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Verwaltungsgliederung

Das Land wird untergliedert in drei Distrikte (Grevenmacher, Luxemburg, Diekirch) mit zwölf Kantonen und 116 Gemeinden. 12 dieser Gemeinden haben den Status einer Stadt. Die Gemeinden sind Selbstverwaltungskörperschaften, die allerdings der Rechtsaufsicht der vom Großherzog ernannten Distriktskommissare unterliegen.

Die Stadt Luxemburg ist Hauptstadt des Großherzogtums und Sitz der Regierung. Sie hat sich zu einem der führenden Finanzplätze in Europa entwickelt, der vor allem für die 48 deutschen von den 161 hier ansässigen Banken von besonderer Bedeutung ist.

Bevölkerung

Zum 1. Januar 2010 zählte Luxemburg 502.066 Einwohner. Es hat in den letzten Jahrzehnten durch sein Wirtschaftswachstum und den sich damit vergrößernden Arbeitsmarkt ein fast stetiges Bevölkerungswachstum aufgewiesen. In der Politik wurde daraufhin lebhaft die optimale Bevölkerungsgröße für Luxemburg diskutiert. Eine Studie kommt zu der Aussage, dass es keine lineare Beziehungen zwischen Bevölkerungswachstum und den Belastungen von Infrastrukturen und Umwelt gebe; ein Bevölkerungswachstum müsse nicht notwendigerweise die Lebensqualität im Lande verschlechtern.[6]Der Ausländeranteil beträgt 42,9 Prozent (1. Januar 2010). 37 Prozent der ausländischen Bevölkerung sind portugiesische, 14 Prozent französische, 9 Prozent italienische, 8 Prozent belgische, 6 Prozent deutsche Staatsbürger.In Luxemburg leben ca. 2.500 Jenische als Minderheitenvolk, ohne besonderen Status und mit unterschiedlicher Staatszugehörigkeit. Am bekanntesten hierfür ist Weimerskirch, wo seit Generationen jenische Familien ihren Hauptwohnsitz haben.

In Luxemburg arbeiten knapp über 138.000 (2008) Grenzgänger aus den umliegenden Nachbarregionen. Sie machen etwa 40 Prozent der in Luxemburg Beschäftigten aus. 52 Prozent der Grenzpendler kommen aus dem benachbarten Lothringen, 27 Prozent aus den benachbarten belgischen Provinzen und 21 Prozent aus den angrenzenden deutschen Bundesländern, Rheinland-Pfalz und dem Saarland (2005). 7.500 Nicht-Luxemburger arbeiten bei den in Luxemburg angesiedelten europäischen Institutionen.

Sprachen

Die Sprachensituation in Luxemburg ist vielschichtig.[7] Die Muttersprache der Luxemburger ist Luxemburgisch („Lëtzebuergesch“), eine moselfränkische Mundart[8] mit einem höheren Anteil an französischen Lehnwörtern als das Hochdeutsche. Sie wurde allerdings erst mit dem Sprachengesetz von 1984 zur Nationalsprache und mündlichen Amtssprache des Landes erhoben und wird laut Umfrage der Europäischen Union von etwa 70 Prozent der Bevölkerung als Muttersprache angegeben.

Standarddeutsch und Französisch sind gemäß dem Sprachengesetz von 1984 ebenfalls Amtssprachen; somit hat Luxemburg insgesamt drei offizielle Sprachen. Dabei wird insbesondere Deutsch von den Druckmedien genutzt. Obwohl Bücher aus Luxemburg am Anfang der ISBN eine 2 für Französisch stehen haben, sind viele Bücher auf Luxemburgisch oder Deutsch. Luxemburgisch als Nationalsprache soll dazu beitragen, die kulturelle Identität der Luxemburger zu wahren und die Immigranten unterschiedlichster Herkunft und Sprache in die Luxemburger Gesellschaft zu integrieren.

Auf Grund ihrer Bedeutung lernt man in der Grundschule die Pflichtfächer Deutsch und Französisch und später noch Englisch (je nach Ausbildungsgrad können noch andere Sprachen hinzukommen). Auch wechselt die Unterrichtssprache der naturwissenschaftlichen Fächer im Laufe der Jahre von Deutsch nach Französisch. Seit 1944 wird allerdings in den Verwaltungen und Ministerien sowie in höheren Schulen (nicht an den grundsätzlich deutschsprachigen Grund- und Berufsschulen) Französisch schriftlich verwendet, Luxemburgisch aber nach wie vor bevorzugt gesprochen. Wendet sich allerdings ein Bürger auf Luxemburgisch oder auf Standarddeutsch an eine amtliche Stelle, soll er seine Antwort laut Vorschrift in der von ihm benutzten Sprache erhalten. Auch vor Gericht wird – der allgemeinen Verständlichkeit wegen – Luxemburgisch gesprochen, das Sitzungsprotokoll wird auf Hochdeutsch erstellt und die Gesetzestexte auf Französisch zitiert. In Banken, Geschäften oder in der Gastronomie wird oft französisch gesprochen, da viele Angestellte im Dienstleistungsbereich als Grenzpendler aus Frankreich oder aus Wallonien kommen.

