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IlFrnk / Немецкий / Немецкий язык с Эрихом Кестнером. Трое в снегу.doc
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08.06.2015
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147. Lenz war, weil er Rheinländer war, leicht erregbar. Aber der Professor blieb hart. «Ich habe meine Anweisungen», erklärte er abschließend.

«Na denn nicht, liebe Tante!» sagte Schulze und machte kehrt. Als er zum Tisch zurückkam, war Hagedorn verschwunden.

Johann hockte solo und sprach dem Alkohol zu. «Ein kleines Schulmädchen, in einem kurzen Rock und mit einem Ranzen auf dem Rücken, hat ihn weggeholt», berichtete er. «Es war die Dame aus Bremen.»

Sie gingen auf die Suche und gerieten versehentlich an die Tombola. Johann kaufte, auf Toblers leisen Befehl, dreißig Lose. Acht Gewinne waren darunter! Und zwar eine gerahmte Alpenlandschaft, die von einem einheimischen Ölmaler stammte. Ein großer Teddybär, der «Muh!» sagen konnte. Eine Flasche Kölnischwasser. Noch eine Flasche Kölnischwasser. Noch ein Teddybär. Eine Rolle Papierschlangen. Ein Karton Briefpapier. Und noch eine Flasche Kölnischwasser.

Sie beluden sich mit den Gewinnen und ließen im Nebenraum eine Blitzlichtaufnahme machen. «Des Jägers Heimkehr», meinte der Geheimrat. Und dann drängten sie sich weiter durch das Gewühl. Von Saal zu Saal. Durch alle Korridore. Aber Hagedorn war nicht zu finden.

«Wir müssen ihn finden, Johann», sagte der Geheimrat. «Das Bremer Schulmädchen hat ihn natürlich verschleppt. Dabei hat er mich auf beiden Knien beschworen, ihm eine Art Mutter zu sein.»

148. In der Bar war der verlorene Sohn auch nicht (в баре блудного: «потерянного» сына тоже не было). Johann nahm die Gelegenheit wahr und begann die Gewinne wegzuschenken (Иоганн воспользовался случаем и принялся раздаривать выигрыши; schenken – дарить; wahrnehmen – замечать; различать; воспринимать; использовать). Das Kölnischwasser fand bei den Bauernmädchen reißenden Absatz (одеколон шел нарасхват у крестьянских девиц; der Absatz – сбыт; Absatz finden – иметь сбыт, находить сбыт; reißen – рвать). Eine der Holländerinnen bekam ungefragt die ölgemalte Alpenlandschaft in die Hand gedrückt und bedankte sich Holländisch (какая-то голландка получила без спроса написанный маслом альпийский пейзаж, она поблагодарила по-голландски). «Wir verstehen dich ja doch nicht (мы тебя не понимаем)», erwiderte Johann unwillig, gab ihr den Karton mit dem Briefpapier als Zugabe und sagte (раздраженно ответил Иоганн, дал ей в придачу коробку с почтовой бумагой и сказал): «Kein Wort weiter (ни слова больше)!» Sie kehrten an ihren Tisch zurück (они возвратились к своему столику). Hagedorn war noch immer nicht da (Хагедорна все еще не было). Johann setzte die zwei Teddybären auf den dritten Stuhl (Иоганн посадил двух мишек на третий стул). Der Geheimrat nahm die schwarzen Ohrenklappen ab (тайный советник снял черные наушники). «Es ist merkwürdig (странно)», erklärte er (заявил он). «Aber ohne Ohrenklappen schmeckt der Wein besser (без наушников вино кажется вкуснее). Was, um alles in der Welt, hat das Gehör mit den Geschmacksnerven zu tun (ради всего святого, ну какая связь у слуха с вкусовыми нервами; der Geschmacksnerv; der Geschmack – вкус)?» «Nichts (никакой: «ничего /общего/»)», sagte Johann. Anschließend begannen sie zu experimentieren (затем они начали экспериментировать). Sie hielten sich die Ohren zu und tranken (они затыкали уши и пили). Sie hielten sich die Augen zu und tranken (они закрывали глаза и пили).

«Fällt Ihnen etwas auf (что-нибудь заметили)?» fragte Tobler. «Jawohl (так точно)», antwortete Johann. «Sämtliche Leute starren herüber und halten uns für blödsinnig (несколько человек глазеют на нас и думают, что мы спятили; blödsinnig – тупоумный, идиотский).»

«Was fällt Ihnen sonst noch auf (а еще что заметили; sonst – помимо этого)?» «Man kann machen, was man will, – der Wein schmeckt großartig (можно делать что угодно – вино великолепное). Prosit!»

