfluß der Mosel, hat dem Land den Namen gegeben; sie ist auch Namensteil der größten Städte. Die Saar fließt in landschaftlich reizvollen Mäandern – ein beliebtes Ziel von Touristen und Wanderern ist die Saarschleife bei Orscholz. Am Unterlauf des Flußes wird ein von Kennern hochgeschätzter Wein angebaut. Nicht nur ihn wissen die Saarländer zu genießen: Die einheimische Küche verbindet deutsche Tradition mit französischer Raffinesse – nur ein Beispiel der im Saarland harmonisch vereinten Lebensart der beiden Nachbarländer. Die Landeshauptstadt Saarbrücken (188 000 Einwohner) ist zugleich Industriestandort und Kogreßstadt, sie richtet die Internationale Saarmesse aus. Ein schönes Bauwerk des Barock ist die Ludwigskirche, 1762-75 von Friedrich Joachim Stengel errichtet. Die Universität des Saarlandes in Saarbrücken sowie Musik-, Kunst- und weitere Hoch- und Fachhochschulen werden auch von vielen Studenten aus den Nachbarländern besucht. Saarbrücken bietet ein vielfältiges Kulturangebot mit Film- und Theaterspielen, Museen, Orchestern und Chören. Der in Saarbrücken geborene Regisseur Max Ophüls (1902-1957) hat u.a. mit zauberhaften Komödien Filmgeschichte geschrieben.

Der Name der Stadt Saarlouis erinnert daran, dass hier vor rund 300 Jahren der französische König Ludwig XIV. von seinem Baumeister Vauban eine Festung zum Schutz seiner Eroberungen im Westen Deutschlands anlegen ließ. Heute ist Saarlouis eine wichtige Industriestadt (Automobil- und Stahlbau, Nahrungsmittel- und Elektroindustrie).

Völklingen ist von der 1873 gegründeten Eisenhütte geprägt, die bereits um 1890 zu den wichtigsten Eisenproduzenten des ehemaligen Deutschen Reiches gehörte. 1986 wurde die auf dem Weltmarkt nicht mehr konkurrenzfähige Hütte stillgelegt, in wesentlichen Teilen aber erhalten. Heute ist sie Industriemuseum und wird zu kulturellen Zwecken genutzt. 1995 wurde die Hütte von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.

„Die Saarländer leben uns vor, wie man gleichzeitig ein guter Saarländer, ein guter Deutscher, ein guter Europäer und ein guter Nachbar sein kann“ – so charakterisierte der frühere Bundespräsident Richard von Weizsäcker die Menschen an der Saar. Der Raum Saarland, Lothringen und Luxemburg wächst unter dem Kürzel Saar-Lor-Lux – nicht zuletzt wegen umfangreicher neuer Verkehrsprojekte – immer weiter zusammen. Traditionelle Branchen mit überregionaler Bedeutung sind die Glas- und Keramikindustrie, hinzu kommen Maschinenbau, Metallverarbeitung und chemische Industrie. Darüber hinaus pflegt das Saarland Forschungsprojekte von großer Bedeutung.

(nach „Tatsachen über Deutschland“)

EINE MODERNE METROPOLE MIT HISTORISCHEM SCHARME

Theodor Fontane, der 1871 einen Tag lang in Saarbrücken weilte, fällte ein vernichtendes Urteil über die Stadt: „Die, trotzdem sie eine Doppelstadt ist, hat etwas Ödes und Tristes. Es fehlt das Pittoreske der alten und die gefällige Eleganz der neuen Städte“. Kenner von Saarbrücken schließen sich eher dem Urteil von Goethe an. Der war schon 100 Jahre früher in der Stadt an der Saar und notierte im Anschluss: „Diese kleine Residenz war ein lichter Punkt in einem so felsig waldigen Lande“.