Nach der Befreiung von der Nazi-Herrschaft 1944 wurde der Landesname international von „Luxemburg“ in „Luxembourg“ geändert und alle Gesetze werden seitdem nur noch auf Französisch veröffentlicht. Aus diesem Grund wird seitdem der Name auch auf Englisch mit dem untypischen „ou“ geschrieben.

Seit März 1970 ist Luxemburg Mitglied der „Organisation internationale de la Francophonie“ (Internationale Organisation der Frankophonie). Luxemburg beteiligte sich dagegen überraschend nicht an der Zwischenstaatlichen Kommission für deutsche Rechtschreibung, die zur Betreuung der Deutschen Rechtschreibreform von 1996 ins Leben gerufen wurde. Die neue deutsche Rechtschreibung wurde auf Anordnung der Regierung in den Schulunterricht eingeführt.

Eine Orthografie für die luxemburgische Sprache ist offiziell eingeführt. Eine weitere Sprache in Luxemburg ist die jenische Sprache, welche von einigen Sprachgelehrten als eigenständiges Idiom gepflegt und vor allem in Luxemburg-Pfaffenthal und Luxemburg-Weimerskirch noch gesprochen wird. Des Weiteren sind fast 20 Prozent der Bevölkerung Luxemburgs portugiesische Einwanderer Kelten, Franken, Römer

Die ersten Siedlungsspuren auf dem Gebiet des heutigen Luxemburgs gehen auf die Kelten zurück und stammen aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. Ungefähr einhundert Jahre später drangen Römer in das Land ein, als Caesar um 58–51 v. Chr. Gallien und einen Teil von Germanien bis zur Rheingrenze eroberte. Das Gebiet des heutigen „Luxemburg“ wurde Teil des Imperium Romanum.

Im 5. Jahrhundert n. Chr. – zur Zeit der Völkerwanderung – drängten die germanischen Franken die Römer zurück. Wandermönche missionierten die Menschen zum Christentum und bauten Klöster. Das Kloster Echternach wurde vom angelsächsischen Missionar Willibrord im Jahre 698 gegründet.

Im Jahre 963, das Land gehörte zum ostfränkischen Reich, erwarb Graf Siegfried durch einen Tauschhandel mit dem St.-Maximin-Kloster in Trier den kleinen Bockfelsen im Alzettetal mit der Burg Lucilinburhuc. Damit legte er den Grundstein für das deutsche Adelsgeschlecht der Luxemburger und für die Grafschaft Luxemburg.

oder deren Nachkommen, die oft auch ihre Muttersprache sprechen.

Luxemburg: Stadtgeschichte

Um mit der Legende zu beginnen: Die Nixe Melusina heiratete den Helden Siegfried und veranlasste ihn dazu, auf dem so genannten Bockfelsen eine Burg zu bauen. Deren Name war Lucilinburhuc, was so viel wie "Kleines Kastell" bedeutete. Aus der Bezeichnung Lucilinburhuc wurden im Laufe der Zeit Lützelburg und schließlich das heutige Lëtzebuerg (= Luxemburg). In der römischen Zeit sicherte ein befestigter Turm die Kreuzung zweier bedeutender Konsularstarßen, welche das Gebiet des heutigen Luxemburg durchzogen.

