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Feiertage in Deutschland

Es gibt viele Feiertage in Deutschland. Zu den schönsten gehören Weihnachten, Neujahr und Ostern.

Weihnachten feiert man am 25. Und 26. Dezember. Das Wichtigste des Festes ist die Nacht vom 24. zum 25. Dezember – der Heiligabend. An diesem Tag sind alle Theater, Kinos und Restaurants geschlossen. Der Abend wird im engen Familienkreis gefeiert. Die Kerzen am geschmückten Weihnachtsbaum werden angezündet, Geschenke für jedes Familienmitglied liegen unter ihm. Traditionelle Weihnachtsspeisen sind Gans, Stollen, Lebkuchen, Gebäck. In den Großstädten wird im Laufe von einem ganzen Monat ein Weihnachtsmarkt veranstaltet. Da es Brauch ist, allen Bekannten und Verwandten zum Fest Geschenke zu schicken, werden die Weihnachtsglückwünsche sehr oft mit Neujahrsglückwünschen vereinigt.

Neujahr feiert man gewöhnlich außer Haus. Vom Morgen bis zum Abend knallen Knallbonbons. Genau um Mitternacht läuten die Glocken. Wenn man Gläser erhebt, sagt man zu einander „Glückliches Neues Jahr“. Traditionelle Neujahrsspeisen und Getränke sind Karpfen, Pfannkuchen, Punsch. Im Februar oder März wird das traditionelle Volksfest Fasching als Karneval veranstaltet. Es werden Narrenzüge, Karnevale, Maskenbälle und Tänze veranstaltet.

Besonders lustig geht es an den 3 Tagen zu, die dem Fasten vorangehen, Sonntag, Montag und Dienstag. Im März oder April wird Ostern gefeiert. Zu den traditionellen Attributen des Festes gehören: gefärbte Eier, Osterhase. Laut Überlieferung legt der Hase an diesem Tag, einmal im Jahr gefärbte Eier, nach denen Kinder im Garten, im Walde während des Spazierganges suchen.

Andere Familienfeste sind der Geburtstag, die Konfirmation, die Verlobung und Hochzeit.

Als letztes der großen Kirchenfeste steht Pfingsten im Kalender. Der Name Pfingsten leitet sich vom griechischen Wort hemera ab und bedeutet der 50. Tag. In der Tat wird Pfingsten immer am 50. Tag nach Ostern gefeiert. Es gehört zu den beweglichen Festen. Die liturgische Farbe der Pfingsten ist Rot als Farbe des Feuers. Zum Pfingstfest gehört auch das Symbol der Taube. In den Evangelien wird davon berichtet, dass nach der Taufe Jesus der Geist Gottes wie eine Taube herabschwebte. Deshalb wurde die Taube zu einem Zeichen für Pfingsten.

Karneval

Karneval bezeichnet die vielen verschiedenen Festivitäten, die vor der österlichen Fastenzeit stattfinden. Im Karneval wird dem grauen Alltag Farbe verliehen: Kinder wie Erwachsene verkleiden sich, gehen zu Karnevalsumzügen oder Kostümfesten und denken so wenig wie möglich an Schule, Arbeit und andere unangenehme Dinge.

Karneval wird in ganz Deutschland gefeiert, die größten Veranstaltungen finden in den vorherrschend katholischen Gebieten wie dem Rheinland und Süddeutschland statt. Aber auch in anderen Teilen Deutschlands feiert man dieses Fest. Nur gibt man dort dem Fest einen anderen Namen. Dort heißt es „Fastnacht“ oder „Fasching“. Wie bei so vielen deutschen Traditionen heben sich die Gebräuche in den einzelnen Regionen deutlich voneinander ab. Der Brauch, Karneval oder Fastnacht zu feiern ist sehr alt. Schon im 13. Jahrhundert gab es Karnevalsumzüge, und ein Karnevalskönig wurde gewählt. Karneval ist eine Zeit, um einmal richtig lustig zu sein.

In der Regel werden zwei Erklärungen für die Herkunft des Worts Karneval gegeben. Nach der einen ist es aus den lateinischen Wörtern „carne“ (Fleisch) und „levare“ (wegstellen, wegtun) entstanden und spielt damit auf die dem Karneval folgende Fastenzeit an. Der anderen Erklärung nach ist das Wort Karneval aus den Wörtern „carrus navalis“ (Schiffswagen) hervorgegangen. Demnach wurde es sich auf die Frühlingsfeste beziehen, die zu Zeiten der Römer im Rheinland abgehalten wurden, um das Stapellassen neuer Schiffe zu feiern. Noch heute sind Karnevalswagen oft wie ein Schiff dekoriert.

In Süddeutschland aber auch in der Schweiz in Österreich, heißt der Karneval „Fas(t)nacht“. Oft sieht man in der Fastnachtszeit Menschen mit Masken durch die Straßen ziehen. Diese Masken sollen Angst machen. Auch Hexen mit ihren Besen kann man sehen. Manche der Gestalten tragen auch Glocken oder Peitschen, mit denen sie viel Lärm machen. Dieser Brauch ist schon sehr alt. Früher wollte man damit den Winter vertreiben. Die bösen Geister, die Wachstum und Ernte bedrohen, sollten verscheucht werden. Und die guten Geister, die den Frühling bringen, sollten geweckt werden. Heute glauben nicht mehr viele Menschen daran. Aber es ist ein alter Brauch, und den Menschen macht es Spaß, dabei mitzunehmen.

Im Rheinland wird der Karneval anders gefeiert. Vieles erinnert dort an die Zeit von 1823. Der Krieg gegen die Franzosen war gerade vorbei, und in Köln fand wieder der erste Karnevalsumzug statt. So haben auch heute noch viele Menschen die Kleider an, die man damals getragen hat. Soldatenkleider und schöne Kostüme.