Die Geschichte von Saarbrücken reicht bis ins Mittelalter zurück. Zwei Dörfer, die 1321 zu Sdädten erhoben wurden, bildeten den Ursprung der Stadt – Saarbrücken, das links der Saar und nordwestlich der Burg, und St. Johann, das am rechten Ufer der Saar im Marktplatz seinen Mittelpunkt hatte. Kürzeste Verbindung zwischen beiden Orten ist auch heute noch die alte Brücke. Sie wurde von 1546 bis 1549 erbaut. Die Burg war Sitz der Grafen von Nassau-Saarbrücken, die im 18. Jahrhundert Saarbrücken zu einer barocken Residenzstadt machten. Die starke Industrialisierung führte 1909 zum Zusammenschluss von Saarbrücken und St. Johann, denen sich noch Malstatt-Burbach anschloss. Heute ist Saarbrücken eine moderne Stadt mit historischem Scharme.

Einen guten Namen hat sich die Metropole an der Saar als Messestadt gemacht. Besondere Beachtung verdient Saarbrücken als Universitätsstadt. Das Saarland liegt mit seinen Ausgaben für Wissenschaft mit an der Spitze aller Bundesländer. Schwerpunkte sind Energie- und Umwelttechnologien. Die Informatikabteilung der Universität bekam durch die Ansiedlung des Deutschen Forschungsinstitutes für Künstliche Intelligenz ihren guten Ruf bestätigt.

Doch – schreibt man über Saarbrücken – kann man die Industriestadt nicht aussparen. Viel hat sich gerade hier in der letzten Zeit verändert. Einst rühmte man, dass „der Schornstein raucht“. Heute ist der nächste Hochofen 30 Kilometer entfernt. Die Stahlindustrie liefert Edelstähle für Luft- und Raumfahrt, und die Saarbergwerke sind Pioniere für umweltschonende Kohlentechnologien.

Goethe hat zeitig erkannt, dass Saarbrücken eine Stadt mit Lebensart ist. Und Fontane? Der war einfach nicht lange genug hier.

(nach „Neues Leben“)

Erläuterung:

Fontane, Theodor, 30.12.1819 – 20.9.1898, bedeutendster deutscher realistischer Romancier des 19. Jh., Erzähler, Lyriker, Balladendichter, Kritiker u. Journalist. Fontanes berühmtester Roman, „Effi Briest“ (1895), sein Beitrag zur Weltliteratur, entlarvt die Gesellschaftsmoral der oberen Schichten als eine inhumane Maschinerie, die das Glück der Menschen zerstört. Der Roman wurde mehrmals verfilmt; weltberühmt ist der Film von Reiner Werner Fassbinder.

Aufgaben

1.Diskutieren Sie mit Ihren Studienkollegen über die Besonderheiten eines Grenzgebietes (z.B. Elsaß-Lothringen, Ostpreußen).

2.Recherchieren Sie das Thema „Französischer Einfluss im Saarland“.

3.Sammeln Sie Informationen über die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO. Sprechen Sie über einige Denkmäler aus dieser Liste.

