Добавил:
Upload Опубликованный материал нарушает ваши авторские права? Сообщите нам.
Вуз: Предмет: Файл:
Посібник_Нім_1курс.doc
Скачиваний:
20
Добавлен:
19.11.2019
Размер:
1.97 Mб
Скачать

Das Blut

“Blut ist ein besonderer Saft“, sagt Mephisto zu Faust. Die enorme Vielfalt dessen, was hinter diesem Spruch steht, kann Goethe nur erahnt haben und auch wir sind noch weit davon entfernt, das Besondere dieses Safts zu erfassen. Blut kann als flüssiges Organ angesehen werden und ist nur mit besonderen Hilfsmitteln zu untersuchen. Bereits im vierten Jhdt. v. Chr. beobachtete der griechische Arzt Hippocrates, dass Blut, wenn man es in einem Messkolben stehen lässt, sich durch Senkung in drei Schichten trennt. Die oberste besteht aus einer klaren Flüssigkeit, dem Plasma. Darunter folgt die dünne Lage der weissen Blutzellen. Den schwersten und somit den untensten Anteil, rot in Farbe und 45 Prozent des Gesammtvolumens, machen die roten Blutkörperchen aus. Das Blut hat zur Erhaltung des Lebens sehr wichtige Bedeutung. Die Zusammensetzung des Blutplasmas wird von einem vielfältigen Regulierungssystem gleichgehalten. Von den zahlreichen Funktionen des Blutes sind die wichtigsten der Transport von Sauerstoff, Kohlendioxyd, Nährstoffen, Stoffwechselprodukten, Hormonen, Immunstoffen, Medikamenten; die Mitwirkung bei der Wärmeregulation sowie die Blutgerinnung.

Die gesamte Blutmenge eines erwachsenen Menschen stellt in unserem Organismus den dreizehnten Teil des Körpergewichts, was beträgt etwa 7–8% des Körpergewichts, das sind etwa 4 Liter bei der Frau und etwa 5 Liter beim Mann. Man unterscheidet die roten (Erythrozyten) und weissen (Leukozyten) Blutkörperchen sowie Blutplättchen.

Die roten Blutzellen (Erythrozyten) sind runde, kernlose Zellen mit einem Durchmesser von etwa 7 Mikron. Auffällig ist ihr roter Blutfarbstoff, das Hämoglobin, das dem Blut die charakteristische „blutrote“ Farbe gibt und als Transportmittel für Blutgase dient. Ein Kubikmilimeter Blut enthält beim Mann etwa 5 Millionen rote Blutkörperchen. Die Lebensdauer der Erythrozyten beträgt ziemlich genau 120 Tage: ihr Abbau erfolgt in der Milz, in der Leber und im Knochenmark. In dieser Zeitspanne haben sie den Weg zwischen Lunge und Herz bzw. Herz und Gewebe ca. 75.000mal zurückgelegt. Ihr Umsatz ist gigantisch: jede Sekunde werden etwa drei Millionen Erythrozyten geboren und die gleiche Zahl stirbt in dieser kurzen Zeit.

Die weissen Blutkörperchen, Leukozyten nennt man die Armee des Körpers. Sie ist bereit, den Körper bis zum Tode zu verteidigen. Auch sie sterben, in Billionenzahl, wenn eine Entzündung in Gang ist. Die Leukozyten sind farblos, kugelförmig, haben einen Zellkern und können sich aktiv fortbewegen. Ihre Zahl beträgt etwa 7.000 in einem Kubikmilimeter Blut. Die Leukozyten-Armee ist ein Team von Spezialisten. Die Hälfte der Truppe patroulliert im Blut, die andere hat Aussendienst und überwacht das Gewebe. Die weissen Zellen sind mobil; mittels amöboider Bewegungen kriechen sie durch Kapillaren und können diese an bestimmten Zellspalten verlassen. Eindringlinge wie Bakterien, Pilze und Parasiten werden als Feinde erkannt. Irgendwie gelangen solche Fremdkörper immer in unseren Körper, dutch Verletzungen der Haut, über die Atmung oder aus dem Verdauungstrakt. Sobald sie lokalisiert sind, tritt die Armee in Aktion. Basophile und eigene Lymphozyten beschiessen die Feinde mit chemischen Waffen. Dann erscheinen die Neutrophylen, Eosophylen und Monozyten auf dem Schlachtfeld, umfliessen die Eindringlinge und nehmen sie in ihr Zellplasma auf, wo sie dann verdaut werden. Der aus dem Grichischen stammende Begriff dafür ist „Phagozytose“, was ungefähr „Fresszellentätigkeit“ bedeutet.

Ausser der genannten roten und weissen Blutkörperchen lassen sich im Blut weitere Bestandteile nachweisen, die Blutplättchen (Thrombozyten). Sie sind eher Zellbruchstücke als ganze Zellen. Etwa ein Viertel so gross wie Erytrozyten schwimmen sie im Blutplasma, immer bereit, eine Öffnung zu versiegeln. Die Zahl der Thrombozyten beträgt etwa 500000 in einem Kubikmilimeter Blut. Sie enthalten verschiedene Fermente. Ihre Funktion bei der Gerinnung des Blutes ist äusserst wichtig für den „Selbstschutz“ des Blutes, aber auch für die Entstehung einer Vielzahl von Krankheiten und Komplikationen (z.B. Thrombose, Blutungsübel).

Als Blutplasma wird die Blutflüssigkeit bezeichnet, die keine Blutzellen mehr enthält. Es besteht zu etwa 90% aus Wasser, in dem viele Substanzen gelöst sind, vom einfachen Kochsalz über kleine Kohlenhydrate (Glukose) zu den Fetten (Lipoiden) und Eiweissen (Proteinen), von denen viele Enzyme sind

LERNWORTSCHATZ

Abbau, m

розпад

Blutgerinnung, f

зсідання крові

Blutmenge, f

кількість крові

Blutplätchen, f

пластинки

Blutungsübel, n / Blutungs-neigung, f

кровоточивість, геморрагіч-ний діатез

Eindringen, n

вторгнення, проникнення

Eindringling, m

незваний гість, загарбник

Entzündung, f

запалення

erahnen

здогадуватися

Gerinnung, f

зсідання( крові), коагуляція

gleichhalten

підтримувати однаковим

Knochenmark, n

спинний мозок

Kohlendioxyd, n

окис вуглецю

Körpergewicht, n

маса тіла

Milz, f

селезінка

Nährstoff, m

поживна речовина

Sauerstoff, m

кисень

Stoffwechselprodukt, n

продукт обміну речовин