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Konsequenz

Geduld

Güte

Warmherzigkeit

Offenheit

Großzügigkeit

Einfühlungsvermögen

Strenge

Erklären Sie die Bedeutung der fettgedruckten Wörter auf deutsch und finden Sie Synonyme.

Übung 4. Stellen Sie 5 Fragen zum Text.

Übung 5. Diskutieren Sie zu zweit über die Frage „Ein richtiger Lehrer: wie soll er sein?“ .

Übung 6. Wie muss das Lehrer-Schüler-Verhältnis sein? Lesen Sie eine Meinung dazu and äußern Sie Ihre eigene Meinung.

Lehrer sein — das heißt Vorbild sein. Warum entschied ich mich für diesen verantwortungsvollen und zugleich schönen Beruf? Die ersten Impulse erhielt ich als 14-jähriger im Leipziger Kinderheim „Kurt Löwenstein". Hier fand ich genug die Gelegenheit, gute und schlechte Erzieher und Lehrer aus der Kinderperspektive kennen zu lernen. Solche, die sich uns gegenüber gleichgültig und launisch verhielten, die morgens den Abend schon ersehnten und glücklich waren, uns nach dem Achtstundendienst nicht mehr zu sehen.

Dann gab es auch aber jene — sie in der Überzahl,— die uns die Eltern ersetzten; die uns liebten und sich beharrlich um uns bemühten; die nur selten die Geduld verloren, die uns zu aufrichtigen und ehrlichen Menschen erzogen, die uns lehrten, den Krieg zu hassen und den Frieden zu bejahen. Damals habe ich mir gesagt, wenn du einmal Lehrer werden solltest, dann wirst du so handeln, wie es deine besten Erzieher taten.

Viele kleine Mosaiksteinchen trugen und tragen dazu bei, meinen Werdegang zu bestimmen. So auch die ersten Jahre meines Studiums an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Das Verhältnis zwischen Lehrenden und Lernenden ist verschieden. Für einige Seminarleiter und Dozenten beschränkt sich der Kontakt zu den Studierenden auf die Vorlesung oder Übung. Es sind aber nur wenige. Sie erscheinen unnahbar, aus Angst, sie könnten ihre Autorität verlieren. Die Autorität ist aber mit einem echten Vertrauensverhältnis verbunden...

Der Lehrer – ein Ratgeber

Als ich mit einer Klasse arbeitete, hatte ich in der Zeit Schwierigkeiten: Ein Teil der Mütter und Väter erschien nicht zu den Versammlungen, und manche taten meine Ratschläge geringschätzig ab.

Zur ersten Versammlung waren 17 Personen erschienen. Ich hatte einen Vortrag und Diskussionsbeiträge vorbereitet. Doch diejenigen, denen ich etwas zu sagen hatte, waren nicht gekommen. So musste ich meinen Plan ändern. An Stelle des Vortrages unterhielt ich mich mit den Anwesenden darüber, dass sich an der Erziehung alle beteiligen müssen.

Anschließend bat ich, dass man die Väter oder Mütter, die nicht gekommen waren, informiert. Die Eltern kamen dieser Bitte nach. Bei der nächsten Versammlung war fast jede Familie vertreten, von mancher waren zwei gekommen. Nun hielt ich meinen Vortrag, und die Eltern wurden gesprächig.

Voraussetzung für eine richtige Erziehung ist es, dass die Erwachsenen freimütig über ihre Kinder sprechen. Es gibt immerhin nach Väter und Mütter, die die Schwächen ihrer Kinder verschweigen aus Angst, sie könnten bei den Lehrern und Mitschülern im schlechten Licht erscheinen. Aber das hindert den Klassenleiter, die Psyche des Einzelnen kennenzulernen und sich darauf einzustellen.

Ich möchte darauf hinweisen, dass man sehr taktvoll sein muss, wenn einem die Eltern etwas anvertraut haben. So darf man beispielsweise über Unstimmigkeiten in der Familie auf keinen Fall auf der Versammlung sprechen. Wenn gestörte Beziehungen zwischen den Erwachsenen ungünstig auf die Kinder auswirken, so muss man das in erster Linie den Betreffenden selbst sagen.

Große Bedeutung hat die Verbreitung pädagogischer Kenntnisse unter den Eltern. Doch beschränkt sie sich häufig in der Schule auf Vorträge in Versammlungen für alle Eltern. Es werden dafür gewöhnlich hochqualifizierte Lektoren gewonnen, was natürlich sehr gut ist, die Eltern jedoch brauchen auch konkrete Empfehlungen entsprechend den individuellen Besonderheiten ihrer Kinder. Solche Empfehlung kann allein der Klassenleiter geben. Eine Berufskollegin hat folgende Methode: In jedes Schülertagebuch legt sie ein Blatt mit kurzem, inhaltsreichen Bemerkungen über den Schüler, Beispielsweise: „Sie lernt fleißig. Kann sehr gute Leistungen in allen Fächern erreichen. Doch manchmal lernt sie auswendig, ohne das Wesen der Sache zu begreifen (in Geschichte und Literatur). Das Mädchen ist abgespannt, es muss unbedingt dafür gesorgt werden, dass es sich in den Ferien gut erholen kann. Heute sollten Sie es unbedingt loben“.

Eine andere Lehrerin wendet sich ständig an die Väter und Mütter ihrer Schüler mit der Bitte, ihre Fragen hinsichtlich der Erziehung schriftlich mitzuteilen.

So lernen die Eltern, stärker über die Erziehung der Kinder in der Familie nachzudenken.

  1. Worin besteht die Aufgabe der Klassenleiter?

  2. Welche Schwierigkeiten hat der Klassenleiter in der ersten Zeit?

  3. Wie muss sich der Klassenleiter den Eltern gegenüber benehmen?

  4. Welche Methoden verenden die Klassenlehrer, damit die Eltern stärker über die Erziehung der Kinder in der Familie nachdenken.

  5. Welche Charaktereigenschaften, ihrer Meinung nach, muss der Erzieher in erster Linie haben?