SACHSEN

Unter den Ländern der Bundesrepublik Deutschland hebt sich der Freistaat Sachsen - ebenso wie Bayern - mit sei­ner Staatsbezeichung ab, um sein repu­blikanisches Selbstverständnis zu beto­nen. 4,9 Millionen Einwohner leben in dieser dicht besiedelten Region auf 17 700 Quadratkilometern. Sachsen ist Grenzland zu Polen und zur Tschechischen Republik. Beherrschender Fluß ist die El­be, die das Land von Südosten nach Nordwesten durchfließt. Elbsandsteingebirge, Erzgebirge, Vogtland, Lausitzer Bergland und Leipziger Tieflandsbucht sind prägende Landschaften. Die größte Stadt ist Leipzig (530 000 Einwohner), bekannt als Messestadt und Zentrum des Verlagswesens und des Pelzhandels. Die Landeshauptstadt Dres­den (500 000), wurde früher wegen ihrer glanzvollen Barockar­chitektur das "Elbflorenz" genannt, bis ein Bombenangriff die Stadt am 14. Februar 1945 in Schutt und Asche verwandelte. Die wieder aufgebauten Kunstdenkmäler der Stadt sind heute wieder sehenswert. Chemnitz (von 1953 bis 1990 in Karl-Marx-Stadt umgetauft) galt im 19. Jahrhundert wegen seiner Textil­industrie als "sächsisches Manchester". Es zählt jetzt 301 000 Einwohner. Andere große Städte sind die Tuchmacher­stadt Plauen (74 000), Hoyerswerda (67 900), Freiberg (50 000), eine alte Bergmannsstadt mit angesehener Bergakade­mie. Bautzen (52 000) in der Oberlausitz ist ein kultureller Mittelpunkt der Sorben, einem westslawischen Volk, das in seinem Siedlungsgebiet im Spreewald (Land Brandenburg) und dem Lausitzer Bergland kulturelle Autonomie genießt. Meißen (45 000) ist seit 1710 Sitz der weltbekannten Porzellan-Manufaktur.

In der sächsischen Geschichte verzeichnet das Jahr 1423 die Erhebung zum Herzogtum und die Verleihung der Kurwürde. Das Herrscherhaus der Wettiner gehörte seither zu den führenden politischen Kräften im Reich. 1485 teilten Kurfürst Ernst und sein Bruder Albert das Land. Seither wird von der Ernestinischen und der Albertinischen Linie gesprochen. Die Kurfürstenwürde ging 1547 von den Ernestinern auf die Albertiner über, die ihr Hoheitsgebiet (die Räume um Dresden und Leip­zig) mehr und mehr vergrößerten, während von den ernestinischen Besitzungen nur noch Thüringen blieb, das durch Erbtei­lungen in Kleinstaaten zerfiel. Das albertinische Kurfürsten­tum Sachsen (Residenzstadt Dresden) erlebte seine Blütezeit unter August I. (August der Starke), der von 1694 bis 1733 regierte und 1697 die polnische Königskrone erlangte, die bis 1763 in Personalunion von ihm und seinem Sohn getragen wurde. Danach geriet Sachsen in den Schatten Preußens, weil es mit seiner Bündnispolitik immer auf der Seite der Verlierer stand (im Siebenjährigen Krieg 1756 bis 1763, in den Befreiungs­kriegen gegen Napoleon 1813 und im preußisch-österreichischen Kriege 1866) . Auf dem Wiener Kongress von 1815 musste Sachsen, das 1806 Königreich geworden war die nördliche Hälfte seines Gebiets mit fast der Hälfte seiner Bevölkerung an Preußen ab­treten. 1919 wurde das verbliebene Königreich als Republik der Freistaat Sachsen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kam die bei Deutschland verbliebe­ne schlesische Oberlausitz zu Sachsen. Wie die anderen Länder auf dem Gebiet der DDR wurde auch Sachsen 1952 aufgelöst und 1990 neu gegründet.

Sachsen war immer ein industrieller Schwerpunkt Deutschlands. Im Mittelalter war die Silbergewinnung im Erzgebirge die Quelle des Landesreichtums. Sachsen hat aber auch Anteil an den großen Braunkohlelagern im Leipziger Raum sowie Steinkoh­levorkommen im Zwickauer Gebiet. Nach dem Zweiten Welkrieg wurde auf sowjetische Initiative die Erzgewinnung im Erzge­birge (Uran, Wolfram, Wismut, Zink) neu belebt. Weil die Bo­denschätze rücksichtslos abgebaut und verwertet wurden, leidet die Region jetzt unter großen Umweltproblemen. Der Braun­kohletagebau und die Verfeuerung dieses stark schwefelhalti­gen Energieträgers haben weite Landstriche verwüstet, die Fassaden der Gebäude zersetzt und den Wald sterben lassen. Der Uranbergbau in Wismut hat radioaktive Altlasten produ­ziert, die einer kostspieligen Sanierung harren.