Die eigentliche Geschichte der Stadt begann mit dem Jahre 963, als Siegfried I. durch einen Tauschvertrag mit der Abtei von Saint Maximin in Trierdie feudalen Lande Luxemburgs für sich sichern konnte. Er erbaute die BurgLucilinburhuc, also die Kleine Burg. Um diese entwickelte sich dann in den folgenden Jahrhunderten die Stadt und wurde zum Zentrum eines kleinen, aber bedeutenden Staates von militärisch-strategischem Wert. Zum Ende des 11. Jahrhunderts hin war die Burg mit einem Wohnturm ausgestattet worden. Im Jahr 1083 gründeten schließlich die Grafen unterhalb der Burg ihre Hausklöster sowie die Münsterabtei. Zudem entstand ein Handwerksviertel. Die Oberstadt von Luxemburg war im 10. Jahrhundert durch eine Mauer umgeben worden und vergrößerte sich im 12. Jahrhundert insbesondere nach Westen hin um die neue St. Nikolas Kirche, die heutige Notre Dame. Weitere Stadtviertel (bspw. Novum Forum) und Bauwerke kamen hinzu. Gegen Ende des 12. Jahrhunderts besaß die Stadt eine Größe von 5 Hektar. Aus der einstigen reinen Burgsiedlung war eine Stadt geworden, der die Gräfin Ermesinde im Jahre 1244 die Freiheitsrechte zuerkannte - eine Anerkennung bereits bestehender, aber wahrscheinlich nur mündlich zugesprochener Rechte und Pflichten. Unter der Herrschaft von Johann von Luxemburgs (1296-1346), genannt der Blinde, wurde um das Jahr 1340 der Bau der großen mittelalterlichen Ringmauer in Angriff genommen, welche die Luxemburger Oberstadt bis ins 19. Jahrhundert hinein von ihrer Umgebung abtrennte. Seit 1354 ist Luxemburg ein Herzogtum. Unter dem Burgunder Philipp, genannt der Gute, wird Luxemburg 1443 erobert. Die Stadt gliederte sich zuerst in die burgundischen, später die spanischen und endlich die österreichischen Besitzungen ein. Ab dem 16. Jahrhundert wurde Luxemburg zu einer der stärksten Festungen Europas aufgebaut, was ihm den Beinamen Gibraltar des Nordens einbrachte. Als Baumeister dieses Kolossalbauwerks zeichnete sich Sébastien Le Prêtre Seigneur, Marquis de Vauban (1633 - 1707) aus. Im 17. Jahrhundert entstanden ebenfalls die berühmten Kasematten, die als Artilleriestellungen dienten und vor Bombeneinschlägen schützten. Noch heute können Teile dieser Kasematten besucht werden. 1795 wurde Luxemburg von der französischen Republik annektiert und zu einem Teil des Départements von Forêts bestimmt, wobei Luxemburg-Stadt als Präfektur galt. Nach der Niederlage Napoléons im Jahre 1815 setzte der Wiener Kongress Luxemburg unter preußische Militärkontrolle und machte es so de facto zu einem Bestandteil der Deutschen Konföderation, obwohl dem Haus Orange-Nassau eine eigene Souveränität in Personalunion mit dem Vereinigten Königreich der Niederlandezugestanden wurde. Im Jahre 1864 kam es zurLuxemburg-Krise, einem diplomatischen Disput, der in einer Konfrontation zwischen FrankreichundPreußen endete. Grund dafür waren die verschiedenen Ansichten über den Status von Luxemburg. Der Krieg konnte nur durch den Vertrag von London (1867) vermieden werden. Darin wurde aber auch beschlossen, dass Luxemburg seine Befestigungsanlagen abtragen solle. Diese Aktion dauerte 16 Jahre. Außerdem wurde die preußische Garnison aus der Stadt abgezogen. 1890 starb der niederländische Großherzog William III. ohne männlichen Erben, so dass das Großherzogtum der holländischen Herrschaft entglitt und in eine unabhängige Linie unter dem Großherzog Adolphe gelangte. Erst jetzt war das Großherzogtum unabhängig. Im Ersten Weltkrieg verhielt sich Luxemburg neutral, wurde aber dennoch 1914 von den Deutschen besetzt. Helmuth von Moltke verlagerte im selben Jahr sein Hauptquartier in die Stadt, um näher an seiner Armee zu sein. Die Besatzung sollte bis 1918 dauern. Am 9. November 1918 erklärten die Kommunisten eine sozialistische Republik, die indes nur wenige Stunden währte. 1921 wurde die Stadt erweitert. Die Kommunen von Eich, Hamm, Hollerich und Rollingergrund wurden in die Hauptstadt einverleibt und machten sie mithin zur größten Kommune des Großherzogtums. Diesen Status sollte Luxemburg-Stadt bis 1978 behalten. 1940 wurde Luxemburg von den deutschen Truppen besetzt, welche die Stadt ins Dritte Reich integrierten. 1944 konnte sie befreit werden. Nach dem Kriege gab Luxemburg die Neutralität auf und wurde Gründungsmitglied mehrerer Institutionen, so der Europäischen Witschaftsunion (EWG) oder der Eratom. Heute ist die Stadt u.a. Sitz des Europäischen Parlamentssekretariats, des Europäischen Gerichtshofes und der Europäischen Investmentbank.