148. In der Bar war der verlorene Sohn auch nicht. Johann nahm die Gelegenheit wahr und begann die Gewinne wegzuschenken. Das Kölnischwasser fand bei den Bauernmädchen reißenden Absatz. Eine der Holländerinnen bekam ungefragt die ölgemalte Alpenlandschaft in die Hand gedrückt und bedankte sich Holländisch. «Wir verstehen dich ja doch nicht», erwiderte Johann unwillig, gab ihr den Karton mit dem Briefpapier als Zugabe und sagte: «Kein Wort weiter!»

Sie kehrten an ihren Tisch zurück. Hagedorn war noch immer nicht da.

Johann setzte die zwei Teddybären auf den dritten Stuhl. Der Geheimrat nahm die schwarzen Ohrenklappen ab. «Es ist merkwürdig», erklärte er. «Aber ohne Ohrenklappen schmeckt der Wein besser. Was, um alles in der Welt, hat das Gehör mit den Geschmacksnerven zu tun?»

«Nichts», sagte Johann.

Anschließend begannen sie zu experimentieren. Sie hielten sich die Ohren zu und tranken. Sie hielten sich die Augen zu und tranken.

«Fällt Ihnen etwas auf?» fragte Tobler.

«Jawohl», antwortete Johann. «Sämtliche Leute starren herüber und halten uns für blödsinnig.»

«Was fällt Ihnen sonst noch auf?»

«Man kann machen, was man will, – der Wein schmeckt großartig. Prosit!»

149. Währenddem saß Frau Casparius, eine große Schleife im Haar, und auch sonst als halbwüchsiges Schulmädchen verkleidet, mit dem Apachen Fritz Hagedorn in dem verqualmten, überfüllten Bierkeller (в это время фрау Каспариус, переодетая в школьницу-подростка с большим бантом в волосах, сидела с апашем Фрицем Хагедорном в пивном погребке, прокуренном и переполненном; die Schleife; das Haar; halbwüchsig – невзрослый, подростковый; der Qualm – дым, чад; der Bierkeller). An ihrem Tisch saßen außerdem noch viele andere Gäste (вместе с ними за столом расположилось, кроме того, много других посетителей). Sie waren ebenfalls kostümiert, aber sie litten darunter (они тоже были в маскарадных костюмах, однако страдали от этого; leiden). Das rund dreißigjährige Schulkind klappte den Ranzen auf, holte eine Puderdose heraus und betupfte sich die freche Nase mit einer rosa Quaste (тридцатилетняя школьница открыла ранец, достала оттуда пудреницу и попудрила нахальный носик розовой пуховкой; die Puderdose; die Quaste).

Der junge Mann sah ihr zu (молодой человек наблюдал за ней). «Was machen die Schularbeiten, Kleine (как с домашними заданиями, малышка; die Schularbeit)?»

«Ich brauche dringend ein paar Nachhilfestunden (мне срочно нужны дополнительные занятия /с репетитором/; die Nachhilfestunde; die Nachhilfe – занятие с репетитором, помощь в учебе). Vor allem in Menschenkunde (прежде всего по человековедению; die Menschenkunde). Da tauge ich gar nichts (тут я совершенно не разбираюсь: «не гожусь»).»

«Du musst warten, bis du größer wirst (подожди, пока вырастешь)» riet er (посоветовал он; raten). «Auf diesem Gebiet lernt man nur durch Erfahrung (в этой области знания учишься только посредством опыта; das Gebiet).»

«Falsch (неверно)», sagte sie. «Wenn es darnach ginge, müsste ich die Beste in der ganzen Klasse sein (если бы зависело от этого, я была бы лучшей в классе). Aber es geht nicht darnach (но увы, не получается).»

«Schade (жаль). Dann war dein ganzer Fleiß vergeblich (значит, все твое усердие напрасно; der Fleiß)? Oh, du armes Kind (бедное дитя)!» Sie nickte (она кивнула).

«Was willst du denn mal werden, wenn du aus der Schule kommst (кем ты хочешь стать, когда кончишь школу)?»

«Straßenbahnschaffner (кондуктором трамвая; der Straßenbahnschaffner; die Straßenbahn – трамвай)», sagte sie. «Oder Blumenförster (или цветоводом; der Blumenförster). Oder, am allerliebsten, Spazierführer (хотя лучше всего – «прогуловодом» /гидом/; der Spazierführer).»

«Aha. Das ist aber auch ein interessanter Beruf (тоже интересная профессия)! Ich wollte eigentlich Schneemann werden (а я хотел стать снеговиком). Schneeleute haben über ein halbes Jahr Ferien (у снежных людей отпуск длится более полугода).»