Heute bezeichnen Fasching, Fastnacht, Karneval eine Zeit fröhlicher Ausgelassenheit (unbegrenzter Lebenslust), närrischen Treibens.

Karneval wird jeweils vom 11.11 bis zum Aschermittwoch des folgenden Jahres gefeiert. Dann beginnt die 40tägige Fastenzeit als Vorbereitung auf das Osterfest. Da die Karnevalszeit sich über mehrere Monate erstreckt, nennt man sie oft auch die „fünfte“ Jahreszeit. Zum traditionellen Faschingsprogramm gehören vor allem Karnevalssitzungen („Narrensitzungen“), Kostümfeste (Maskenfeste, Maskenbälle) und Festzüge (Karnevalszüge). Schon am 11.11. beginnt die Zeit des Karnevals mit lustigen Festen in großen Häusern, sogenannte „Sitzungen“. Warum gerade am 11. November? Weil an diesem Tag früher viele Jahrhunderte lang Abschluß eines Erntejahres und besonders Weinerntefeste gefeiert wurden. Durch eine närrische Tradition beherrscht die Ziffer „11“ den Anfang des Faschings hundertprozentig, denn er beginnt am 11.11. um 11.11 Uhr. Die sogenannten „Elferräte“ (aus elf Personen bestehende Räte für den Karneval) sorgen für zahlreiche närrische Veranstaltungen. Zu den Karnevalssitzungen geht man verkleidet. Während der „närrischen“ Zeit regiert symbolisch das sogenannte Dreigestirn. Das Dreigestirn besteht aus Prinzen, Bauern und Jungfrau. (Der Prinz repräsentiert die Machthabenden der Stadt, der Bauer die Handwerker und Zünfte, und die Jungfrau ist die Patronin der Stadt Köln). Das Dreigestirn wird jedes Jahr neu bestimmt. Es trägt prächtige Uniformen und besteht aus drei Männern.

Die wichtigsten Tage in der Karnevalszeit sind Weiberfastnacht und Rosenmontag. Die Daten, an denen sie gefeiert werden, sind von Jahr zu Jahr unterschiedlich, da ihre Festlegung von Ostern abhängig ist, einem beweglichen Fest. Weiberfastnacht feiert man am Donnerstag und Rosenmontag am Montag vorm Faschingsdienstag.

Da im Karneval nichts sein soll wie sonst, haben an Weiberfastnacht die Frauen die Fäden in der Hand. In Städten entlang des Rheins wie z.B. Köln wird das Rathaus symbolisch von den Frauen gestürmt und der Bürgermeister überreicht ihnen den Stadtschlüssel als Zeichen seiner Machtaufgabe. Zur Weiberfastnacht müssen männliche Vorgesetzte, die Anweisungen geben wollen, damit rechnen, dass sie von ihren weiblichen Untergebenen ignoriert werden und statt produktiver Arbeit einen Kuss oder eine Süßigkeit bekommen Männern, die unvorsichtig genug sind, nicht in Verkleidung sondern im Anzug am Arbeitsplatz zu erscheinen, kann es passieren, dass ihnen von den Frauen der Schlips abgeschnitten wird.

Rosenmontag ist der Tag, an dem die großen Karnevalsumzüge veranstaltet werden. Die größten und bekanntesten Umzüge finden in Köln, Düsseldorf und Mainz statt. Die Umzüge bestehen aus großen, bunt dekorierten Karnevalswagen, riesigen Puppen (meist Karikaturen bekannter Politiker), Gruppen von Clowns, Bands, Kapellen, tanzenden Funkemariechen und kostümierten Corps. Wenn die Prozession an den (ebenfalls verkleideten) Zuschauern vorbeifährt, werfen die Leute auf den Wagen Bonbons und Schokolade in die Menge.

Als Fastnachtsmetropole gilt auch Köln. Diese lustigen Tage sind jedem bekannt. Richtig los geht es zur Walpurgisnacht am Donnerstag vor Aschermittwoch. Da erkennt man seine immer so ernsten Kolleginnen und Nachbarinnen nicht mehr wieder. In manchen Orten beginnt die Walpurgisnacht mit Konzerten einiger Kappellen. Die Kinder kommen als Hexen und Teufelchen verkleidet. Gegen Abend zieht dann ein Fackelzug, von Musik begleitet, zu einer Bühne, wo es Musikalisches und Folkloristisches gibt. Um Mitternacht zieht die Maikönigin ein und vertreibt mit dem Lied den Winter. Nach einem großen Feuerwerk beginnt der Tanz. Die Walpurgisfeiern sind fast hundert Jahre alt. Ihre Ausgestaltung geht auf Sagen zurück, nicht aber auf altes Brauchtum. Jochannes Praetorium schrieb 1669 über den Brocken, den höchsten Berg des Harzes: Er ist berühmt durch Hexen, jährlich halten sie in der Walpurgisnacht auf den ersten Mai ihren Konvent.

Im Gegensatz zu vielen anderen deutschen Traditionen erfreut sich der Karneval noch immer großer Beliebtheit. In den letzten Jahren hat das Interesse an Karneval sogar noch zugenommen, und immer mehr Menschen nehmen in der einen oder anderen Form an Karnevalsfeiern und –vorbereitungen teil. Obwohl sich die Gebräuche in den verschiedenen Regionen z.B. stark voneinander unterscheiden, haben sich doch eines gemeinsam: jedes Jahr werden für kurze Zeit soziale Normen und Konventionen außer acht gelassen. Jeder kann tragen was er mag, (fast alles) tun was er mag, den Alltag hinter sich lassen – und einfach Spaß haben.