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Wunden, Wundheilung, Wundversorgung

Definition: Eine Wunde ist eine offene Gewebeverletzung. Sie entsteht durch Gewalteinwirkung.

Jede Wundheilung geht schrittweise vor sich1. Zuerst tritt Blut und Gewebssaft aus den Wundfandern, das Blut gerinnt und der Wundspalt wird vom Blutgerinnsel ausgefüllt. Nach einigen Tagen wird das Blutgerinnsel umgewandelt. Es bildet sich ein Granulationsgewebe aus jungen Bindegewebszellen (Fibroblasten) und Leukozyten, und feine Kapillare entstehen. Im weiteren Verlauf verändert sich das Granulationsgewebe, die Fibroblasten bilden Bindegewebsfasern, der Zellreichtum und die starke Durchblutung nehmen ab. Eine feine Epithelhaut wächst über die Wunde, sie wird verschlossen. Der Wundspalt ist also nach Abschluss der Heilung mit Bindegewebe ausgefüllt. Es ist eine Narbe entstanden. Sie schrumpft meistens noch.Heilungsdauer Die Dauer der Wundheilung ist abhängig von der Art der Wunde, der Infektionsgefahr und der Behandlung. Klaffende Wunden, Wunden mit Gewebsverlust, Wunden in stark gequetschtem Gebiet und Wunden mit Fremdkörpern heilen ohne chirurgische Behandlung sehr schlecht. Sie sind stark infektionsgefährdet. Man nennt einen verzögerten Heilungsverlauf eine ps-Heilung (per secundam). Wundbehandlung Oberflächliche Wunden werden desinfiziert und steril verbunden. Bei tieferen Wunden hat die chirurgische Wundversorgung folgende Vorteile: durch das Wegschneiden der infizierten Wundränder (Wundexzision) wird eine weitere Infektionsausbreitung vermieden; die Wundränder werden glatt und können gut vernäht werden; die Heilungsdauer ist kurz. Man nennt sie eine pp-Heilung (per primam); - die Narbe ist so klein wie möglich. 6-Stunden-Grenze: Bei Wunden, die älter sind als 6 Stunden, kann die Infektion nicht mehr vermieden werden. Die Wunde wird exzidiert, steril verbunden und erst vernäht, wenn die Infektion durch Antibiotika bekämpft worden ist.

Tetanusprophylaxe Bei jeder mit Staub oder Erde verschmutzten Wunde muss die Tetanusprophylaxe gemacht werden.

Anästhesie

Wir unterscheiden die Narkose (allgemeine Betäubung) und die Lokalanästhesie (örtliche Schmerzbetäubung). Bei der Narkose wirken Mittel (Narkotika) .auf das zentrale Nervensystem. Das Bewusstsein wird ausgeschaltet, der Patient empfindet am ganzen Körper keine Schmerzen und bewegt sich nicht.

Bei der Lokalanästhesie wird nur das zu behandelnde Gebiet schmerzfrei gemacht, der Patient schläft nicht. Wenn nötig kann eine Vorbehandlung mit einem Beruhigungsmittel dem Patienten die Angst nehmen. Die örtliche Schmerzfreiheit kann auf verschiedene Weise erreicht werden, z.B.:

- Infiltrationsanästhesie: das zu operierende Gebiet wird mit dem Medikament (Lokalanästhetikum) durchtränkt (es wird um- und unterspritzt).

- Leitungsanästhesie: Ein peripherer Nerv wird mit dem Lokalanästhetikum umspritzt. Die Leitung wird unterbrochen. Im schmerzunempfindlich gewordenen Gebiet des Nervs kann operiert werden.

Alternativmedizin

Alternative Medizin ist eine Sammelbezeichnung für unterschiedliche Behandlungsmethoden und diagnostische Konzepte, die sich als Alternative oder Ergänzung zur wissenschaftlich begründeten Medizin verstehen. Die in Europa bekanntesten alternativen Behandlungsmethoden sind Homöopathie und Akupunktur. Die Akupunktur gehört nach diesem Verständnis zu den Umsteuerungs- und Regulationstherapien. Noch älter als die Akupunktur ist die Akupressur. Hier werden die Punkte mit Hilfe der Fingerkuppen oder auch mit Hilfe von Werkzeugen massiert. Akupunktur (Lat.: acus=Nadel, punctio=das Stechen) ist ein Teilgebiet der traditionellen chinesischen Medizin. Dabei werden in die so genannten Akupunkturpunkte Nadeln gestochen. Eine andere Methode besteht in der Erwärmung der Punkte, was auch als Moxibustion bezeichnet wird. Klinische Studien zeigen eine Wirksamkeit der Akupunktur vorwiegend in der Prophylaxe von Migräneattacken und der Behandlung gonarthrosebedingter Knieschmerzen.