149. Währenddem saß Frau Casparius, eine große Schleife im Haar, und auch sonst als halbwüchsiges Schulmädchen verkleidet, mit dem Apachen Fritz Hagedorn in dem verqualmten, überfüllten Bierkeller. An ihrem Tisch saßen außerdem noch viele andere Gäste. Sie waren ebenfalls kostümiert, aber sie litten darunter. Das rund dreißigjährige Schulkind klappte den Ranzen auf, holte eine Puderdose heraus und betupfte sich die freche Nase mit einer rosa Quaste.

Der junge Mann sah ihr zu. «Was machen die Schularbeiten, Kleine?»

«Ich brauche dringend ein paar Nachhilfestunden. Vor allem in Menschenkunde. Da tauge ich gar nichts.»

«Du musst warten, bis du größer wirst», riet er. «Auf diesem Gebiet lernt man nur durch Erfahrung.»

«Falsch», sagte sie. «Wenn es darnach ginge, müsste ich die Beste in der ganzen Klasse sein. Aber es geht nicht darnach.»

«Schade. Dann war dein ganzer Fleiß vergeblich? Oh, du armes Kind!» Sie nickte.

«Was willst du denn mal werden, wenn du aus der Schule kommst?»

«Straßenbahnschaffner», sagte sie. «Oder Blumenförster. Oder, am allerliebsten, Spazierführer.»

«Aha. Das ist aber auch ein interessanter Beruf! Ich wollte eigentlich Schneemann werden. Schneeleute haben über ein halbes Jahr Ferien.»

150. «Heißt es nicht Schneemänner (разве не у снеговиков)?»

«Es heißt Schneeleute (нет, у снежных людей). Aber als Schneemann braucht man das Abitur (но снеговику необходим аттестат зрелости; das Abitur).»

«Und was sind Sie statt dessen geworden (ну и кем же Вы стали вместо этого)?» fragte sie.

«Erst war ich Tortenzeichner (сперва я расписывал торты; die Torte; zeichnen – чертить; рисовать /карандашом и т.п. – не красками/)», antwortete er. «Und jetzt bin ich Selbstbinder (а сейчас вяжу галстуки; der Selbstbinder). Man hat sein Auskommen (доход есть; das Auskommen). Ich besitze einen eigenen Wagen (у меня есть собственная машина; besitzen – владеть). Einen Autobus (автобус; der Autobus). Wegen der großen Verwandtschaft (из-за многочисленной родни; die Verwandtschaft). Wenn du einmal in Berlin bist, fahr ich dich herum (если будешь в Берлине, покатаю). Ich habe Blumenkästen am Chassis (на шасси стоят ящики с цветами; das Chassís).»

Das Schulmädchen klatschte in die Hände (школьница захлопала в ладоши). «Schön (здорово)!» rief sie (воскликнула она). «Mit Pelargonien (с геранью; die Pelargónie)?»

«Natürlich (разумеется)», sagte er. «Andere Blumen passen überhaupt nicht zu Autobussen (другие цветы вообще не подходят к автобусам).»

Nun wurde es den anderen Leuten am Tisch endgültig zu viel (соседям по столу это /разговор/ изрядно надоело; endgültig – окончательно). Sie zahlten und gingen fluchtartig ihrer Wege (они расплатились и разбежались своими дорогами; fluchtartig – очень быстро, сломя голову; die Flucht – бегство; die Art – вид, способ).

Das Schulkind freute sich und sagte (школьница обрадовалась и сказала): «Wenn wir noch lauter sprechen, haben wir in zehn Minuten das Lokal ganz für uns allein (если будем говорить еще громче, то через десять минут останемся в кафе одни: «будем иметь кафе совершенно для нас одних»; das Lokál).»

Der Plan zerschlug sich (но ее план расстроился). Erst kam Lenz, der Kaschemmenwirt (сначала пришел Ленц, трактирщик). Seine Flasche Goldwasser war leer (его бутылка «Золотой воды» была пуста). Er bestellte Burgunder und sang rheinische Lieder (он заказал бургундского и принялся распевать рейнские песни; der Burgunder). Und dann erschien Frau von Mallebré (затем появилась фрау фон Маллебре). Mit Baron Keller (с бароном Келлером).

Sie ging, weil sie schöne, schlanke Beine hatte, als Palastpage gekleidet (она была одета придворным пажом, потому что обладала красивыми стройными ногами; der Palastpage; der Palást – дворец, замок). Keller trug seinen Frack (Келлер был в своем фраке). Man begrüßte einander so freundlich wie möglich (они поздоровались приветливо, как только смогли).