Die größten und traditionsreichsten Wirtschaftszweige sind Maschinenbau, Feinmechanik und Optik, Textilindustrie, chemi­sche Industrie und Fahrzeugbau. Zu DDR-Zeiten war die Mikro­elektronik mit "Robotron" in Dresden eine zukunftsweisende neue Sparte, die sich seit der Vereinigung Deutschlands unter den Bedingungen des Weltmarktes jedoch neuen Herausforderun­gen stellen muss. Im Erzgebirge hat die Spielzeugherstellung eine lange Tradition. Auch die Herstellung von Musikinstru­menten hat hier größere Bedeutung erlangt. Die Landwirtschaft konzentriert sich im nördlichen Landesteil bei fruchtbaren Böden auf den Weizen- und Zuckerrübenanbau. In dem klimatisch besonders begünstigten Tal der Elbe zwischen Pirna und Meißen ist der Garten- und Obstbau beachtlich, örtlich ist auch Weinbau möglich. Überragend sind die kulturellen Schätze und Traditionen des Landes. Die Dresdner Staatsoper, das Dresdner Schauspiel, der Dresdner Kreuzchor und die vielen Museen und Kunstsammlungen in Dresden genießen ebenso Weltruhm wie das Gewandhaus, der Thoman-Chor und das Städtische Theater in Leipzig.

Das früh industrialisierte Sachsen entwickelte sich zu einer Hochburg der Arbeiterbewegung. 1863 wurde in Leipzig von Fer­dinand Lassalle der Allgemeine Deutsche Arbeiterverein gegrün­det, aus dem die Sozialdemokratische Partei Deutschlands her­vorgegangen ist. In Sachsen wirkten August Bebel und Wilhelm Liebknecht.

In neuester Zeit ist Leipzig ein Zentrum für die Protestbewe­gung gewesen, die schließlich zur Überwindung des SED-Regimes in der DDR führte. Seit 1981 wurden in der Leipziger Nikolai-Kirche Friedensgebete abgehalten, die 1989 zum Ausgangspunkt der Montagsdemonstrationen wurden, auf denen der so ein­drucksvolle und wirksame Satz erscholl: "Wir sind das Volk!"

Erläuterungen:

1.Lassalle, Ferdinand, 1.4.1825 – 31.8.1864 (in Genf an den Folgen eines Duelss gestorben), Publizist und Politiker; studierte Philologie, Geschichte und Philosophie. L., zeitlebens ein Anhänger Hegels, setzte sich in seinem politischen Hauptwerk „Das System der erworbenen Rechte“ mit dessen Rechtsphilosophie auseinander: Ein gleiches Recht für alle sei erst in einem künftigen demokratischen Staat mit seiner solidarischen Gesellschaft von Gleichen zu erreichen. 1863 wurde L. zum ersten Präsidenten des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereines gewählt. Seine Vorstellungen haben die Sozialdemokratie stark beeinflusst.

2.Bebel, August, 22.2.1840 – 13.8.1913, Politiker; unter dem Einfluss von W.Liebknecht wandte sich dem Marxismus zu. Zusammen mit ihm gründete er 1869 die Sozialdemokratische Arbeiterpartei.

3.Liebknecht, Karl, 13.8.1871 – 15.1.1919 (ermordet in Berlin); Politiker. L. war einer der Gründer und mit Rosa Luxemburg Führer des Spartakusbundes, beteiligte sich an der Gründung der KPD. Im Januar 1919 führte er den linkssozialistischen Aufstand gegen den Rat der Volksbeauftragten in Berlin; mit Rosa Luxemburg von Freikorpsoffizieren erschossen.

Соседние файлы в предмете [НЕСОРТИРОВАННОЕ]