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung der Akupunktur und Moxibustion stammt aus dem zweiten Jahrhundert vor Christus. Der chinesische Historiker Sima Qian erwähnt in seinen Aufzeichnungen erstmals Steinnadeln. Die erste Erwähnung der Akupunktur (das Stechen mit Nadeln zu therapeutischen Zwecken) in Europa findet man im Jahr 1675. Der Holländer De Bondt erwähnt die Beobachtungen über diese Therapieform aus Japan. Der Begriff Akupunktur wurde von einer Jesuitenmönchen im 17. Jahrhundert geprägt; er setzt sich aus den lateinischen Wörtern acus (Nadel) und punctura (Stich) zusammen, bedeutet also „Therapie mit Nadeln“. Die Akupunktur verwendet drei Verfahren: 1. Einstechen von Nadeln in die Akupunkturpunkte; 2. Erwärmen der Punkte (Moxibustion); 3. Massage der Punkte (Akupressur).

In der Akupunktur werden rund 400 Akupunkturpunkte benutzt, die auf den so genannten Meridianen angeordnet sind. Meridiane (Traditionelle Chinesische Medizin) sind in der chinesischen Medizin Kanäle, in denen die Lebensenergie Qi fließt. Nach diesen Vorstellungen gibt es zwölf Hauptmeridiane. Jeder Meridian ist einem Organ bzw. Organsystem zugeordnet. Auf den Meridianen liegen die Akupunkturpunkte. Verschiedene Meridiantherapien sollen den Patienten beim Gesundbleiben oder -werden helfen. Zur Vereinfachung wurde das heute gängige Modell von zwölf Hauptmeridianen, die jeweils spiegelbildlich auf beiden Körperseiten paarig angelegt sind, eingeführt. Acht Extrameridiane und eine Reihe von sogenannten Extrapunkten ergänzen dieses Modell. Laut dem Glauben vieler Vertreter der traditionellen chinesischen Medizin wird durch das Einstechen der Nadeln der Fluss des Qi (Lebensenergie) beeinflusst. Eine Akupunktursitzung dauert etwa 20 bis 30 Minuten. Dabei wird der Patient ruhig und entspannt gelagert, typischerweise liegt er oder sitzt bequem. Vor dem Einstich einer Nadel wird die Stelle und die unmittelbare Umgebung leicht massiert. Während einer Sitzung werden so wenige Punkte wie möglich gestochen. Manche Autoren geben eine Maximalzahl von 16 an, die aber in Einzelfällen überstiegen werden kann.

Die Weltgesundheitsorganisation veröffentlichte 2003 eine Indikationsliste für Akupunktur. Diese Liste umfasst folgende Bereiche:

Erkrankungen des Atmungssystems; Gastrointestinale Störungen; Schlafstörungen; Bronchialasthma; Neurologische Störungen; Augenerkrankungen; Muskuloskeletale Erkrankungen; Erkrankungen im Mundbereich.

Im Allgemeinen treten bei sachgemäßer Handhabung der Akupunktur kaum Nebenwirkungen auf. Mögliche Nebenwirkungen sind:

- bei Verwendung einer nicht sterilisierten Nadel an verschiedenen Patienten können unter Umständen Krankheitserreger wie etwa Hepatitis B-, -C- und auch das HI-Virus übertragen werden;

- die Ausbildung eines Hämatoms an der Einstichstelle;

- bei langen Verweildauern von silbernen Akupunkturnadeln kann eine dauerhafte Verfärbung der Haut die Folge sein;

- bei langen Verweildauern von Nadeln („Dauernadeln“), egal welchen Materials, kann es vermehrt zu Entzündungen kommen;

- Taubheitsgefühl.